Zitat von
Virtuel
Gibt es eigentlich für Rote Socken und Linke auch einen Strafparagraphen wenn sie die Verbrechen der Kommunisten verharmlosen, herunterspielen oder leugnen?
Die 200 Millionen von Stalin und Mao Tsetung Ermordeten....
Zutreffende Rezension - sollte aber das Lesen nicht ersetzen.
Eiskalter Völkermord
Ernte des Todes: Stalins Holocaust in der Ukraine 1929-33 Gebundene Ausgabe – 1. Januar 1988
von Robert Conquest (Autor), Enno von Löwenstern (Übersetzer)
Rezension aus Deutschland vom 28. Januar 2020
Eine Berufung der Täter auf „Befehlsnotstände“ wurde den Beklagten der Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse nicht zugestanden.
Der Autor, ein ausgewiesener Fachmann für die Sowjetunion der Stalinzeit, legt mit diesem Titel ein erschreckendes Zeugnis von den Konsequenzen der Umsetzung einer totalitären Ideologie und menschlicher Hybris vor. Der Doppelstrategie Stalins im Kampf gegen den ukrainischen Nationalismus einerseits und gegen die Bauernschaft andererseits, fielen nach den akribischen Berechnungen Conquests in der Zeit von 1929 bis 1933 rund 14,5 Millionen Menschen zum Opfer. Diese bedauernswerten Personen wurden entweder durch direkte Gewalteinwirkung durch Erschießung getötet, oder infolge gewaltsamer Deportationen, der sogenannten „Dekulaktisierung“ (darunter ist die gnadenlose Kampagne gegen die „reichen“ Bauern zu verstehen) und der rigorosen Zwangskollektivierung der Landwirtschaft planmäßig herbeigeführten Hungersnot. Der, wie der Autor sie nennt, „Terrorhungersnot“ 1932/33, ist die weitaus größte Zahl von Opfern geschuldet.
Conquest stützt seine im Buch verarbeiteten Erkenntnisse gleichermaßen auf programmatische Erklärungen führender Parteikader, Berichte von Zeitzeugen (Täter und Angehörige von Opfern), Parteifunktionären aller Hierarchieebenen, in- und ausländischen Journalisten, Literaten, Historikern und Naturwissenschaftlern.
Die zahlreichen, detaillierten Schilderungen der Zeitzeugen aus den Hungergebieten machen das Buch zu einer abschnittsweise nur schwer zu verkraftenden Lektüre. Denn abstrakte Zahlen, wie „10.000 Tote“ lesen sich leicht. Konkrete Schilderungen der absolut rücksichtslosen, unmenschlichen Art und Weise, wie diese bedauernswerten Menschen, darunter zahlreiche Kinder, zu Tode gebracht wurden, schlagen indessen aufs Gemüt.
Heute kann wohl kein Angehöriger der westlichen Wohlstandgesellschaften ermessen, was es bedeutet, zu hungern. Umso mehr erschüttern die Schilderungen dessen, was eine lange anhaltende Hungerkatastrophe und die im vorliegenden Fall damit verbundene Einsicht in die völlige Ausweglosigkeit der Lage aus den Menschen macht – ja sie am Ende sogar in den Kannibalismus treibt.
Der Autor schildert nicht nur die Brutalität und den Zynismus, mit dem lokale Parteikader in ihrem Kampf gegen die vermeintlich dem sozialistischen Fortschritt im Wege stehenden Klassenfeind Bauernschaft zu Werke gingen, sondern er beschäftigt sich auch mit der überaus unrühmlichen Nebenrolle, die westliche (linke) Intellektuelle in diesem Drama gespielt haben. Zum einen wurden von ihnen die Fakten infolge ihrer offenen Sympathie für das sozialistische Gesellschaftsexperiment ganz bewusst verdreht oder beschönigt, zum anderen haben sie bewusst weggesehen – fallweise auch, um – etwa als Zeitungskorrespondenten - einer Aufenthaltsgenehmigung in der glorreichen Sowjetunion nicht verlustig zu gehen.
Last not Least werden die Massenmorde heute - vom Westen unwidersprochen- durch Putin gefeiert.