Nicht nur Mädchen impfenExperten empfehlen die HPV-Impfung auch für Jungen
Zitate
Humane Papillomaviren erzeugen die häufigsten übertragenen sexuellen Infektionen in Deutschland und weltweit.
Die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) in Bezug auf Humane Papillomaviren ist laut Ansicht der Deutschen Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU) und des Berufsverbandes der Deutschen Urologen e.V. (BDU) nicht mehr zeitgemäß.
Bislang galt, lediglich Mädchen zwischen 9 und 14 Jahren zu impfen. Sie berücksichtige nicht die vielfachen Lebenswelten sexuell aktiver Menschen in unserem Land.
„Der oft angemerkte Herdenschutz durch die Impfung der Mädchen greift ja bereits dann nicht, wenn wir es mit jungen Männern zu tun haben, die Sex mit Männern haben (MSM)“, so DGU-Präsident Prof. Dr. med. Kurt Miller.
Im Sinne eines umfassenden Schutzes unabhängig von der sexuellen Orientierung empfehlen DGU und BDU nun gemeinsam „Impft auch die Jungen!“.
Humane Papillomaviren erzeugen die häufigsten übertragenen sexuellen Infektionen in Deutschland und weltweit.
Dieser Herdenschutz funktioniert allerdings nur, [Links nur für registrierte Nutzer]so Prof. Miller weiter. „Da der Penis der Haupt-Transmitter für HPV darstellt, ist der Verzicht auf die Jungenimpfung fahrlässig.“
Impfquote muss deutlich steigen
In der Realität liegen jedoch die Impfquoten der Mädchen für die letzten Jahre mit weniger als 40 % deutlich unterhalb der erforderlichen Menge.
„Die international vorliegenden wissenschaftlichen Daten stützen unsere gemeinsame Empfehlung für eine HPV-Impfung bei Jungen“, sagt Prof. Dr. med. Oliver Hakenberg, Generalsekretär der DGU.
BDU-Präsident Dr. med. Axel Schroeder ergänzt: „Mit der Jungensprechstunde beim Urologen verfügen wir inzwischen zudem über eine geeignete Versorgungsstruktur, um möglichst viele Jungen zu erreichen, sie über die HPV-Impfung aufzuklären und letztlich auch zu impfen.“
Seit April 2016 steht ein nonavalenter [Links nur für registrierte Nutzer]der gegen neun HPV-Subtypen schützt und somit noch mehr Sicherheit bietet.
Die Nebenwirkungen bei inzwischen über 200 Millionen Impfungen weltweit liegen im Bereich aller anderen Impfungen.
Auch die Sicherheit der Impfstoffe liegt im Bereich aller übrigen [Links nur für registrierte Nutzer]
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Wahrscheinlich sind nur deutsche Jungen und Mädchen angesprochen. Experten haben sie auch, für ihre Meinung.
Was die Sicherheit und die Nebenwirkungen betrifft, hält man sich wage. Berichte darüber gibt eh keine.