Wunsch Vater des Gedankens?
"Vom Hobby-Historiker bis zum Offiziersanwärter an der US-Militärakademie West Point werde deutsche Militärgeschichte oft bis ins Kleinste studiert, schimpft "Das Parlament". Angefangen beim preußischen Militärphilosophen Carl von Clausewitz, über den es eine bibliotheksartige amerikanische Website gibt (clausewitz.com), über Blücher, Hindenburgs Schlacht bei Tannenberg im Ersten Weltkrieg bis zur Blitzkriegs-Strategie des Wüstenfuchses Erwin Rommel in der Cyrenaika habe "jeder führende Militär der USA die strategischen Überlegungen deutscher Generäle der vergangenen 250 Jahre verinnerlicht - und ist offenbar bemüht, sie in aktuellen militärischen Konflikten anzuwenden beziehungsweise zu übertragen".
Doch nicht nur die Strategie deutscher Generäle fasziniere die Militärplaner im Pentagon. Auch der deutsche Landser des Zweiten Weltkriegs werde in den USA als "Elite-Soldat" empfunden. Ob die deutschen Sturmtruppen ("Stormtrooper") zu Lande oder die auf sich selbst gestellten U-Boot-Fahrer im Atlantik - sie alle erfreuen sich in Amerika rückblickender Bewunderung, rügt "Das Parlament". Ein einschlägiges Werk preise die deutschen Offensivkräfte des Zweiten Weltkriegs als "die große militärische Elite der Neuzeit, die den Blitzkrieg erfand".
Blick in die Psyche
Empört zitiert das Bundestagsblatt aus einer der letzten Ausgaben der New Yorker Fachzeitschrift für internationale Politik, "Foreign Affairs". Dort habe der renommierte Politikwissenschaftler Max Boot, Mitglied des "Council on Foreign Relations" (vergleichbar der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik), den deutschen Blitzsieg 1940 im Westen als "Goldstandard für exzellente militärische Operationen" gerühmt: "Die Deutschen haben es fertiggebracht, Frankreich, die Niederlande und Belgien in lediglich 44 Tagen zu erobern."
Dieser Rekord, so Boot, sei nun von den USA und Großbritannien im Irak überboten worden. "
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