AfD muss Landesparteitag in Braunschweig abbrechen
Stand: 15.05.2021 12:57 Uhr
Die AfD hat ihren außerordentlichen Landesparteitag in Braunschweig wegen Überfüllung vorzeitig beendet. Es waren mehr Mitglieder erschienen, als unter den Corona-Auflagen in den Saal durften.
Da keine stimmberechtigten Mitglieder, die vor der Tür standen, ausgeschlossen werden sollten, beschloss der Versammlungsleiter, den Parteitag abzubrechen. 649 Parteimitglieder waren in der Milleniumhalle, 14 warteten draußen. Da das Ordnungsamt vor Ort auf die Durchsetzung der Corona-Auflagen pochte, hatte die AfD zunächst alle Journalistinnen und Journalisten nach draußen geschickt. Es befanden sich aber auch danach noch immer zu viele Menschen im Saal.
Showdown zwischen rivalisierenden AfD-Lagern?
Bei dem von Kreisvorständen einberufenen Parteitag war ein Schlagabtausch zwischen den beiden Blöcken der Partei erwartet worden. AfD-Bundessprecher Tino Chrupalla mahnte die Mitglieder zum Auftakt zur Geschlossenheit. Es lagen Abwahlanträge gegen AfD-Landeschef Jens Kestner und drei weitere Vorstandsmitglieder wegen parteischädigenden Verhaltens vor. Kestner soll eigenmächtig Mitglieder aufgenommen haben. Er wehrte sich in einer Rede zu Beginn des Parteitags gegen Spaltungsversuche in der Partei. Eine Aussprache über Probleme müsse konstruktiv geschehen, nicht destruktiv. Generalsekretär Nicolas Lehrke hatte dem NDR in Niedersachsen vorab gesagt, Abwahlanträge hätten in einem Wahljahr nichts auf einem Parteitag zu suchen. Er setze auf die Vernunft der Mitglieder.