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Thema: Trigema-Chef haftet persönlich

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Mitglied Benutzerbild von henriof9
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    Standard AW: Trigema-Chef haftet persönlich

    Zitat Zitat von Reilinger Beitrag anzeigen
    Von den Qualifizierten der Stammbelegschaft wurde allerdings sicher niemand entlassen. So viele waren das ja auch nicht. Ich schätze mal so 6 oder 7 Leute. Einige im Büro, die Mehrzahl im Feld. Die wurden in die neuen Verträge mit der GmbH gelockt. Ich weiß von einem Meister (dem Ältesten und Cleversten, den ich auch persönlich kannte), daß er sich auf diese Nummer nicht eingelassen hatte. Er beharrte auf seinem alten, scheinbar "schlechteren" Vertrag. Der kannte die 3 Töchter von klein auf und wußte, was für verlogene Biester das waren.
    Darauf zielte meine Frage auch ab und somit gewinnt Deine Beschreibung hier :

    Zitat Zitat von Reilinger Beitrag anzeigen
    Was würdest du sagen, wenn ich dir erzähle, daß die drei "Cheffinnen" des besagten Baumschulbetriebes die Sanitär- und Aufenthaltsräume der Belegschaft nicht mehr reinigen und warten ließen, sondern von den Leuten verlangten, sie sollten das in ihrer Freizeit gefälligst selbst tun, wenn sie sich am Dreck störten. Es wäre kein Geld für eine Putzfrau da. Die Krönung war dann, daß sie sogar das Klopapier selbst mitbringen sollten. Gleichzeitig wurden neue Privatautos angeschafft und dem Töchterchen ein Pferd gekauft. Noch Fragen?
    nämlich eine gänzlich andere Bedeutung.

    Ein Unternehmen versucht, normalerweise, immer erst unnütze bzw. nicht zwingend notwendige Ausgaben zu reduzieren und eine Raumpflegerin gehört dann definitiv mit dazu.

    Für einen Betroffenen mag es im Nachhinein immer so aussehen als wenn der Unternehmer bewußt dabei nur sein eigenes Geld versucht zu retten.
    Das ist sicherlich am Ende auch meistens so verdeckt aber eben auch die Tatsache, daß das erst dann passiert wenn nichts anderes mehr geht.
    Eine Frau macht niemals einen Mann zum Narren;
    sie sitzt bloß dabei und sieht zu, wie er sich selbst dazu macht.


    Leb in der Vergangenheit, wenn du traurig sein willst. Leb in der Zukunft, wenn du ängstlich sein willst.
    Und wenn du glücklich sein willst, dann genieß den Moment.


  2. #2
    verteilt Lollis Benutzerbild von Reilinger
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    Standard AW: Trigema-Chef haftet persönlich

    Zitat Zitat von henriof9 Beitrag anzeigen
    Darauf zielte meine Frage auch ab und somit gewinnt Deine Beschreibung hier :



    nämlich eine gänzlich andere Bedeutung.

    Ein Unternehmen versucht, normalerweise, immer erst unnütze bzw. nicht zwingend notwendige Ausgaben zu reduzieren und eine Raumpflegerin gehört dann definitiv mit dazu.

    Für einen Betroffenen mag es im Nachhinein immer so aussehen als wenn der Unternehmer bewußt dabei nur sein eigenes Geld versucht zu retten.
    Das ist sicherlich am Ende auch meistens so verdeckt aber eben auch die Tatsache, daß das erst dann passiert wenn nichts anderes mehr geht.
    Na, ich würde in einem Baumschulbetrieb eine Reinigungskraft nicht als "nicht zwingend notwendig" beschreiben. Wenn du in der Saison 9 oder 10 Stunden (oft genug bei schlechtem Wetter da zeitiges Frühjahr oder Herbst) im schlammigen Feld gestanden hast um Bäume zu ballieren und anschließend nochmal 2 oder 3 Stunden zu verladen, dann hältst du eine Dusche nicht mehr für überflüssig. Das ist eine wirklich dreckige Angelegenheit und der AN hat rechtlich einen Anspruch auf Sanitäranlagen und Umkleideräume. So jemandem dann zu sagen, er solle in seiner Freizeit (welcher eigentlich) auch noch umsonst putzen, ist einfach eine Frechheit.

    Vielleicht müßte ich ergänzend noch erklären, daß neben den 3 "Cheffinnen" ja auch noch deren gesamter Anhang (Ehemänner, Lebensgefährten) sowie ein Cousin im Büro der Firma "versorgt" wurden. Daß keiner von denen vom Fach war, sondern dort mehr oder minder nutzlos einen Sessel abnutzte, brauche ich wohl nicht eigens zu betonen. Wenn für solche Mitesser Geld da ist, dann sollte es auch für eine Putzfrau reichen...

  3. #3
    Mitglied Benutzerbild von henriof9
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    Standard AW: Trigema-Chef haftet persönlich

    Zitat Zitat von Reilinger Beitrag anzeigen
    Na, ich würde in einem Baumschulbetrieb eine Reinigungskraft nicht als "nicht zwingend notwendig" beschreiben. Wenn du in der Saison 9 oder 10 Stunden (oft genug bei schlechtem Wetter da zeitiges Frühjahr oder Herbst) im schlammigen Feld gestanden hast um Bäume zu ballieren und anschließend nochmal 2 oder 3 Stunden zu verladen, dann hältst du eine Dusche nicht mehr für überflüssig. Das ist eine wirklich dreckige Angelegenheit und der AN hat rechtlich einen Anspruch auf Sanitäranlagen und Umkleideräume. So jemandem dann zu sagen, er solle in seiner Freizeit (welcher eigentlich) auch noch umsonst putzen, ist einfach eine Frechheit.

    Vielleicht müßte ich ergänzend noch erklären, daß neben den 3 "Cheffinnen" ja auch noch deren gesamter Anhang (Ehemänner, Lebensgefährten) sowie ein Cousin im Büro der Firma "versorgt" wurden. Daß keiner von denen vom Fach war, sondern dort mehr oder minder nutzlos einen Sessel abnutzte, brauche ich wohl nicht eigens zu betonen. Wenn für solche Mitesser Geld da ist, dann sollte es auch für eine Putzfrau reichen...
    Ich möchte ja jetzt auch nicht explizit diesen Fall nur heranziehen sondern wollte lediglich darauf hinaus, daß ein Unternehmer eben erst unnötige Kosten reduziert.
    Ob eine Dusche wirklich vorgeschrieben ist oder ob sie dem Goodwill des Unternehmens entspringt weiß ich jetzt nicht, allerdings gibt es keinen Rechtsanspruch darauf, daß die Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz nicht selbst sauber halten müssen.

    Das der Familienanhang meistens zum Ärgernis der Mitarbeiter beiträgt liegt doch letztendlich auch nur daran, daß man seine eigenen Familienmitglieder auch nicht so schnell rauswerfen will, schließlich ist deren Gehalt auch deren Einkommensquelle.
    Häufig kommt es sogar vor, daß sie viel eher, vor allen anderen Beschäftigten, Lohnkürzungen- oder gar Streichungen in Kauf nehmen.

    Das ist so die typische Denke der Deutschen; der Boss fährt einen dicken Schlitten aber niemand kommt auf die Idee das der vielleicht auch noch nicht abbezahlt ist- wie bei jedem anderen Arbeitnehmer auch.
    Eine Frau macht niemals einen Mann zum Narren;
    sie sitzt bloß dabei und sieht zu, wie er sich selbst dazu macht.


    Leb in der Vergangenheit, wenn du traurig sein willst. Leb in der Zukunft, wenn du ängstlich sein willst.
    Und wenn du glücklich sein willst, dann genieß den Moment.


  4. #4
    verteilt Lollis Benutzerbild von Reilinger
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    Standard AW: Trigema-Chef haftet persönlich

    Zitat Zitat von henriof9 Beitrag anzeigen
    Ich möchte ja jetzt auch nicht explizit diesen Fall nur heranziehen sondern wollte lediglich darauf hinaus, daß ein Unternehmer eben erst unnötige Kosten reduziert.
    Ob eine Dusche wirklich vorgeschrieben ist oder ob sie dem Goodwill des Unternehmens entspringt weiß ich jetzt nicht, allerdings gibt es keinen Rechtsanspruch darauf, daß die Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz nicht selbst sauber halten müssen.

    Das der Familienanhang meistens zum Ärgernis der Mitarbeiter beiträgt liegt doch letztendlich auch nur daran, daß man seine eigenen Familienmitglieder auch nicht so schnell rauswerfen will, schließlich ist deren Gehalt auch deren Einkommensquelle.
    Häufig kommt es sogar vor, daß sie viel eher, vor allen anderen Beschäftigten, Lohnkürzungen- oder gar Streichungen in Kauf nehmen.

    Das ist so die typische Denke der Deutschen; der Boss fährt einen dicken Schlitten aber niemand kommt auf die Idee das der vielleicht auch noch nicht abbezahlt ist- wie bei jedem anderen Arbeitnehmer auch.

    Ich sehe für mich wenig Sinn darin, über esoterische Möglichkeitsszenarien zu spekulieren, in denen großmütige Familienmitglieder zugunsten der langjährigen verdienten Mitarbeiter eventuell auf eigenes Einkommen verzichten.
    Genauso wenig behaupte ich, dass der von mir beschriebene Fall die Regel darstellt.

    Aber eins möchte ich hinsichtlich „nötiger“ und „unnötiger“ Ausgaben nochmal klarstellen:
    Ein Betrieb dieser Größe, der in der Saison so im Schnitt zwischen 35 und 40 Mitarbeiter zählt, und dessen Chefetage aus fachfremden Quereinsteigern besteht, die sich ausschließlich im Büro herumtreiben, und nur einer einzigen Person mit passendem Gesellenbrief, ist zwangsläufig auf ein Mindestmaß an loyalem Fachpersonal angewiesen. Zumindest so lange, wie es in diesem Fall erforderlich war, um für das Umfeld die Illusion aufrecht zu erhalten, dass man den Betrieb weiterführen wolle, obwohl hinter den Kulissen längst die Abwicklung vorbereitet wurde. Diese Mitarbeiter aber gleichzeitig wie den letzten Dreck zu behandeln, („bring’ dir dein eigenes Klopapier mit“) zeugt wohl von abgrundtiefer Menschenverachtung. Wie tief die reichte sieht man an der Tatsache, dass man sie in Verträge drängte, die sie um ihre Abfindungen gebracht haben. Da finde ich Debatten über den Anspruch oder Nichtanspruch auf ein sauberes Klo mehr als spitzfindig.

    Natürlich kann man jetzt spotten, dass die Betroffenen ja nicht so dumm hätten sein müssen, sich auf diese neuen Verträge einzulassen. Aber wir reden hier nicht von skrupellosen und gewieften BWLern oder Berufsjuristen mit ausgeprägten Kenntnissen arbeitsrechtlicher Details, sondern von einfachen Leuten, meist deutlich über 50, die ihr Leben lang loyal für den Eigentümer gearbeitet hatten und diese Loyalität naiverweise auf seine verkommene Brut übertrugen.

    Wie gesagt, es handelt sich um einen konkreten Fall, den ich persönlich über mehr als 2 Jahre hinweg als Beobachter verfolgen durfte. Nicht mehr, aber eben auch nicht weniger. Ich habe meine Meinung dazu und sie deutlich gemacht. Wie andere diese Vorgänge sehen oder bewerten, ist ihnen selbst überlassen.

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