Ein amerikanischer Kardinal wird als möglicher Nachfolger von Franziskus gehandelt.
[Links nur für registrierte Nutzer]Nun, englischsprachige Medien haben es so manchmal ganz politisch unkorrekt tatsächlich in sich. Meldete doch kürzlich der englischsprachige Nachrichtendienst des katholischen InternetportalsGloria.tv unter Berufung auf prominente Persönlichkeiten des US-amerikanischen Katholizismus, dass, wenn jetzt die Neuwahl eines Papstes (Konklave) stattfinden würde, [Links nur für registrierte Nutzer]!
Burke ist nicht gerade politisch korrekt.
Was manchem vielleicht zunächst als verspäteter Aprilscherz erscheinen mag, entbehrt nicht eines durchaus bemerkenswertes Hintergrundes. War es doch der aus den USA stammende Kurienkardinal Raymond Burke, der, [Links nur für registrierte Nutzer], sich bereits vor einiger Zeit in einem Interview sehr freundlich sowohl über die bisherige Front National, jetzt Rassemblet National, sowie die Alternative für Deutschland (AfD) äußerte und die Hoffnung auf eine gute Zusammenarbeit ausdrückte.
Er ist der konservative Gegenspieler von Franziskus.
Er galt als einer der einflussreichsten Gegenspieler des [Links nur für registrierte Nutzer]bei der jüngsten Bischofssynode zur Familienseelsorge. Dort hatte er sich mehrfach gegen den von Franziskus befürworteten Kurs der Öffnung gegenüber Wiederverheirateten und Homosexuellen ausgesprochen. In Deutschland ist er spätestens seit seinem Konflikt mit dem im Maßstab der Weltkirche [Links nur für registrierte Nutzer]bekannt. Mit der „Welt“ sprach Burke am Rande der Liturgischen Tagung, die katholische Traditionalisten kürzlich gemeinsam in Herzogenrath (Nordrhein-Westfalen) an der niederländischen Grenze abhielten.
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Burke betrachtet die Evangelikalen als Verbündete.
Die Evangelikalen sind eine große Hilfe, wenn es um die Gegnerschaft zur Abtreibung geht, auch die Ehe und die Familie stehen bei ihnen hoch im Kurs. Die Schwierigkeit ist, dass sie andere Vorstellungen von der Einheit der Kirche und vom Verständnis der Sakramente haben. Lassen Sie uns hoffen, dass die Kirche aus ihrer gegenwärtigen Verwirrung herausfindet. Die Welt braucht eine starke katholische Kirche.
Das war gerade die Zeit als Kim Jong-Un drohte Guam anzugreifen. Ob Franziskus heimlich hoffte, daß es für Burke eine Reise ohne Wiederkehr wird?!
[Links nur für registrierte Nutzer]Guam ist eine Insel im Pazifik, knapp 50 mal 20 Kilometer groß, mit etwa 160.000 Bewohnern, 85 Prozent davon katholischen Glaubens. Das entlegene Eiland gehört zu den Außengebieten von Donald Trump und dient den USA als großer Luftwaffenstützpunkt. Es ist feucht und warm dort, in diesen Tagen um die 29 Grad. Ab und zu gibt es Taifune und nicht selten auch Erdbeben. Es ist gewiss nicht die Sommerfrische, die sich der 69-jährige Kardinal Raymond Leo Burke auserkoren hätte, wenn er denn hätte wählen dürfen. Aber das durfte er nicht.
Auf Befehl seines Chefs, dem Pontifex Maximus der katholischen Welt, Papst Franziskus, musste er vorigen Mittwoch über 12.000 Kilometer weit fliegen, um dort in den kommenden Monaten einen Missbrauchsfall zu untersuchen. Dem Erzbischof auf der Tropeninsel, Anthony Apuron, 71 Jahre alt, wird vorgeworfen, in den Siebzigerjahren Kinder missbraucht zu haben. Was Apuron bestreitet und was der Amerikaner Burke jetzt in einem Fall klären soll.