„Missbrauch der Frauenquote“? Feminismus-Initiative attackiert Trans-Grüne: Partei reagiert erbost
Erstellt: 24.01.2022, 09:35 Uhr
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Tessa Ganserer sitzt seit 2021 im Deutschen Bundestag. © Dwi Anoraganingrum/ImagoWirbel um die grüne Transpolitikerin Tessa Ganserer. Eine Initiative wittert Wahlbetrug. Die Grünen verteidigen die Abgeordnete aus Bayern.
Berlin - Die Grünen setzen sich für die Gleichstellung von Mann und Frau ein. Die Parteispitze hat daher eine Frauenquote eingeführt, durch die in wichtigen Ämtern oder auch im Bundestag Frauen gleichermaßen repräsentiert werden. Die Abgeordnete Tessa Ganserer ist eine davon.
Ganserer ist 2021 in den Bundestag eingezogen - und zählt zusammen mit Nyke Slawik (Grüne) zu den
[Links nur für registrierte Nutzer]. Bislang hat das im Grunde genommen niemanden gestört, doch nun wittert die Initiative
Geschlecht zählt einen „Missbrauch der Frauenquote“ und spricht sogar von Wahlbetrug. Auf der Website der von „frauenbewegten Feministinnen“ gegründeten Gruppe heißt es: „Im Parlament sitzt ein Mann, dem das Mandat nicht zusteht.“ Das Thema geriet an die Öffentlichkeit weil die feministische Zeitschrift „Emma“ (Alice Schwarzer) es in einem Artikel ausführlich beleuchtete.
[Links nur für registrierte Nutzer] reagierten erbost.
Tessa Ganserer: Initiative attackiert Grünen-Politikerin
Ganserer wird im Bundestag als Frau geführt. Die Initiative stört, dass Ganserer das Geschlecht nicht operativ angleichen und den Personenstand nie amtlich geändert habe. Im Personalausweis steht demnach der ursprüngliche Vorname. Das Geschlecht will Ganserer jedoch nicht ändern. „Ein Penis ist nicht per se ein männliches Sexualorgan“, sagte die Grünen-Politikerin der
taz. Ganserer kämpft seit Jahren dafür, dass Menschen ihr Geschlecht selbst bestimmen können, auch ohne Operation.
Diese Sichtweise stört die Initiative. „Ganserer behauptet, eine Frau zu sein, und hat sich selbst den Namen Tessa gegeben.“ Das „Emma“-Magazin schrieb: „Statt einer Frau sitzt also jetzt ein Mensch auf diesem Platz, der körperlich und rechtlich ein Mann ist, sich jedoch als Frau ‚fühlt‘.“ Ganserer saß acht Jahre im bayerischen Landtag, outete sich 2018 als transidente Frau. Man spricht von Transidentität, wenn die Geschlechtsidentität nicht mit Geschlecht bei Geburt übereinstimmt.