Manipulierung der öffentlichen Meinung,
Staatslügen
Interview mit dem Professor und Arzt
Christophe Oberlin
Gaza belagert: Ein Chirurg sagt aus
30. Juli 2011 | "Chroniques de Gaza 2001 -2011" ist eine dieser erschütternden Aufzeichnungen die uns nach dem Lesen verändert haben. In einer Folge von drei kurzen Kapiteln enthüllt der Autor, der französische Chirurg Christophe Oberlin, durch kleine Hinweise, in einer einfachen und präzisen Sprache, die erschütternde Menschlichkeit eines Volkes und den Mut mit dem es der grausamen Belagerung die Stirn bietet, die ihm vom kolonialen israelischen Besatzer und dem feigen Einverständnis der "Internationalen Gemeinschaft" sowie unserer wichtigsten Medienquellen, auferlegt wurde. Kein Pathos, jedoch eine Folge von Episoden und Erfahrungen im Kontakt mit den von der Gewalt schwer getroffenen Menschen, die ihre schreckliche tägliche Realität enthüllen. Christophe Oberlin antwortet hier auf die Fragen von Sivia (...)
Silvia Cattori: Ihr Bericht ist sehr einnehmend [1]. Er führt uns in den Alltag dieser belagerten Familien, Schwierigkeiten verschiedenster Art ausgesetzt und die überleben und sich für die Zukunft wieder aufrichten, trotz allem was ihnen Israel antut. Man versteht, sobald Sie in Gaza, im Dezember 2001 eingetroffen sind, und mit Betroffenheit die Kampfflugzeuge der israelischen Armee, im Tiefflug, die Schallmauer durchbrechend und Bomben auf die wehrlose Bevölkerung regnen ließen, feststellten. Zehn Jahre nach diesem ersten Kontakt mit der Gewalt, was hat sich in Ihrer Wahrnehmung verändert?
Christophe Oberlin: Was sich verändert hat, ist, dass ich heute eine Korrelation zwischen dem was ich vor Ort sehe und das was die Medien und unsere Politiker sagen, mache.
Die Art wie sie die Tatsachen präsentieren entsprechen selten dem was ich vor Ort feststelle. Das irritiert mich. Daher habe ich meine Abonnements von verschiedenen Zeitungen gekündigt, ich habe aufgehört die Informationen im Radio und im Fernsehen zu hören. Ich bevorzuge nun eine qualitative Information von anderen Quellen.
(...)
Silvia Cattori: Ihre Beschreibungen der Hamas Persönlichkeiten, die Sie gut gekannt haben, sind sehr lobenswert. Man versteht, dass Sie mit diesen schicksalhaften Menschen gegenseitige Vertrauensbeziehungen geknüpft haben, die trotz des Dramas, das sie durchgemacht haben, sehr menschlich geblieben sind. Das Portrait, das Sie vom Chirurgen und politisch Verantwortlichen, Mahmoud Khalid al-Zahar, zum Beispiel gemacht haben ist sehr beeindruckend. Das kontrastiert komischerweise mit dem groben, fast verabscheuenswerten Bild, das systematisch bei uns von diesen Menschen gemacht wird. Wenn jemand wie Sie, der die Möglichkeit hatte, diese Leute kennen zu lernen und die Karikatur, die die westlichen Journalisten von ihnen machen, sieht, was fühlen Sie?
Christophe Oberlin: Ich war und bin noch immer schockiert.
Tatsächlich muss man wissen, dass die wenigen westlichen Journalisten die nach Gaza kommen, von der israelischen Verwaltung gezwungenerweise akkreditiert sind. Für mich scheinen die Kriterien der Akkreditierung [2] ziemlich klar: es werden diese Journalisten akkreditiert, von denen die Israelis sicher sind, dass deren Bericht die Hamas herabwürdigt. Das bestätige ich, denn ich habe viele Male die Möglichkeit gehabt, das zu beobachten. Ich habe bis heute niemals gesehen, dass ein Journalist, dem erlaubt wurde nach Gaza, über den Erez Checkpoint zu kommen, einen objektiven Artikel über die Leistungen die die Hamas Verwaltung vollbracht hat, zu schreiben.
Hier weiterlesen:
[Links nur für registrierte Nutzer]
--------------------------------------------------------------------------
Bin gespannt auf die Reaktionen der juedischen Fraktion, besonders Soshana, die uns unermuedlich beibringen will, wie herrlich die Pals doch leben und wie grosszuegig Israel ist.
Es tut richtig gut, auch mal von einem Neutralen, dazu noch Nicht-Journalisten, die wahre Story zu erfahren.