war fast so schön wie bei Werner..:-))
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Advocatus Diaboli
Ich muss widersprechen. Jeder Torschuss ist Nervensache. Wer Tore schießen will, braucht starke Nerven. Wer Weltmeister werden will, braucht starke Nerven auch aus dem Spiel heraus.
Beim Elferschießen spielen die Nerven halt eine entscheidende Rolle. Aber das macht nichts. Ist nur folgerichtig.
Was aber die entscheidendere Rolle spielt, ist das Können. Hast Du mal einen Elfer geschossen? Das ist pures fussballerisches Können. Gleiches gilt für einen Torwart. Wer Elfer hält, hat Klasse.
Es braucht für präzise Elfmeter eine hervorragnde Technik. Nur wer eine starke Schusstechnik hat, kann sauber und beständig Elfmeter verwandeln. Die Nerven flattern bevorzugt denen, die diese vermissen. Also setzen sich dabei meist die abschlussstärkeren Mannschaften durch. Das kann man bedauern, aber ich finde es konzentriert eine Hauptsache des Fussballspiels - das Duell des Schützen gegen den Torwart - in einer ruhenden, für alle identischen und anspruchsvollen Situation.
Wer sich da durchsetzt, hat diese hoch anspruchsvolle Situation besser gelöst. Einen Elfmeter ins Eck zu setzen erfordert eine sehr gute Technik. Man kann das erkennen, die besten Fussballer versemmeln fast nie. Luschen dagegen versemmeln sehr oft. Leider hat Chile das Format gefehlt, aber die Brasis haben auch grottig geschossen.
Ich gebe dir Recht, deswegen ist das Training dieser Situation, alle 10 Schützen haben die Hose voll, auch die Torhüter, falls sie einen oder mehr halten sind sie Legende, bei den Schützen sieht das anders aus, wer verballert hat einen Knick in der Karriere und deswegen wird es trainiert.. muss trainiert werden, damit das Schussbein nicht weich wird.
mfg
Es ist absolut möglich, dass jenseits der Wahrnehmung unserer Sinne ungeahnte Welten verborgen sind! (Albert Einstein)
Bari, es geht durchaus auch um Glück beim Elfmeterschießen, denn ob ein Torwart den Elfer hält, ist keine Frage der Reaktionsfähigkeit, sondern der richtigen Intention. Er muss sich schon beim Schuss entschieden haben, in welche Ecke er sich wirft bzw. ob er einfach stehenbleibt. Die Wahrnehmung und Informationsverarbeitung des Gehirns ist zu langsam.
«Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern darin, dass er nicht tun muss, was er nicht will».Jean-Jacques Rousseau (1712-78)
«Die Freiheit besteht darin, dass man alles das tun kann, was einem anderen nicht schadet».Matthias Claudius (1740-1815)
Ich hab da mal 2 Fragen zum Elfmeterschiessen:
1. Früher hiess es immer, man darf den Anlauf beim Elfer nicht verzögern. Gilt das nicht mehr?
Denn dieser komische Affe Neymar ist ja direkt stehen geblieben und ist dann weitergelaufen.
2.Warum bitte nimmt das DFB Team nicht als zumindest dritten Towart einen absoluten Elfmeterkiller mit?
Mir fällt da z.B. Andreas Luthe vom VfB Bochum ein, hat soweit ich weiss in der letzten Saison mehr als 50% der auf ihn geschossenen Elfmeter gehalten. Aber gibt wohl auch noch andere Elfmeterspezialisten unter den deutschen Profitorhütern.
Dazu kommt noch der psychologische Effekt auf den Gegner.
Ich finde es immer lächerlich von der "Elfmeter - Lotterie" zu sprechen, ein gut geschossener Elfmeter ist nahezu unhaltbar, bei einem Elfmeter in die Mitte dagegen braucht der Tormann nur stehen zu bleiben.
Naja, wer gegen bochum elfer schiesst, gehört nicht unbedingt zur creme der schützen...
Brasilien hatte glück beim lattenkracher und ist seine favoritenrolle erstmal los.
Und gegen kolumbien werden sie noch zwei schippen draufgeben müssen, wenn sie wirklich klasse haben, schaffen sie das. Es wird eine nagelprobe.
Mein Geschlecht : Kämpfer
Meine Pronomen : Blut, Schweiß und Tränen
Der Faktor "Glück" kann beim Fussball niemals ausgeschlossen werden. Oder wie ist das bei einem Freistoss oder einer Ecke? Der Ball segelt kurvig Richtung einer Anballung von etwa 10 kopfballbereiten Fussballer - fünf möchten ihn raus- und fünf wollen ihn reinköpfen. Der Torwart entscheidet nach "Bauchgefühl"/Erfahrungswerten ob er rauskommen sollte, oder auf der Linie stehen bleibt. Solcherlei Situationen - scharfe Flanke in den Strafraum, der Abwehrspieler streift den Ball beim rausschießen und er fällt vor die Füsse eines Schützen - gibt es im Fussball substantiell immer.
Deine These, wonach der Torwart nur per Glücksentscheid halten kann, ist leider falsch.
Es gibt Torhüter, die sind als "Elfmeterkiller" bekannt. Wäre nur Glück ein Faktor, gäbe es die nicht. Ebensowenig wie es verlässliche Schützen gäbe, spielte nur das Glück eine Rolle. So z. B. war Goycoechea von Argentinien bei der WM 90 DER Elfmeterkiller schlechthin, weil er massig welche hielt. Das hatte aber mit Glück sehr wenig zu tun.
Wenn Du die Elfmeterkiller bei ihren Pardaden mal genau ansiehst, bemerkst Du, dass sie den Schützen ausgucken. Ausgucken bedeutet, dass sie anhand von Blick, Körperhaltung, Schussbeinschwung in der Schussbewegung des Schützen in kürzester Zeit in der Lage sind - es geht um Sekundenbruchteile und für die Fernsehzuschauer nur bei geschultem Blick erkennbar - die Absicht des Schützen zu erkennen. Sie entscheiden sich häufig für die richtige Ecke oder bleiben stehen, wenn der Schütze mittig abschließen will. Da geht es um Sekundenbruchteile und Antizipationsvermögen. Dieses Antizipationsvermögen ist auch die Hauptwaffe des Torhüters gegen die Schützen aus dem offenen Spiel vor allem bei Eins gegen Eins Situationen und Strafraumabschlüssen. Ein Weltklassetorwart vermag es, beim Schützen noch in der Schussbewegung die Schussrichtung zu erkennen. Deshalb sind auch die besten Stürmer diejenigen, die ihre Schussbewegung so antäuschen oder verschleiern können, dass der Torwart in die falsche Ecke geht.
Beim Elfmeter kommt dann noch das Täuschungsmanöver des Torwarts als Mittel hinzu. Wenn er geschickt antäuscht in eine Ecke zu springen, kann er ungeübte Schützen in die andere Ecke leiten und dahin springen, sobald der Schütze die Schussbewegung nicht mehr umkehren oder abändern kann.
Was die Täuschung durch Schützen angeht, sei Neymar ein Beispiel. Er verlangsamt und täuscht vorher einen schnellen Abschluss an, damit der Torwart zu früh springt oder zu lange stehen bleibt. Sehr geschickt und eben damit beweist er seine Klasse. Andere verzögern weniger sichtbar und schicken den Torwart los um dann manchmal lässig einzuschlenzen - sogar mittig. Das wirst Du immer nur von Supertechnikern sehen können, weil eben der Elfmeterpunkt ein punkt der Wahrheit ist. Hier konzentriert sich in einem Punkt, einer Situation so verdammt viel an Anforderung an einen Fussballer, dass es ein Geschenk an den Sport ist. Sein Erfinder Karl Wald sei hier ausdrücklich geehrt. Er hat das Losverfahren beerdigt - das war doch gar nichts!
Ein anderer Superschütze war Andreas Brehme. Der hat bei einer WM 1986 einen Elfmeter erfolgreich mit links, dann 1990 verwandelte er mit rechts. Er war technisch beidfüssig unfassbar gut, er hat gegen Holland auch das Traumtor 1990 gemacht.
Im Finale hat er dann gegen den Elfmeterkiller Goicoechea die richtige Entscheidung getroffen. Er wusste, dass der Killer die Ecke oft antizipiert. Also hat er hochpräzise und unhaltbar fest ins linke untere Eck verwandelt. Der Killer sprang richtig, aber kam zu spät, da der Schuss unhaltbar war - eben ein Elfmeter eines Weltmeisters.
Schau Dir die Elfmeter von Ballack an - reinste Klasse durchweg. Ein guter Schusstechniker beweist sich am Punkt. Und auch ein richtig guter Torwart muss am Punkt etwas zeigen.
Dass der Faktor Nerven und Glück - auch - eine Rolle spielt, stimmt. Aber beide Faktoren spielen beim Fussball immer eine Rolle. Dass der Faktor Nerven sogar eine große Rolle im Elferschießen darstellt, sollte es nur aufwerten - nicht abwerten. Denn wer will denn im Ernst Weltmeister werden und von sich behaupten, dass er seine Nerven nicht im Griff hat? Ein Weltmeister mit schwachen Nerven? Das passt gar nicht - und deswegen ist das Elfmeterschießen ein gutes Sieb um Unwürdige vom Fussballthron auszuschließen.
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