Zitat Zitat von Diskurti Beitrag anzeigen
Keine Frage, suchten die Franzosen (40 mio) ihren übermächtigen Nachbarn (70 mio) nach Möglichkeit zu schwächen. Eine Zerstückelung in Teilstaaten wäre ihnen am liebsten gewesen, doch verhinderten dies die Briten, weshalb Foche darauf meinte, dieser Vertrag sei grade mal ein Waffenstillstand für 20 Jahre. Diese Einschätzung stellte sich denn auch als zutreffend heraus.
Man bedenke wie es im umgekehrten Falle gelaufen wäre.. Brest-Litowsk gibt da ein treffliches Beispiel.
Foch (wie er sich übrigens schreibt) wollte auch tatsächlich die Deutsche Westgrenze bis zum Rhein zurückverlegen. Aber Foch machte eben nicht die Politik sondern war erst ab Anfang der zwanziger als politischer Berater tätig und seine Meinung ist hier dementsprechend nicht maßgeblich. Brest-Litowsk ist im übrigen mit Versailles nicht zu vergleichen, da Brest-Litowsk mitten im Weltkrieg ausgehandelt wurde, noch dazu während sich Russland selbst in einem mörderischen Bürgerkrieg befand. Brest-Litowsk war notwendig um den Deutschen im Osten den Rücken frei zu halten für die letzte Großoffensive im Westen. Die Grenzen die da gezogen wurden, das war auch der deutschen Führung klar, hätten sich niemals dauerhaft halten lassen, weder gegen erfolgreiche "Weiße" noch gegen erfolgreiche "Rote" in Russland. Es diente ausschließlich dazu eine Pufferzone im osten zu haben, Zeit zu gewinnen und Kräfte frei zu machen für die Westfront.