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Thema: der finanzielle Kollaps in Europa

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  1. #1
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    Standard AW: der finanzielle Kollaps in Europa

    Zitat Zitat von Cicero1 Beitrag anzeigen
    Einerseits möchtest Du Großkonzerne und Aktiengesellschaften abschaffen, aber in Südkorea sind die dann in Ordnung? Den Widerspruch müsstest Du erkennen!
    Ich sagte doch "keine oder weniger". Südkorea ist deswegen ein gutes Beispiel weil Schlüsselindustrien wie Eisenbahn, Energie, Wohnungsbau, Wasser, Entwicklungsbanken, etc. alle ganz oder teilweise in staatlicher Hand sind ( [Links nur für registrierte Nutzer] ). Ebenfalls existiert eine Steuer auf Aktienhandel.

    Zitat Zitat von Cicero1 Beitrag anzeigen
    Und den ganzen Finanzsektor auflösen, wird nicht funktionieren. Ohne Banken und Versicherungen wird keine moderne Volkswirtschaft funktionieren.
    Niemand sagt, dass man den Finanz- oder Dienstleistungssektor ganz beseitigen soll. Aber steuerlich sollten unproduktive, rein umverteilende Sektoren wie den Finanzsektor stark belastet und die produktive Industrie und Landwirtschaft stark entlastet werden. In Deutschland ist es aber gerade genau umgekehrt. Strenge Regulierungen für dubiose Finanzprodukte (z.B. Glass-Steagal-Act oder höhere Mindestreserve) würde auch nicht schaden.

  2. #2
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    Standard AW: der finanzielle Kollaps in Europa

    Zitat Zitat von Gero Beitrag anzeigen
    Ich sagte doch "keine oder weniger". Südkorea ist deswegen ein gutes Beispiel weil Schlüsselindustrien wie Eisenbahn, Energie, Wohnungsbau, Wasser, Entwicklungsbanken, etc. alle ganz oder teilweise in staatlicher Hand sind ( [Links nur für registrierte Nutzer] ). Ebenfalls existiert eine Steuer auf Aktienhandel.
    Staatskonzerne muss man sich finanziell leisten können, denn Staatskonzerne arbeiten überdurchschnittlich oft defizitär. Für diese Verluste müssen dann die Steuerzahler aufkommen, in dem über Jahrzehnte gigantische Subventionen gezahlt werden - als Beispiel die ehemalige Deutsche Bundesbahn, die jedes Jahr einen größeren Milliardenbetrag an Subventionen bekam. Deshalb hat man ja die Bahn und Post privatisiert.

    Staatskonzerne sind ein Sammelbecken für unfähige Parteibonzen, die dort dann die Leitung haben, obwohl sie für diese Tätigkeit gar nicht qualifiziert sind, mit der Folge, dass Staatskonzerne häufig Misswirtschaft betreiben, mit der beschriebenen Folge defizitärer Ergebnisse. Eine solche Politik im Großmaßstab hat zum Ruin, zum Untergang der DDR geführt. Von Staatskonzernen werden genauso oft oder öfters Fehlentscheidungen getroffen wie von privatwirtschaftlichen Konzernen - siehe deutsche Landesbanken während der Lehman-Krise. Die halbstaatlichen Versicherer in den USA wurden von der Politik gezwungen, Subprime-Kredite zu vergeben, die dann zur Lehmann-Krise führten.

    Selbst die Kommunisten in China sind von dieser Politik abgegangen und haben die Zahl der Staatsbetriebe in den letzten Jahrzehnten verringert, deren Anteil am BIP wurde immer geringer. Auch die Kommunisten in Vietnam privatisieren aus den genannten Gründen nach und nach die Staatskonzerne. Nicht zuletzt hat auch Südkorea ehemalige Staatsbetriebe privatisiert.



    Zitat Zitat von Gero Beitrag anzeigen
    Niemand sagt, dass man den Finanz- oder Dienstleistungssektor ganz beseitigen soll. Aber steuerlich sollten unproduktive, rein umverteilende Sektoren wie den Finanzsektor stark belastet und die produktive Industrie und Landwirtschaft stark entlastet werden. In Deutschland ist es aber gerade genau umgekehrt. Strenge Regulierungen für dubiose Finanzprodukte (z.B. Glass-Steagal-Act oder höhere Mindestreserve) würde auch nicht schaden.
    Wenn Du Firmen zu stark steuerlich belastest, gehen sie ins Ausland. Das geschieht bereits, nicht umsonst sind Luxemburg, Irland - neben der Schweiz - längst große Finanzstandorte, werden z.B. große Investmentfonds deutscher Banken dort aufgelegt und nicht hier. Da gehen hier Arbeitsplätze verloren und diese Staaten haben dann die Steuer- und Gebühreneinnahmen. Wenn Du nun auf die Idee kommen solltest, diesen zwei EU-Staaten "mit der Kavallerie" zu drohen, so wie es Ex-Finanzminister Steinbrück mit der Schweiz versucht hatte, geht die Finanzindustrie nach London oder Singapur. Man sollte es nicht mit Steuern übertreiben, weshalb schon der damalige Finanzminister Steinbrück sagte: „25 Prozent Steuern auf einen Betrag von x sind besser als 42 Prozent auf gar nix.
    Geändert von Cicero1 (08.05.2021 um 15:22 Uhr)

  3. #3
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    Standard AW: der finanzielle Kollaps in Europa

    Zitat Zitat von Cicero1 Beitrag anzeigen
    Staatskonzerne muss man sich finanziell leisten können, denn Staatskonzerne arbeiten überdurchschnittlich oft defizitär. Für diese Verluste müssen dann die Steuerzahler aufkommen, in dem über Jahrzehnte gigantische Subventionen gezahlt werden - als Beispiel die ehemalige Deutsche Bundesbahn, die jedes Jahr einen größeren Milliardenbetrag an Subventionen bekam. Deshalb hat man ja die Bahn und Post privatisiert.

    Staatskonzerne sind ein Sammelbecken für unfähige Parteibonzen, die dort dann die Leitung haben, obwohl sie für diese Tätigkeit gar nicht qualifiziert sind, mit der Folge, dass Staatskonzerne häufig Misswirtschaft betreiben, mit der beschriebenen Folge defizitärer Ergebnisse. Eine solche Politik im Großmaßstab hat zum Ruin, zum Untergang der DDR geführt. Von Staatskonzernen werden genauso oft oder öfters Fehlentscheidungen getroffen wie von privatwirtschaftlichen Konzernen - siehe deutsche Landesbanken während der Lehman-Krise. Die halbstaatlichen Versicherer in den USA wurden von der Politik gezwungen, Subprime-Kredite zu vergeben, die dann zur Lehmann-Krise führten.

    Selbst die Kommunisten in China sind von dieser Politik abgegangen und haben die Zahl der Staatsbetriebe in den letzten Jahrzehnten verringert, deren Anteil am BIP wurde immer geringer. Auch die Kommunisten in Vietnam privatisieren aus den genannten Gründen nach und nach die Staatskonzerne. Nicht zuletzt hat auch Südkorea ehemalige Staatsbetriebe privatisiert.





    Wenn Du Firmen zu stark steuerlich belastest, gehen sie ins Ausland. Das geschieht bereits, nicht umsonst sind Luxemburg, Irland - neben der Schweiz - längst große Finanzstandorte, werden z.B. große Investmentfonds deutscher Banken dort aufgelegt und nicht hier. Da gehen hier Arbeitsplätze verloren und diese Staaten haben dann die Steuer- und Gebühreneinnahmen. Wenn Du nun auf die Idee kommen solltest, diesen zwei EU-Staaten "mit der Kavallerie" zu drohen, so wie es Ex-Finanzminister Steinbrück mit der Schweiz versucht hatte, geht die Finanzindustrie nach London oder Singapur. Man sollte es nicht mit Steuern übertreiben, weshalb schon der damalige Finanzminister Steinbrück sagte: „25 Prozent Steuern auf einen Betrag von x sind besser als 42 Prozent auf gar nix.
    Die Wachstumsraten der Industriestaaten waren in der ach so ineffizienten "Staats"wirtschaft der 60er und 70er höher als sie es seit der neoliberalen Phase der 80er Jahre sind, was deiner These eindeutig widerspricht.
    ( [Links nur für registrierte Nutzer] )
    Und selbst die kapitalistischten Staaten haben staatliche Unternehmen, also irgendeinen Grund muss es dafür geben.
    ( [Links nur für registrierte Nutzer] )
    Der Grund ist, dass eine staatlich subventionierte Infrastruktur (Straßen, Schienen, Kommunikation) den Unternehmen hilft wettbewerbsfähiger zu werden.
    Zum Finanzsektor:
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  4. #4
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    Standard AW: der finanzielle Kollaps in Europa

    Zitat Zitat von Gero Beitrag anzeigen
    Die Wachstumsraten der Industriestaaten waren in der ach so ineffizienten "Staats"wirtschaft der 60er und 70er höher als sie es seit der neoliberalen Phase der 80er Jahre sind, was deiner These eindeutig widerspricht.
    Wo habe ich denn geschrieben, dass westliche Industriestaaten ineffizient gewesen seien? Nirgendwo! Ich schrieb, dass Staatskonzerne überdurchschnittlich oft defizitär sind. Eben weil sie oft ineffizient arbeiten. Und gerade die westlichen Industriestaaten waren eben keine "Staatswirtschaften". Die kommunistischen Staaten waren Staatswirtschaften, und zwar ineffiziente. Deren Staatsquote tendierte gegen 100 %.

    Westliche Industriestaaten waren weder in den sechziger Jahren Staatswirtschaften, noch sind sie es heute. Ich weiß nicht woher Du dies hast. Das das Wachstum westlicher Industriestaaten in den sechziger Jahren größer war als heute hat drei Hauptgründe. Erstens war der Nachholbedarf nach dem zweiten Weltkrieg hoch. Ersatzinvestitionen für die Zerstörungen im zweiten Weltkrieg und eine ausgeprägte Konsumwelle. Zweitens gab es damals nicht die ausgeprägte Globalisierung wie heute, keine so große Konkurrenz durch Niedriglohnländer wie heute. Der dritte Grund ist die Demographie.
    Geändert von Cicero1 (10.05.2021 um 16:50 Uhr)

  5. #5
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    Standard AW: der finanzielle Kollaps in Europa

    Das Problem der Niedriglohnländer hat mit niedrigem Lohn nichts zu tun. Es sind die unterschiedlichen Währingsrelationen, die zu diesen unterschiedlichen Löhnen führen. Bei einem Euro pro Tag in Indien für Teepflückerinnen verdienen die mehr als die Mindestlöhner in Deutschland. Mit dem einen Euro pro Tag können sie bzw. konnten Sie 10 kg Reis kaufen. Das war vor 10 Jahren. Ich hatte mir damals mal die Mühe gemacht das nachzurechnen, welche Kaufkraft damals ein Euro in Indien hatte. Ob das heute noch so ist, weiss ich aktuell nicht. Da Abwracken von Schiffen hat Indien viel preiswertes Metall eingebracht. Und wieviel kosteten 10 kg Reis vor 10 Jahren in Deutschland? Beim Umrechnen erkennt man, dass das nach bereignigter Währungsrelation sehr viel mehr ist, als Reporter das behaupten. Welche Botschaft wollen diese Reporter den Deutschen vermitteln? Immer wieder das Märchen von der ach so bösen Inflation. Das ist nichts als reine Ablenke, um illegale und menschenrechtfeindliche Löhne durchzusetzen. Und die chinesischen Facharbeiter haben nach bereinigter Währungsrelation mehr in der Tasche als deutsche Facharbeiter. Die Lüge von den geringen Löhnen basierend auf der Währungsrelation ist perverser Betrug und erfüllt den Fakt der Wählertäuschung. Die gesamte Stabilitätspolitik eines Helmut Kohl fortgesetzt durch die Stabilitätspolitik der EZB ist Lüge. Es ging darum das Öl möglichst preiswert einkaufen zu können. Immer dann, wenn das Öl teurer wurde, wurde auch die DM und dann der Euro im selben Masse an den Devisenmärkten erhöht, sodass es aussah, als ob der Ölpreis gleich blieb. Dieses Spielchen konnte aber nicht ewig fort gesetzt werden, weil dann die Exportwaren aus der EU nicht mehr bezahlbar gewesen wären. So hat sich auf Grund dieses inflationsspielchens in den achtziger Jahren die DM gegenüber dem Dollar von 1982 - vor Helmut Kohl - bis 1988 um 75% verteuert. Das galt dann auch für deutschen Exporte. Die Unternehmen haben nichts dazu verdient. Aber die Arbeitnehmer sollten verzichten. Damals wanderten einige wichtige Industrien ins Ausland nach Japan, Südkorea oder eben dorthin, wo die Löhne angeblich günstiger schienen. Der Sozialhaushalt des Bundes begann zu explodieren. Immer mehr Steuergelder wurden zum Füllen der Lohnlöcher verwandt, damit die Sozialkassen nicht sämtlich bankrott gingen. Lohndumping ist ein Lügen in die eigene Tasche. Ohne angemessenen Lohn gibt es keine angemessene Rente. Diese Stabilitätspolitik eines Helmut Kohl hat dann auch den deutschen Automobilbau auf das Erdöl zementiert. Das Öl sollte preiswert sein, damit der Autostaat Deutschland florieren konnte. Soviel zur wunderbaren Stabilitätspolitik eines Helmut Kohl. Darum viel Spass noch mit dem Mindestlohn, dem Weg in eine sichere Altersarmut.
    Der Blankoscheck des Grafen Hoyos war die Erlaubnis Wilhelms II. für Habsburg Krieg machen zu dürfen. Habsburg ein Appendix Preussens.

  6. #6
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    Standard AW: der finanzielle Kollaps in Europa

    Staatskonzerne wie die Bundesbahn haben nur deshalb Defizite, weil die Gesetzgebung das so vorsah. Der Missbrauch der Bundesbahn war schon enorm. Sie diente den Transportunternehmen als billiges Sanierungsunternehmen. Die Bahn musste unrentable Transporte übernehmen. So kann man ein Staatsunternehmen kaputt sanieren. Und die so teuren Beamten waren zu mindestens 90% im einfachen Dienst. Den Gegnern der Staatsunternehmen ist Altersarmut eine profitable Einnahmequelle. Auch darum mussten die Bundespost und die Bundesbahn beseitigt werden. Heute haben wir den Salat: Altersarmut, Arbeitslosigkeit und Kinderarmut. Das sind die erwünschten Glücksmomente des Kapitalismus. Endlich können sie ihre Gutherzigkeit zeigen. Angemessene Löhne von mindestens 20 Euro pro Stunde würden den Negativerscheinungen in Deutschland ein Ende setzen. Die gesamte Lohnsumme dürfen Unternehmen von der Steuer absetzen. Wer ist da so doof und zerstört seine Nachfrage?
    Der Blankoscheck des Grafen Hoyos war die Erlaubnis Wilhelms II. für Habsburg Krieg machen zu dürfen. Habsburg ein Appendix Preussens.

  7. #7
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    Standard AW: der finanzielle Kollaps in Europa

    Zitat Zitat von Depti Beitrag anzeigen
    Staatskonzerne wie die Bundesbahn haben nur deshalb Defizite, weil die Gesetzgebung das so vorsah. Der Missbrauch der Bundesbahn war schon enorm. Sie diente den Transportunternehmen als billiges Sanierungsunternehmen. Die Bahn musste unrentable Transporte übernehmen. So kann man ein Staatsunternehmen kaputt sanieren.
    Eben, auch das macht Staatskonzerne aus - die Politik entscheidet über die Tätigkeit dieser Konzerne.

    Zitat Zitat von Depti Beitrag anzeigen
    Und die so teuren Beamten waren zu mindestens 90% im einfachen Dienst. Den Gegnern der Staatsunternehmen ist Altersarmut eine profitable Einnahmequelle. Auch darum mussten die Bundespost und die Bundesbahn beseitigt werden.
    Das Bundespost und Bundesbahn privatisiert wurden, dürfte eher mit den enormen Kosten der Wiedervereinigung zusammenhängen. Den "Luxus", sich solche teuren Zuschussunternehmen zu halten, wollte oder konnte man sich nicht mehr leisten. Die Übernahme und Sanierung der völlig heruntergewirtschafteten Deutschen Reichsbahn war extrem teuer. Das gleiche gilt auch für die Post der DDR, ebenfalls völlig heruntergewirtschaftet, mit Anlagen aus den zwanziger Jahren. Das Telekommunikationsnetz der DDR musste praktisch neu aufgebaut werden, mit Kosten im dreistelligen Milliardenbereich bis heute.
    Zitat Zitat von Depti Beitrag anzeigen
    Heute haben wir den Salat: Altersarmut, Arbeitslosigkeit und Kinderarmut. Das sind die erwünschten Glücksmomente des Kapitalismus. Endlich können sie ihre Gutherzigkeit zeigen. Angemessene Löhne von mindestens 20 Euro pro Stunde würden den Negativerscheinungen in Deutschland ein Ende setzen. Die gesamte Lohnsumme dürfen Unternehmen von der Steuer absetzen. Wer ist da so doof und zerstört seine Nachfrage?
    Weil die Milliardengräber Bundesbahn/Bundespost privatisiert wurden, haben wir heute Altersarmut/Arbeitslosigkeit? Ich schrieb es bereits in einem anderen Beitrag: Demographie und Globalisierung sind die Hauptgründe und nicht die Privatisierung maroder Staatskonzerne.

    Angemessene Löhne von 20 Euro. Und woher glaubst Du soll das Geld dafür kommen? Aus der Druckerpresse? Hast Du schon mitbekommen, wie viele deutsche/westliche Firmen und Branchen in den letzten Jahrzehnten einen Niedergang erlebt haben, bzw. den Anschluss verloren haben? Stichworte: Werften, Textilindustrie, Unterhaltungselektronik, Pharmazeutische Industrie, um mal einige Branchen zu nennen. Grundig, Telefunken, Saba, Nixdorf und unzählige andere Unternehmen gibt es heute nicht mehr.

  8. #8
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    Zitat Zitat von Cicero1 Beitrag anzeigen
    Angemessene Löhne von 20 Euro. Und woher glaubst Du soll das Geld dafür kommen? Aus der Druckerpresse? Hast Du schon mitbekommen, wie viele deutsche/westliche Firmen und Branchen in den letzten Jahrzehnten einen Niedergang erlebt haben, bzw. den Anschluss verloren haben? Stichworte: Werften, Textilindustrie, Unterhaltungselektronik, Pharmazeutische Industrie, um mal einige Branchen zu nennen. Grundig, Telefunken, Saba, Nixdorf und unzählige andere Unternehmen gibt es heute nicht mehr.

    Glaubst Du immer noch die Märchen vom heiligen Helmut Kohl? Gott hat ihn endlich daheim. Löhne sind nacheilend. Wie können sie dann die Inflation antreiben? Die Lohnkosten sind für Unternehmen eine zu vernachlässigende Grösse. Die Lohnkosten dürfen allesamt von der Steuer abgesetzt werden. Welche Kosten haben die Unternehmen dann noch, wenn sie mindestens 20 Euro pro Stunde zahlen? Doch gar keine Lohnkosten. Sie müssen dann weniger Gewinnsteuer zahlen. Dass man das nicht einsehen kann. Seltsam. Und warum sind sie eingegangen? Lohndrückerei führt zu Binnenmarktverlusten. Die Nachfrage wird dadurch eingeschränkt. Wer soll die Waren kaufen, wenn zu wenig Lohn gezahlt wird? Die Unternehmen beflügeln oder behindern ihre Unternehmenserfolge, je nach dem, welche Lohnpolitik sie betreiben. Da Löhne alle von der Steuer absetzbar sind, sind höhere Löhne keine zusätzlichen Kosten sondern eine Stabilisierung der Binnennachfrage. Die Tendenz exportieren zu müssen wird dadurch relativiert. Es müsste eigentlich klar sein, dass Lohnkosten keine Kosten sind.
    Der Blankoscheck des Grafen Hoyos war die Erlaubnis Wilhelms II. für Habsburg Krieg machen zu dürfen. Habsburg ein Appendix Preussens.

  9. #9
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    Standard AW: der finanzielle Kollaps in Europa

    Zitat Zitat von Depti Beitrag anzeigen
    Glaubst Du immer noch die Märchen vom heiligen Helmut Kohl? Gott hat ihn endlich daheim. Löhne sind nacheilend. Wie können sie dann die Inflation antreiben? Die Lohnkosten sind für Unternehmen eine zu vernachlässigende Grösse. Die Lohnkosten dürfen allesamt von der Steuer abgesetzt werden. Welche Kosten haben die Unternehmen dann noch, wenn sie mindestens 20 Euro pro Stunde zahlen? Doch gar keine Lohnkosten. Sie müssen dann weniger Gewinnsteuer zahlen. Dass man das nicht einsehen kann. Seltsam. Und warum sind sie eingegangen? Lohndrückerei führt zu Binnenmarktverlusten. Die Nachfrage wird dadurch eingeschränkt. Wer soll die Waren kaufen, wenn zu wenig Lohn gezahlt wird? Die Unternehmen beflügeln oder behindern ihre Unternehmenserfolge, je nach dem, welche Lohnpolitik sie betreiben. Da Löhne alle von der Steuer absetzbar sind, sind höhere Löhne keine zusätzlichen Kosten sondern eine Stabilisierung der Binnennachfrage. Die Tendenz exportieren zu müssen wird dadurch relativiert. Es müsste eigentlich klar sein, dass Lohnkosten keine Kosten sind.
    Ich weiß nicht, wie Du plötzlich auf das Thema Inflation kommst, davon schrieb ich nichts. Aber wenn Es Dich interessiert. Den Begriff "Lohn-Preisspirale" hast Du schon einmal gehört? Löhne sind eben keineswegs nur nacheilend sondern auch preistreibend. Dies hatten wir doch schon alles einmal in den siebziger Jahren.

    In lohnintensiven Branchen und Betrieben beträgt der Lohnkostenanteil 50 % und mehr. Nicht umsonst gibt es die von mir erwähnten Branchen kaum noch in Deutschland. Im Übrigen gilt das auch für die Konkurrenz im Ausland, dass dort die Löhne nicht die Gesamtkosten der Unternehmen ausmachen. Insofern bleibt ihr relativer Vorteil weiter bestehen.

    Und das Löhne als Betriebsausgabe abzugsfähig sind, bedeutet ja nicht, dass sie keine hohe Belastung darstellen. Es zahlt ja niemand Steuern die sich den 100 % annähern.

    Und ein weiterer Punkt wäre der, dass die Löhne seit 2010 stärker steigen als die Produktivität.

    Ob dieses Modell mit der höchsten Steuer-und Abgabenbelastung bei gleichzeitigen Löhnen in der Spitzengruppe auf Dauer funktionieren wird, bleibt fraglich.

  10. #10
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    Standard AW: der finanzielle Kollaps in Europa

    Zitat Zitat von Cicero1 Beitrag anzeigen



    Und ein weiterer Punkt wäre der, dass die Löhne seit 2010 stärker steigen als die Produktivität.
    Und was war vor 2010?
    So ab 2002....
    zungebeiß

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