Laschet: Kein Trend zur Abschottung bei Zuwanderern
In Nordrhein-Westfalen gibt es nach Einschätzung von Integrationsminister Armin Laschet (CDU) keine Hinweise darauf, dass sich Zuwanderer zunehmend abschotten. Lediglich ein Prozent der befragten türkischstämmigen Zuwanderer gliedere sich freiwillig aus, betonte Laschet am Dienstag in Düsseldorf bei der Vorstellung einer Befragung zur Stimmung und zum Empfinden der türkischen Zuwanderer. Weitere vier Prozent der Befragten hätten keinen Kontakt zu Deutschen, wünschten ihn sich aber. Vor diesem Hintergrund sei es falsch, von einer zunehmenden Abschottung zu sprechen, sagte Laschet.
Düsseldorf (ddp-nrw).
Der Befragung des Zentrums für Türkeistudien zufolge sind die Nachfolgegenerationen besser integriert als die erste Generation. So unterhielten fast die Hälfte der gut gebildeten jüngeren Zugewanderten mit guten Deutschkenntnissen freundschaftliche Beziehungen zu Deutschen. Insgesamt treffe dies auf rund 40 Prozent der türkischstämmigen Bevölkerung zu. Zwei Drittel der Zuwanderer fordern ihre Landsleute dazu auf, sich stärker für ihre Integration einzusetzen. Ein Drittel sieht die Verantwortung für eine verbesserte Integration hingegen ausschließlich bei den Deutschen. Von der Politik fühlen sich die meisten Zuwanderer allein gelassen. Politische Institutionen, Verbände und Organisationen empfänden die wenigsten als Vertreter ihrer Interessen, heißt es in der Studie. Nicht einmal ein Fünftel beschreibe das Klima in Politik und Gesellschaft gegenüber Zugewanderten als «gut» oder «eher gut». In der achten Mehrthemenbefragung hatte das Essener Zentrum für Türkeistudien rund 1000 aus der Türkei stammende Menschen in NRW unter anderem zu ihrem Grad der Integration und zur Beurteilung der Integrationspolitik befragt. Insgesamt leben in NRW rund 940 000 türkischstämmige Zuwanderer. ddp/toh/pon
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