Lieber Eridani!
Über die mir bis heute unbekannte DDR äußere ich mich nicht. Denn ich möchte nicht in den Verdacht geraten, die mir während meiner Kindheit über sie vermittelten Urteile unwissend zu verbreiten.
Als Kind kam ich erstmals als sechsjähriges Mädchen in die Schweiz. Den Tabellen des [Links nur für registrierte Nutzer] entnehme ich die folgenden Angaben:
Bevölkerung
1960: 5'328 Millionen
2016: 8'341 Millionen
Erst jetzt, beim Suchen, fällt mir auf, daß auf der Heimseite des [Links nur für registrierte Nutzer] ein Suchfeld fehlt. – Als ob die Betreiber dieses Informationsportals ihre mühsam gewonnenen Erhebungen lieber für sich behalten möchten (um möglicherweise falschen Schlüssen der Sucher dadurch vorzubeugen, indem sie ihnen die Suche erschweren). Denn immerhin (so mutmaße ich) geht es ihnen um den Erhalt ihres Arbeitsplatzes. – Hier wittere ich eine Verschwörung der politisch Korrekten, welche die im Dunkeln gelassenen oder in Nebel eingehüllten Staatsbürger alljährlich immerhin die Summe von 164 Millionen Franken kosten.
Ein Zitat aus dem [Links nur für registrierte Nutzer]:
Zuverlässig wie ein Schweizer Uhrwerk liefern die Statistiker des Bundes Zahlen aus allen Lebensbereichen. Diese werden genutzt: Wer seine Argumente mit Daten des Bundesamtes für Statistik (BFS) untermauern kann, hat in der „Arena“ und am Stammtisch gute Karten. Denn das BFS ist eine Institution mit einer guten Reputation.
Doch nun arbeitet die SVP an einem Vorstoss, der das Amt zerschlagen soll. „Wir verlangen eine Halbierung von Personal und Budgets“, sagt Fraktionschef Adrian Amstutz. Dafür soll ein grosser Teil der Statistiken „restlos gestrichen“ und die „wirklich notwendigen auf das allerwesentlichste entschlackt“ werden. Begründung: Das BFS verschlinge mit seinen 770 Angestellten „Abermillionen von Steuergeldern“. Gemäss Geschäftsbericht sind es 164 Millionen Franken, etwas mehr als die Hälfte davon fürs Personal.
„Strassenfahrzeugbestand nach Fahrzeuggruppe“:
1960: Personenwagen: 509'279
2015: 4'458'069
Dich, lieber Ossi, kann ich dadurch beruhigen, indem ich Dir die Zunahme des exorbitanten Bevölkerungswachstums meines Herkunftslandes tabellarisch darstelle. – Die Data habe ich den Publikationen [Links nur für registrierte Nutzer] von Ervand Abrahamian und vom BFS entnommen.
Inzwischen sende ich Dir einen herzlichen Gruß aus dem Baselbiet nach Berlin-Köpenick.
Noch etwas: Erzähle ich meinen Enkeln aus alter, längst vergangener Zeit meine Erlebnisse, dann halten sie mich für eine Märchenerzählerin.