uahh - das ist natürlich eine sehr gespenstische Aussicht. Mörder und Vergewaltiger morden und vergewaltigen dann eben mit Fußfessel weiter und weiter und weiter.
Er hat aber in einem Punkt schon recht und hier muss wirklich nachgedacht werden:
Feest: In den Europäischen Strafvollzugsgrundsätzen heißt es: "Die Freiheitsstrafe ist allein durch den Entzug der Freiheit eine Strafe." Wer ins Gefängnis geht, verliert aber nicht nur seine Bewegungsfreiheit.
SPIEGEL: Sondern?
Feest: Mit dem Strafantritt gehen zugleich viele weitere Freiheiten verloren, zum Beispiel die freie Arztwahl, die freie Kommunikation etwa via Internet, die autonome Einteilung des Tages, die Wahl einer Beschäftigung. In fast allen Bundesländern ist sogar gesetzlich vorgeschrieben, dass Strafgefangene zur Arbeit verpflichtet sind. In Frankreich hingegen gibt es keine Zwangsarbeit für Strafgefangene. In Spanien auch nicht. Bei uns sind Gefängnisse Großbetriebe, in denen die Gefangenen zu Niedrigstlöhnen arbeiten. Sie erhalten ein bis drei Euro die Stunde, je nach Tätigkeit und Qualifikation. Der gesetzliche Mindestlohn ist fast dreimal so hoch. Sie werden also auch verurteilt zu Zwangsarmut. Dazu kommt die Zwangsenthaltsamkeit in sexueller Hinsicht.
Es sitzen ja nicht nur Mörder und Vergewaltiger sondern auch andere Straftäter hinter Gittern, z.Tl. durchaus qualifiziert und deren Arbeitskraft so auszubeuten ist schon ein starkes Stück.