Vier Tage später, um 18 Uhr 50, unterzeichnete General Huntziker für Frankreich den Waffenstillstand. In Übereinstimmung mit dem Wunsch Adolf Hitlers, der keine Demütigung des Besiegten wollte, vermied Marschall Keitel nicht nur jegliche Arroganz, er ging sogar so weit, den französischen General zu trösten. In seinen Erinnerungen berichtet der bei den Unterhandlungen zugegen gewesenen deutsche Dolmetscher:
In dem historischen Waggon blieben nur noch Keitel, Huntziker und ich. "Ich lege Wert darauf, Ihnen, von Soldat zu Soldat", sagte Keitel zu Huntziker, "mein Mitgefühl für die so harten Augenblicke auszudrücken, die sie als Franzose gerade durchleben müssen. Möge Ihr Schmerz von der Kenntnis gemildert werden, daß sich die französischen Truppen tapfer geschlagen haben, was ich Ihnen hiermit ausdrücklich bestätige."
Danach blieben der Franzose und der Deutsche für einen Moment ruhig, der eine gegenüber dem anderen. Beide hatten Tränen in den Augen.
"Was Sie betrifft, mein General", nahm Keitel das Wort wieder auf, "haben Sie die Interessen Ihres Landes während der schmerzhaften Unterhandlungen mit der größten Würde vertreten und er reichte Huntziker die Hand", (Paul Schmidt, Sur la scène internationale. Ma figuration auprès de Hitler, éd. Plon, 1950, p. 255).