Sehr geehrter Herr Gust
aus gut unterrichteter Quelle erfuhr ich soeben, dass Herr
Söylemezoglu Ihre Jeremiaden für unerheblich hält und sie deshalb auf
seiner Prioritätenliste zum letzten Rang geschoben hat. Also
irgendwann sind Sie schon an der Reihe, unterstehen Sie sich darum
gefälligst. Einige haben Angst in die Hände des lebendigen Gottes zu
fallen, viele jedoch befürchten die zwar beissende aber stets
akkurate Kritik des Herrn Söylemezoglu um so mehr. Sie tun mir
bereits jetzt leid.
Was verstehen Sie eigentlich unter dem Begriff Amateurhistoriker?
Jemand der zu diesem Zweck nicht akademisch gebildet ist? Mit Verlaub, wer sind
Sie denn überhaupt? Herr Söylemezoglu hat zumindest seinen Doktortitel im
Tornister, und Sie? Tja, Sie meinen damit vielleicht jemanden, der
Geschichte als brotlose Kunst treibt. Wie dem auch sei, Hans Lukas
Kieser scheint Ihnen diesbezüglich eine perfekte Vorlage zugespielt
haben!
Hören Sie mal, für jemanden, der den Inhalt seines eigenen Werkes
nicht auskennt, sind Sie mir eine Nummer zu intolerant. Das ist dem
Herrn Söylemezoglu garantiert nicht entgangen, Sie werden es in
seinem bald zu erscheinenden zweiten Buch bitter bereuen.
Nicht jeder hat wie Sie Philologie studiert Herr Gust, was sollen
denn nun solche Wortklauberei und Rabulistik? Wissen Sie es nicht,
dass es, bei einer grammatikalischen indirekten Rede auch eine
stylistische gibt? Herr Söylemezoglu nimmt sich selbstverständlich
wie jeder potenter Autor Freiheiten heraus, um sich Ort-und
Zeitverschiebungen zu erlauben. Sie würden jetzt bestimmt entgegnen,
dass alles Ihnen wie ein utopischer Roman
anmutet. Gewiss, gewiss, nur, wie wäre es denn, wenn Sie zuerst vor
Ihrer eigenen Tür kehren würden? Viel Schwachsinn, wie "die
Verteidigung von Van" hat Söylemezoglu direkt von Ihnen
abgeschrieben, warum sind Sie so undankbar? Oder nennen Sie Ihr
eigenes Werk die Leistung eines Amateurhistorikers?
Ihre unverbrämte nationale Arroganz, gebietet niemanden leicht
überprüfbares Bramarbassieren hinzunehmen. Nun jezt eine kleine Lektion für die
beiden Herren Amateurhistoriker: Überprüft erstmal, welche britische,
französische, italienische und griechische Abteilungen sich im Kampf
gegen die Deutschen verschlissen haben, bevor sie es mit dem
türkischen Widerstand aufgenommen haben. Im Fach Geschichte herrschen neben den Fakten schon lange pure Zahlen und keine flachen Bonmots der Schwadroneure.
Ihre vertriebenen und getöteten Armenier suchten dabei ihr
Kriegsglück als erste und zwar freiwillig. Handelte es sich dabei um
Zombies? Warum akzeptierten die Armenier die türkischen
Friedensangebote nicht und beanspruchten beinah die Hälfte der
heutigen Türkei? Wer sollte sie besiedeln, etwa der Heilige Geist?
Ich würde es Ihnen freundlich und dringend empfehlen, sich über die
Ermordung von Hrant Dink keine abschliessendes Urteil zu erlauben.
Eins dürfen Sie jedoch hinter den Ohren schreiben: Diese Missetat war
weder ideologisch noch rassistisch bedingt, sondern nach allen
Indizien kaltblütig berechnet. Für das Hännschen von nebenan ist die
Lösung dieses Problems
ohnehin nicht gegeben.
Ich entschuldige mich im Namen des Osmanischen Reiches, das es im
Jahr 1914 nicht über ein System verfügte, wo die Oberherrschaft den
Minoritäten übertragen war. Eine naive Frage beschäftigt mich dennoch zusehends:
Wie sah es damals in den anderen Länder der Mutter Erde aus, wie ist
es sogar heute darum bestellt?
Sobald Sie damit aufhören, im Seichten zu schwimmen, geraten Sie in
Todesgefahr. Lassen Sie mal Ihren schnell angelesenen Osmanismus
beiseite,
sonst könnte jemand, der sein Handwerk besser kennt als Söylemezoglu,
Sie dazu bringen, die sämtlichen trüben Quellen, die Sie uns zumuten,
bis zur Neige auszukosten. Die Osmanische Geschichte aus dem Mund
eines nicht türkischfähigen Amateurhistorikers angelabert zu
bekommen, hinterlässt bei mir ein mulmiges Gefühl! Ein engstirniger Türkismus ist sogar in der heutigen Türkei ein Exote; würden Sie Ihre impressionistische Methode zugunsten soziometrischer Befunde nur einen Augenblick verlassen, gelangen Sie sogar ohne Fremdhilfe ans Ziel, gewusst wie!
Darüber hinaus, warum sollten und mussten die Türken ihren
Nationalismus verheimlichen, wo sie als letzte ethnische Gruppe des
Reiches sich diesen Luxus leisten wollten? Es ging also mindestens an
der Anfangsphase um einen Kompromissversuch! Einzelheiten darüber wird Ihnen Herr Söylemezoglu ganz bestimmt belehren. Weshalb nennen Sie ihn übrigens "den Zauberlehrling?" Er konnte mindestens bei einem wahren Hexenmeister kiebitzen. Und wo sind die
Geister, die Söylemezoglu rief? Wenn jemand bei Ihrer 93er Version
abschreibt, kann höchstens Platitüden in die Welt setzen, keine
Geister, nur hohle Seelen!
Denn so ein Satz wie: "Doch damals wurden jene Türken, die sich zu
einem wirklichen Osmanismus bekannten, von den Jungtürken als
Verräter verfolgt" verrät eine ignoranztriefende, undiffenzierte Wischiwaschi! Das kann Ihnen ein Söylemezoglu nicht begründen, aber ich. Wollen wir wetten?
Kress war niemals ein Vertrauter von Enver, so viel Sachkenntnis
traue ich sogar einem Söylemezoglu zu. Was Ihre Gehversuche auf der
terra incognita des Turanismus anbelangt, kann ich meine uralte Feststellung
anheimstellen:
Die wirklichen Leidtragenden einer erfolgreichen Panturanismus-
Politik wären in erster Linie die Russen und die Briten geworden. Die
Armenier sind zwar die Weltmeister in der historischen
Überheblichkeit, deren wahre Bedeutung in dieser Geschichte bewegte
sich dennoch im Kommatabereich.
Es müsste sogar einem Wolfgang Gust
bekannt sein, dass die Armenier sich stets neben der siegreichen
Truppen zu stellen verstanden!
Enver hat sich sehr stark für die Gründung eines freien Armeniens
engagiert, gegen wessen Veto, dürfen Sie dreimal raten. Ich könnte dies sogar
durch seine Handschrift beweisen, wenn Sie es nicht allein zu entziffern
vermögen, wird Ihnen Herr Söylemezoglu natürlich behilflich sein.
Söylemezoglu einen Leugner zu nennen, wäre des Guten zu viel! Um
etwas zu leugnen, muss man wissen, was tatsächlich passiert ist und
das tut Söylemezoglu unter Garantie nicht. Also er lehnt höchstens
den Gedanken eines Völkermordes mit schwachen und unadäquaten
Argumenten ab. Und wie nennt man Ihre Leistung, die sich öfters als Unterteppichkehren outet? Ihre einzige Entschuldigung dabei ist, dass Sie vom Handwerk des Historikers im Allgemeinen und von der türkischen Geschichte im
Besonderen nichts verstehen!
Sehr dumm sind alle Versuche, einen Völkermord als Konsequenz einer
Vorgeschichte zu drapieren. Völkermord ist nämlich ein Verbrechen, wo
die innere Tat wohl nie strafmildernd auswirken kann, Auslegung hin
und her!
Nun Söylemezoglu nennt sein Buch selbt eine Materialsammlung, wo man
lieber nicht nach Spuren höherer analytischer Fähigkeit suchen sollte. Seine
Titulierung als Historiker ist relativ neueren Datums, aber das ist
eine andere Geschichte!
Dass Söylemezoglu nur Bruchteile von der armenischen revolutionären
Bewegung kennt, ändert nichts daran, dass es sie gegeben hat. Wenn es
dabei um "sozialistische Fantasien" handeln sollte, waren sie sehr
blutige Fantasien,deren Leidtragende anfangs nur die Armenier waren.
Wenn der türkische Staat historisch versagte, war dies gerade während
dieser Periode. Söylemezoglu laboriert seit einiger Zeit an der
Erklärung der Koaliton zwischen den Daschakisten und den Ittihadisten, eine Frage, die wohl auch Sie beantworten sollten, nachdem Sie Ihren stupenten Kenntnissen über die Hintergründe des Geschehens freien Lauf liessen. Man könnte sonst auf die Idee kommen, dass Sie und Söylemezoglu sich gegenseitig
bedürften, um Ihre blosse Daseinsberechtigung zu unterstreichen. Wie nennt man das so hübsch?
Ein Versuch mit untauglichen Mitteln, nicht wahr? Gust und
Söylemezoglu als die Seiten der gleichen Medaille, wie köstlich!
"Tarnkappenhistoriker Söylemezoglu" verzichtet auf nichts; das ist
genau wie beim Leugnen: man kann nicht auf etwas verzichten, was man
nicht kennt. Solche Unterstellungen Herr Gust kann man aber bei Ihnen
leichter anwenden, Ihre Belesenheit ist nämlich nicht zu beanstanden!
Cyrus Hamlin wurde, wenn schon, vor etlichen Jahren aus dem Hut
gezogen, nicht zuletzt von Kamuran Gürün. Das Buch von Langer war schliesslich
als College-Buch konzipiert und einem sehr breiten Publikum zugänglich,
so gesehen kalter Kaffee!
Der Journalist Gust hätte eigentlich darauf
neugierig sein müssen, warum so ein indiskutables Buch seit seiner
Publikation das homepage der türkischen Botschaft schmückt und
Söylemezoglu quasi als Belohnung dieser unsäglichen Leistung, uns alle mit einem zweiten Werk zu beglücken hat. Die Frage wäre, ob der türkische Staat bei dieser Frage wirklich an einer ernstzunehmenden Auseinandersetzung
interessiert wäre. Tabus, Leugnertum usw. lassen sich aus dieser
Perspektive total variiert wahrnehmen!
Hätte Söylemezoglu Hamlin wirklich gekannt, hätte er natürlich Finger
davon gelassen, ihn als Kronzeugen zu rufen. Das passiert den
versiertesten Meistern
der Fussnotenreiterei, Taner Akcam ist dabei keine Ausnahme, vom
Wolfgang Gust zu schweigen, nicht zuletzt aber vom Hans Lukas Kieser.
Seine tranige Art, vergibt man ihm schon, aber nicht, dass er vieles
an den Haaren herbeizieht und dies für coolness hält!
Sie sollten mächtig stolz sein Herr Gust, dass Söylemezoglu Sie in
die Kategorie von Nalbandian und Hovannissian zuliess. Ich habe mich
stets geweigert Sie, Tessa Hofmann, Yves Ternon und Konsorten
gesondert unter die Lupe zu nehmen, es lohnt sich nämlich nicht,
dafür ist meine Zeit mir zu wertvoll! Söylemezoglu übernahm von Ihnen
erst Sachen, um dann zu behaupten, Sie seien auch gleicher Meinung.
Wenn Sie etwas beanstanden wollen, dann das! Sie befürchten aber
wohl, dass Sie dann zusammen mit Ihrem alter ego unter die Räder
kommen würden. Tja, Künstlerpech!
Bei einer nicht genehmigten Demonstration marschiert stets latente
Gewalt mit. Die sehr effiziente osmanische Geheimpolizei war auf der
Höhe der Absichten "unschuldiger" Armenier. Versuchen Sie mal in der
BRD einen Einsatzleiter der Polizei vom Pferd hinunterzuschiesen und
erzählen Sie uns später ihre Erlebnisse in deren Gewahrsam!
Selektives Zitieren ist die gemeinsame Eigenschaft der
Gelehrtenverschnitte,
deren Fähigkeiten nicht dazu ausreichen, ihre Behauptungen schlüssig
zu belegen. Diesseits und jenseits der Diskussion der armenischen
Frage wimmelt es an solchen Gestalten, manch einem scheint dessen
Spiegel abhanden gekommen zu sein!
Was Sie über den Aufstand in Van
geschrieben haben Herr Gust ist uralte Daschnak-Propaganda, wie gut dass Sie eigentlich Romanist sind, nicht wahr! Seit wann belagern Verteidiger die
Angreifer? Versuchen Sie an Ort und Stelle Ihr Märchen zu
rekonstruieren, um Ihr blaues Wunder zu erleben. Übrigens sind Sie
blind? Söylemezoglu hat von Ihnen wörtlich abgechrieben, dass die
Russen die Verteidiger von Van entsetzt haben. Seien Sie nicht so
undankbar, wo gehen wir denn hin?
Was Söylemezoglu mangels Fachlektüre nicht betonen konnte, war die
unverschämte, menschenfeindliche Konstruktion von Lepsius über
die "gute Behandlung der Türken" durch die Armenier. Jetzt gebe ich
ihm die Chance dies in sein neues Buch zu integrieren, mir bleiben
noch genügend Lücken übrig. Antworten Sie aber gefälligst, warum der
Bundestag so jemanden wie Lepsius besonders ehrt und erzählen Sie uns
bei der Gelegenheit, warum Sie Ihre anfänglich negative Einstellung
zu Lepsius beinah grundlegend revidiert haben!
Militärisch-strategische Gründe allein erklären den
Deportationsbeschluss nicht. Fest steht, dass dieser Entschluss
niemals monokausal sein konnte und einer sehr komplizierten Analyse bedarf. Haben Sie eine solche Arbeit geleistet Herr Gust? Was wir von Ihnen bis dato erhalten haben nennt man eine Faktenhäufung oder pauschale Behauptungen. Ich bin ganz Ohr!!!
Darüber hinaus muss es ein schreckliches Erlebnis sein, auf die
Befunde eines Wolfgang Gust angewiesen zu sein, wenn man selbst
nichts weiss und nichts kann. Denn wenn die Armenier nur unter der höheren Gewalt bereit waren, sich gegen den osmanischen Staat aufzulehnen, wäre ihre
Deportation in toto wohl keine angemessene Antwort auf diesen Zustand. Weiterdenken gehört aber nicht zu Söylemezoglus Grundtugenden, hier übertrifft er sogar seine Unwissenheit!
Das erteilt aber Herrn Gust keine Kompetenz, über den Wahrheitsgehalt
der deutschen Akten zu befinden, wenn diese zufällig etwas behaupten.
Über die Zustände in Erzurum genügen die Impressionen deutscher
Herrenmenschen nicht! Fakten sind zu hinterfragen da und nicht um sie aneinander zu reihen!
Die logische Kette, die Söylemezoglu baut, ist natürlich mehr als
desolat, seine Ausreden entbehren jede Grundlage. Nun glaubt der Journalist Gust
tatsächlich, dass der türkischen Seite nichts besseres als
Söylemezoglu zu Verfügung steht? Wozu hat Gott ihm seine grauen
Zellen beschert? Könnte es nicht sein, das der türkische Staat längst
die Segeln gestrichen hat und sich der Erpressung verschiedener
Parlamente beugt? Könnte es nicht sein, dass das türkische
Grosskapital unter nationalem Stolz und Anstand etwas anders
versteht, als würdevolles und kompetentes Auftreten?
Wenn der unwissende Söylemezoglu TM für den türkischen Geheimdienst
hält, tut dies der unwissende Gust gleichermassen, indem er daraus eine
Terrororganisation macht. Dass TM nur dazu ins Leben gerufen wurde,
um Armenier abzuschlachten oder aber dies seine Hauptbeschäftigung
war, behaupten heutzutage nur Ignoranten mit Eichenlaub und
Schwertern.
Es ist natürlich Schwachsinn, wenn Söylemezoglu nach einer
tatsächlich erlebten Niederlage darüber sinniert, was dann geschehen
wäre, wenn die Türkei den Krieg verloren hätte. Die Niederlage war
ein Grund unter mehreren, womit man rechnen musste. Darauf verzichtet
Söylemezoglu und macht sich schlicht und ergreifend lächerlich.
Die Ignoranz des Gegners nutzt Gust aber so aus, dass man von einem
Hagel der Tiefschlägen sprechen darf. Erstens spricht sogar von ihm
hochverehrter Taner Akcam von mehreren Völkermorden, denen die Türken bis 1915 zum Opfer fielen. Man hatte natürlich Angst, Opfer eines vergleichbaren
Schicksals zu werden, natürlich nicht in so primitiven Zügen, wie
Söylemezoglu sie beschreibt. Die Vertreibung der Türken, die
ethnische Säuberung zu deren Ungunsten war bereits mehrfach
Geschichte, als die Deutschen dies erst vor sich hatten. Es ist
dennoch seltsam, wie Gust die unzähligen Deutschen Opfer
des zweiten Weltkrieges als quantite negligeable betrachtet. Immerhin
ist er fähig zu hassen, mangels Masse auch sich selbst, alle Achtung!
McCarthy hat bereits so viele Böcke geschossen, die einem Gust
selbstverständlich nicht auffallen. Ich werde ihn bestimmt nicht
ausserhalb der historischen Demographie nicht in Anspruch nehmen, wozu denn auch? Für Söylemezoglu, der sich diesbezüglich jenseits des Guten und Bösen
befindet, spielt es keine Rolle, auf wessen Mist sein Fehler
eigentlich gewachsen ist.
Die Missetaten von 1917-1918 waren aber von solcher Intensität, dass
Ihre Verniedlichungsversuche Herr Gust bloss menschenverachtend sind.
Sagt Ihnen das Kars-Tor von Erzurum etwas? Bestimmt nicht, warum denn
auch, was gehen Sie solche Ereignisse an?
Dass Söylemezoglu gerade Autoren zitiert, die gerade das verschweigen
sollen, was er darlegt, widerlegt aber die "Tarnkappenthese"
Söylemezoglu bringt im Gegenteil stumme Zeugen zu sprechen, trockene Quellen zu brodeln.
Unverzeichlich ist jedoch, dass er als Hofhistoriker der Türkei in
der BRD nichts anders tut, als Gust, Tessa und co. Steilvorlagen zu bieten. Wir
kennen Wolfgang Gust aus seiner Spiegel-Zeit, als Verfechter der
Armenier, als Anwalt deren Terrorismus. Als solcher gehört er mit Verlaub zum Fallobst.
Sein 1993er Machwerk spottet rein menschlich jede Beschreibung her. Gerade so
einer schlägt Söylemezoglu windelweich und er schiebt als Antwort höhere
Einsichten vor.
Söylemezoglu hat sich natürlich niemals mit Lepsius beschäftigt, so
ist er ein gefundenes Fressen für Gust. Nur die Wahrheit hinter der
Fälschertätigkeit von Lepsius kann nicht einmal von Hermann Goltz
verschleiert werden. Der evangelische Pastor war mitten einer
konzertierter Aktion und zwar als spritus
rector. it andersklingenden Bluffs kann man einen Söylemezoglu vom Spieltisch
wegpusten, nicht aber sonstige Leute mit rudimäntersten
Sachkenntnissen.
Warum hört man von einem Gust eigentlich nie, wer die tragenden
Säulen dieses Lügengebäudes waren? Das AA ist als Personifikation
ziemlich pauschal!
Söylemezoglu hat es nicht gelernt und kann es auch nicht, nämlich die
kritisch-komparative Textanalyse. Gust hingegen, wenn auch kein
Historiker, besitzt genügend Kenntnisse um Spreu vom Weizen zu trennen. Tut er
das?
Nein! So wie er arbeitet, kann man angesichts unzähliger Belege jede
beliebige These untermauern! So gelesen, genügt allein "Deutschland
und Armenien" in gefälschter Form die darauf bauenden armenischen
Behauptungen plattzuwalzen. Wäre dem nicht so, wozu brauchte man eine solche
Konstruktion wie die Andonian Papiere?
Ich verstehe immer noch nicht, wen Aytac Yalman mit seinem statement
verarschen wollte. Um Kurden kennenzulernen braucht man nicht nach
Osttürkei zu fahren, in Marktplätzen in Ankara wird man garantiert
fündig.
Ich empfehle Gust sich schleunigst bei der türkischen Botschaft in
Berlin zu bedanken. Solange die offizielle Türkei bei dieser Politik
bleibt, hat er nämlich ewig Narrenfreiheit.
dixi et salvavi animam meam