Noch deutlicher wird Haiders Antisemitismus nach der Nationalratswahl 1999, als Ariel Muzicant, Vorsitzender der israelitischen Kultusgemeinde,
antisemiti- sche Briefe vorlegt, in denen er eine Reaktion auf den von der FPÖ mit ausländerfeindlichen Parolen geführten Wahlkampf sieht. «Wo Jud, da Betrug», heisst es da etwa. «Sie gierige jüdische Kanaille.» «Geht heim, wenn euch der Haider nicht passt.» «Du stinkender Drecksjud.» «Ohne Ursache gibt es keinen Antisemitismus.»«Gott wird euch bald wieder strafen, wie er es schon so oft in eurer Geschichte getan hat, denn ihr seid unerträglich!»
Unterschrieben sind die braunen Pamphlete mehr oder weniger deklarierter Haider-Fans von einem «gut meinenden Österreicher», einem «anständigen Österreicher», einer «Österreicherin, die auf Juden scheisst», oder einfach mit «Heil Österreich!». Muzicant veröffentlicht auch Übergriffe, die das «Forum gegen Antisemitismus», eine Selbsthilfegruppe junger Juden, penibel dokumentiert hat. Telefonterror in Eisenstadt: «Ihr Saujuden, schleichts euch nach Israel!» [...]
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