Schwarze in den USA werden deutlich weniger geimpftIn den USA werden nach Recherchen der Nachrichtenagentur AP deutlich weniger Schwarze geimpft als Weiße. Aus detaillierten Listen mit Geimpften aus 17 US-Staaten und zwei Städten ist ersichtlich, dass in allen von ihnen bis zum 25. Januar die Zahl der Schwarzen geringer war, als ihrem Anteil in der Bevölkerung dort entspricht. Das ist auch insofern bemerkenswert, als dass in medizinischen Berufen, die mit als erste geimpft wurden, der Anteil der Schwarzen überproportional hoch ist.
In North Carolina, einem jener 17 Staaten, aus denen auch nach Hautfarbe aufgeschlüsselte Listen vorliegen, sind 22 Prozent der Bevölkerung Schwarze und 26 Prozent der Angestellten im Kranken- und Pflegebereich. Aber nur elf Prozent der bisher Geimpften sind schwarz.
Diese Diskrepanz ist auch deshalb beunruhigend, weil in den USA überdurchschnittlich viele Schwarze an Covid-19 sterben oder schwer erkranken. Laut Erhebungen der US-Gesundheitsbehörde CDC ist die Sterberate unter Schwarzen, Hispanics und Indigenen in den USA dreimal so hoch wie unter Weißen.
Die Gründe dafür, dass trotzdem weniger Schwarze geimpft werden, sind Experten zufolge vermutlich vielfältig. Unter anderem herrsche unter schwarzen Amerikanern wegen der langen Diskriminierungsgeschichte ein größeres Misstrauen gegen medizinische Institutionen, in vielen schwarzen Vierteln seien die Impfstoffe außerdem gar nicht erst zu bekommen. Außerdem spiele wohl auch die Tatsache hinein, dass Schwarze in den USA weniger Zugang zum Internet haben, über das die Anmeldungen für Impfungen mehrheitlich vorgenommen werden müssen.