Einmal wäre genug gewesen.
Genauer gesagt am 16. Dezember 14 als 22 Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer der Hochseeflotte 10 britische Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer hätten füsilieren können, nachdem Hipper sie nach dem Beschuss von Scarborough in die Arme der herandampfenden Hochseeflotte geführt hat. Leider hatte Admiral Ingenohl nicht den Ar*** in der Hose den Kaiserbefehl, die Schiffe nicht unnötig zu riskieren, zu ignorieren. An diesem Tage - Zitat Tirpitz: "Er hatte das Schicksal Deutschlands in der Hand." - hätte er Gleichstand herstellen können. Der Verlust von 6 Schlachtschiffen und 4 Schlachtkreuzern wäre für die Insel eine Katastrophe gewesen.
Wie sagte Jellicoe später: "Hipper was a Genius. We would have been hopelessly outgunned and outnumbered. Beatty would have gone after them (gem. Hippers Schlachtkreuzer) and would have been wiped out within hours. What a blessed day for Britannia".
Am 16.12.14 hatte Großbritannien den Krieg schon gewonnen.
Irgendwie respektiere ich die Tommies. Sie haben A**** in der Hose, wenn es drauf ankommt. Insbesondere zur See. Wenn ich an Beatty vor der Doggerbank denke - Heidewitzka hat der die HMS "Lion" vielleicht ins Gefecht geführt. Schlimme Fehler in der Führung (doppelte Flaggensignale seines Flag Officers....), Missverständnisse und glasklare Zuordnungsfehler machte dieser Irre einfach durch noch mehr Mut wett. 16 schwere Treffer, die Hälfte seines Schiffes brennend ging der auf die deutschen Schlachtkreuzer los, als gäbs kein Morgen. Deutscherseits kam vielleicht noch Hipper an so viel Haudrauf dran.
Ja, Beatty war schon eine Marke. Nicht umsonst ist er ja letztlich auch auf Jellicoes Stuhl gelandet. Unabhängig davon hätte ein deutscher Sieg das Gleichgewicht nicht dauerhaft verändert, die Briten hätten zu jeder Zeit Einheiten aus anderen Operationsgebieten abziehen können, um ihre Reihen rund im die heimatliche Insel aufzufüllen. Zugegeben, die Hochseeflotte hätte dann bereits den Ausbruch aus der Nordsee geschafft haben können, mit schwer absehbaren Konsequenzen für den weiteren Kriegsverlauf zur See, aber das ist noch keine Garantie auf einen deutschen Sieg.
Ich würde neben Hipper vielleicht noch von Spee zu denen zählen, die den nötigen Schneid für die Führung einer Flotte in der Situation der Hochseeflotte hatten, aber dann wird es schon eng. Ich verstehe, wieso du die Briten mit einer gewissen Bewunderung betrachtest, das geht mir nicht anders.
Unbestritten, ich wollte damit auch nicht sagen, dass das - eine Konzentration auf die Flotte auf Kosten aller anderen Waffengattungen - der Weg gewesen wäre, den man hätte gehen müssen. Es wäre lediglich der Weg gewesen, auf dem sich etwas gegen die erdrückende Überlegenheit der Briten zur See hätte tun lassen, damit ist nicht gesagt, dass das nicht an anderer Stelle zu massiven Problemen geführt hätte. Das ist halt der Unterschied zwischen einer Kontinental- und einer Insel-Nation, für die Kontinentalmacht ist die Flotte nur ein Element, während sie für die Insel-Nation das Instrument schlechthin ist, hinter dem alles andere zurück stehen kann.
Warum das?
Bis zur ASDIC-Technologie waren die Boote überlegen und selbst danach wäre es leicht möglch gewesen, eine Antwort darauf zu finden.
2-300 Boote + Luftaufklärung und D hätte GB in die Knie gezwungen.
Die nötigen Atlantikhäfen hatte man ja bereits nach 2 Kriegsjahren, und ohne ENG/USA wäre der Kriegsverlauf entscheidend verändert worden.
Geändert von Bodensee (27.07.2020 um 23:43 Uhr)
Die armen Narren um Kaiser Wilhelm wollten die Versäumnisse aus drei Jahrhunderten in wenigen Jahren wettmachen. Ein Ding der Unmöglichkeit. Außerdem überflüssig. Es hätte genügt, die Verträge mit Russland aus der Bismarckzeit zu erneuern bzw. zu verlängern. Weder Briten noch Franzosen wären auf dumme Gedanken gekommen. Bin ich mir sehr sicher!
"Lieber entdeckte ich einen Satz der Geometrie, als daß ich den Thron von Persien gewänne!"
Thales von Milet (Philosoph, Staatsmann und Mathematiker 624 v.u.Z. - 546 v.u.Z.)
"Lieber entdeckte ich einen Satz der Geometrie, als daß ich den Thron von Persien gewänne!"
Thales von Milet (Philosoph, Staatsmann und Mathematiker 624 v.u.Z. - 546 v.u.Z.)
Deutschland baute während des gesamten Krieges etwa 1.000 Boote, es standen aber zu keinem Zeitpunkt mehr als 150 Boote zugleich im Frontdienst im Atlantik. Hätte man zu Kriegsbeginn die 300 Boote gehabt, die Dönitz gefordert hatte, wir hätten England mit ziemlich guten Aussichten aushungern und zu einem Frieden zwingen können. Statt dessen hatten wir etwa 30 Boote, die im Atlantik operieren konnten. Wegen der langen An- und Abmarschwege standen aber zu keinem Zeitpunkt mehr als 10 Boote wirklich am Feind. Sieh dir die Versenkungszahlen an, rechne das hoch auf 100, 150, 200 Front-Boote, und dann sag noch mal, dass das keinen massiven Unterschied gemacht hätte.
Ich möchte mal sehen wieviele Schiffe die in die Geleitzüge zur Verteidigung mit einbeziehen, wenn ein Dutzend Uboote diesen Geleitzug angreifen.
Mit 300 Ubooten und tausenden Flugzeugen wäre die Insel mit Leichtigkeit auszuhungern gewesen.
Für mich ein Rätsel, warum nicht zuerst Boote und Flugzeuge zu tausenden gebaut wurden.
Mit den Atlantikhäfen hätte man da praktisch jeden Tag Dauerdruck auf die BEvölkerung ausüben können, während die Insel langsam aber sicher von Rohstoffen und Nahrungsmitteln durch die Boote abgeschnitten wird.
Wie OneDownOne2go richtig sagte: Es sind zwar über 1000 Boote gebaut worden - ab Ende 42 standen aber immer weniger Besatzungen zur Verfügung. Viele Boote liefen 43 aus und kamen ohne eine einzige Versenkung zurück. Oder kamen überhaupt nicht mehr zurück. Der Black Pit (Seeraum, der nicht aus der Luft überwacht werden konnte) war Mitte 43 auf wenige Tagesreisen zusammengeschrumpft. Die Alliierten bauten Hunderte neuer Zerstörer - insbesondere die Amerikaer mit den "Fletcher", "Sumner" und "Gearing" Klassen. Die so erstklassig konstruiert waren, dass sie bei einzelnen Marinen (Taiwan beispielsweise) noch bis in die 2000er im Dienst standen.
Dazu kam, dass Einlaufen und Auslaufen aus den französischen Häfen ab 42 lebensgefährlich war. Die Briten übten ab Frühjahr 43 eine absolute Luftherrschaft aus und Dutzende Boote gingen vor den Häfen La Rochelle, Brest etc. durch Luftangriffe der RAF verloren. Durch die Biskaya ging es nur noch getaucht. Die meisten erfahrenen Kommandanten waren tot und durch den Besitz der Codebücher von U559 und der Enigma war Bletchley Park problemlos in der Lage 80% der Funksprüche des OKM und des BdU zu entschlüsseln. Ähnlich wie im Ersten Weltkrieg als "Room 40" ebenfalls den deutschen Funk-Code entschlüsselt hatte.
Was mich immer wieder wundert, ist die Meinung, die britische Admiralität hätte so eine furchtbare Angst vor der U-Boot Bedrohung gehabt. Diesen Eindruck habe ich nicht. Die hatten viel mehr Angst vor deutschen Überwassereinheiten und den Fähigkeiten der Besatzungen. Insbesondere der Artillerie. Es gibt genug Beispiele zwischen 1914 und 1943, in denen die gloriose britische Flotte mächtig einen zwischen Hörner bekam. Von den von Hitler und insbesondere Dönitz verachteten Überwassereinheiten.
Hätte Deutschland ab 35 konsequent auf leichte aber kampfstarke Überwasserschiffe (Kreuzer, Zerstörer, S-Boote, amphibische Einheiten) gesetzt, wäre eine Landung an Britanniens Südküste möglich und Brückenköpfe haltbar gewesen.
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