...Wolfgang Frenz. Er ist Gründungsmitglied der NPD und Mitglied des Bundesvorstands. Nach eigenen Angaben hat er "seit den ersten Tagen" eine Schlüsselrolle beim Aufbau des NPD-Landesverbands Nordrhein-Westfalen gespielt ...
In einem Interview mit dem Fernsehmagazin Report gab Frenz am vergangenen Dienstag an, 36 Jahre als Informant und Kontaktperson für den Verfassungsschutz in Nordrhein-Westfalen gearbeitet zu haben. Während der regelmäßigen Treffen mit den Geheimdienstvertretern habe er aber nur "öffentlich zugängliche Informationen" und keine Interna mitgeteilt. Er habe diese Zusammenarbeit mit seinem Gewissen durchaus vereinbaren können, "denn ich habe keine Geheimnisse verraten", erklärte Frenz den Reportern.
Auf die Frage wie seine Verbindung zum Verfassungsschutz begonnen habe, antwortete Frenz, Geheimdienstbeamte hätten ihn angesprochen, "weil ich als Gründungsmitglied die intimsten und längsten Kenntnisse in der NPD hatte". Für seine Informantentätigkeit habe er monatlich zwischen 600 und 800 Mark bekommen, die er versteuert und dann als Spende in die NPD-Parteikasse eingezahlt habe, behauptet Frenz. Hochgerechnet auf 36 Jahre bedeutet dies, dass allein durch die Zusammenarbeit mit Frenz der NPD zwischen 250.000 und 300.000 Mark aus der Staatskasse zugeflossen sind.
In mehreren Pressemeldungen wurde unwidersprochen behauptet, dass etwa einhundert Geheimdienstagenten in der NPD aktiv sind. Geht man davon aus, dass zumindest ein Teil davon sich ähnlich verhält wie Wolfgang Frenz, dann ergibt sich daraus, dass ein Großteil der rassistischen und antisemitische Hetze wie auch der Aufbau von Skinhead-Schlägerbanden mit Staatsgeldern finanziert wurde.