Zumindest wirkt die Propaganda bis heute...
Zumindest wirkt die Propaganda bis heute...
Oswald Spengler meinte, die christliche Theologie wäre die Grossmutter des Bolschewismus, in „Jahre der Enstscheidung“.
Die Bolschewiken haben es m.M. eben vom Christentum gelernt, wie man den Abschaum der Völker mobilisiert.
Früher waren Dick und Doof zwei Personen.
Till Backhaus
Und selbst darin haben sie von den Christen gelernt. Es war ja schon ein wenig nach dem Vorbild der Inquisition angelegt und Wyschinski war ihr Großinquisitor. Der mabac hat schon ganz Recht mit seinen Ausführungen. Mal ganz davon abgesehen, dass er das slawische Wesen in seinen Stärken, Schwächen und auch Abgründen sowieso gut versteht.
Natürlich hat Kernkraft ihre Risiken. Es gibt aber keine Energie und nichts auf der Welt ohne Risiken, nicht einmal die Liebe. (Helmut Schmidt, 2008)
Was die Bolschewiken sich wirklich vom christlichen Mittelalter abgeschaut haben das war der Grundsatz "Keine Verurteilung ohne Geständnis"! Das galt auch in der Sowjetunion, als wirksames Mittel gab es nur die Folter. Warum folterten die Bolschewiken, sie wollten immer die Mittäter oder Komplizen erfahren auch wenn es Familienangehörige waren oder auch Nachbarn.
Der FC Bayern München halten sich nicht für etwas besseres, sie sind es!
Früher waren Dick und Doof zwei Personen.
Till Backhaus
Nur mal als Anregung: Kann man nicht eher sagen, daß der sog. Bolschewismus (ohnehin ziemlich unscharfer Begriff) die Konsequenz der Menschenrechte ist, also Erbe der frz. Revolution, der Demokratie? Gleichheit mußte logisch zur Gleichstellung des dritten Standes führen und damit in der Folge auch des vierten Standes. Beide Stände sahen sich als Garanten von Gleichheit und beanspruchten folglich die Macht. Sie wollten beide "wahre" Demokratie, der vierte Stand mittels offener Diktatur, der dritte bevorzugt die verdeckte (inzwischen schlägt auch sie im Westen in eine mehr oder weniger offene um, der bürgerliche Rechtsstaat erweist sich als Illusion).
Haben die Franzosen gesellschaftliche Gleichheit erfunden? Natürlich nicht, Athen zeigt besonders in seiner Phase des Zenits und anschließenden Niedergangs das verzweifelte Ringen um Definition von Gleichheit und wer in der Demokratie mitspielen darf. Da gabs keinen Christus, das Christentum als hellenistisches Kulturgut (jüdisch verpackt) kam sehr viel später.
Ex septentrione lux
Das Fernziel der Bolschewisten, was sie propagierten, war ein Himmelreich auf Erden, die klassenlose eigentumslose Gesellschaft, in der eben totale Gleicheit und Gerechtigkeit herrscht.
[Links nur für registrierte Nutzer]Außerhalb der Religion bezeichnet Millenarismus das utopische Streben, einen politisch-gesellschaftlichen Bruch in der Geschichte und einen paradiesischen Zustand herbeizuführen bzw. die geschichtsphilosophische Annahme, die Geschichte laufe teleologisch auf einen solchen Endzustand zu. Der deutsche Philosoph Karl Löwith beschreibt in seinem 1953 erschienenen Werk Weltgeschichte und Heilsgeschehen den Marxismus als säkularisierten Millenarismus:
„Der ganze Geschichtsprozess, wie er im Kommunistischen Manifest dargestellt wird, spiegelt das allgemeine Schema der jüdisch-christlichen Interpretation der Geschichte als eines providentiellen Heilsgeschehens auf ein sinnvolles Endziel hin. Der historische Materialismus ist Heilsgeschichte in der Sprache der Nationalökonomie. Was eine wissenschaftliche Entdeckung zu sein scheint […], ist vom ersten bis zum letzten Satz von einem eschatologischen Glauben erfüllt.“
Für die Bolschewisten, die in der Sowjetunion herrschenden Kommunisten und deren internationale Gefolgschaft, war zum Erreichen des Endziels jedes Opfer gerechtfertigt.
Ob nun die Nationalsozialisten, deren Propaganda ähnlich erfolgreich war, sich an den Bolschewisten orientierten oder an der christlichen bzw. jüdischen Theologie, darüber lässt,sich streiten.
Früher waren Dick und Doof zwei Personen.
Till Backhaus
Die marxistische Philosophie trägt zweifellos starke Züge einer säkularisierten Endzeitreligion, das ist soweit klar und unbestreitbar, allerdings übernimmt Marx das auch nur vom deutschen Idealisten Hegel und seiner Geschichtsphilosophie. Unbestritten ist auch, daß vor allem die christlich geprägten Russen um so empfänglicher für marxistische "Heilslehren" waren.
Aber ist nicht radikaler Fortschrittsglaube auf ein "paradiesisches" Endziel hin, wie er sich im Bolschewismus ebenso wie im amerikanischen Liberalismus oder deutschen Nationalsozialismus manifestierte, Kennzeichen der gesamten Moderne, und zwar sowohl religiöser Provinienz, als auch säkularer? Inkaufnahme von unzähligen Opfern war allen gemeinsam, auch den "Humanisten" im Westen.
Das Freimaurertum "baut" ebenso an einer "harmonischen Weltordnung" oder das Bürgertum an "regelbasierter" universeller Freiheit und Wohlstand usw. Das ist doch Credo der Aufklärung, daß die Welt erkennbar und durch den Menschen nach eigenen Grundsätzen frei gestaltbar ist, womit sie sich in Gegensatz zum Christentum setzt, bei dem bis zur Austreibung aus dem Paradies alles "sehr gut" war.
Glück und Gerechtigkeit waren nebenbei idealisiertes Staatsziel schon bei Platon. Ich "relativiere" die Alleinstellung des Bolschewismus in Bezug aufs Christentum im Grunde nur deshalb, weil dieses Glücksstreben ein allgemeinmenschliches Charakteristikum zu sein scheint.
Anscheinend streben besonders die Indogermanen nach einem paradiesischen Endziel, die totale Ernüchterung und Desillusionierung erleben erst wir "Postmodernen" gerade in erschreckender Weise (wieder einmal?). Mein Eindruck: Die Ähnlichkeiten marxistischer Philosophie und christlicher Theologie müssen vor allem dafür herhalten, das Christentum im Sinne Nietzsches auf eine etwas billige Weise zu diskreditieren und weniger, um hinter das "Erfolgsgeheimnis" marxistischer Propaganda zu kommen. Wobei natürlich für sich genommen an dieser Kritik am Christentum viel Wahres dran ist, aber das ist ein anderes Thema.
Ex septentrione lux
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)