User in diesem Thread gebannt : autochthon and Patrick8


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Thema: Joe Biden - 46th POTUS

  1. #8901
    Lanzmann Benutzerbild von Neben der Spur
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    Standard AW: Joe Biden - 46th POTUS

    Zitat Zitat von Alter Stubentiger Beitrag anzeigen
    Die innerdeutsche Mauer.... Ich denke nicht dass so eine Mauer mit dem amerikanischen Selbstverständnis zu vereinbaren ist. So mit Selbstschussanlagen und Minenfeldern und Schießbefehl.
    In Australien gibt es eine Mäuseplage.
    ABERMILLIONEN! Kannst auf YouTube gucken.
    Die Bauern stellen die Bettpfosten in Wassereimer,
    damit die nachts nicht ins Bett krabbeln.
    Die beissen Menschen !
    Wenn die alles Getreide aufgefressen haben, kannibalieren sie sich.
    Also :
    * Wassergraben um Getreidesilo
    * Ausserhalb einzäunen, 100m weg, damit keine Dummen-Jungen-Streiche gespielt werden können, und Mäuse über die Einzäunung geworfen werden können
    * Wassergraben mit glatter Wand (Glas) beidseitig einzäunen
    * Schlangenzucht aufmachen, die die Mäuse, sollten sie doch 'rübermachen, verspeisen
    * Brückenlegepanzer für den Wassergraben
    * Mehrere Hydranten, die m³ machen

    * Bei Menschen keine Schlangen, sondern Brennnessel- und Brommbeerstrauch-Meere
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  2. #8902
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    Standard AW: Joe Biden - 46th POTUS

    Zitat Zitat von twoxego Beitrag anzeigen
    gekürzt Twox

    Hier griff wohl; jede Erwähnung, ob nun im Guten oder Albernen, macht einen Namen bekannter.
    Was nun andere Politiker angeht, konnte Herrn Trump wohl in Sachen Albernheit keiner das Wasser reichen.
    Weshalb sie dann, völlig zu Recht, keine größere Aufmerksamkeit verbuchen können.
    Die meisten Erwähnungen waren wohl eher im Bösen als im Albernen, Rassist, Faschist, Sexist usw.
    Freilich haben auch viele Trump einfach verspottet, wobei das bei vielen, die ihn lieber im Bösen erwähnen, dann nicht so gut ankommt.
    Es gab Politiker, die da ähnlich von der Presse bewertet wurden, namentlich die Konservativen, George Bush, mehr noch Reagan, Nixon etc., keiner hat aber so bewusst die konventionellen Brücken zur Presse hinter sich abgerissen und das Spielchen mitgespielt, wie Trump um eben den Effekt zu nutzen. Ob die Presse, wenn sie damals gewusst hätte, was heute in Tonbandaufnahmen von Nixon überliefert ist, nicht genauso reagiert hätte, weiss ich nicht. Er hielt es aber für klüger, das am Kabinettstisch zu behalten. Es mag sein, dass man das vor den Zeiten der sozialen Medien auch musste, weil die Presse einfach noch mächtiger war. Es war damals besser man stritt ab, den Fräuleins an die Pussy gegrapscht zu haben, als dass man sich auf Twitter damit gebrüstet hätte.

    Es ist natürlich Spekulation, ich halte es aber für durchaus denkbar, dass Trump ohne diese Bekanntheit weder die Vorwahlen noch die Präsidentschaftswahlen 2016 gewonnen hätte.

  3. #8903
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    Standard AW: Joe Biden - 46th POTUS

    Zitat Zitat von Praetorianer Beitrag anzeigen
    [...]
    Es ist natürlich Spekulation, ich halte es aber für durchaus denkbar, dass Trump ohne diese Bekanntheit weder die Vorwahlen noch die Präsidentschaftswahlen 2016 gewonnen hätte.
    Natürlich. Trump ist ein Produkt seiner Zeit, und er ist auch ganz eindeutig aufgrund seiner medialen Erscheinung gewählt worden. Das war weder Zufall noch irgendein Nebeneffekt.

  4. #8904
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    Standard AW: Joe Biden - 46th POTUS

    Nebensächliches:

    Herr D. Trump ist der einzige Politiker, der es jemals in die Hall of Fame des Wrestling schaffte.

    Mir haben bei Nixons Tonbändern, neben den "versehentlich gelöschten" Stellen, immer die Knallgeräusche gut gefallen, die mit "Präsident lässt seine Füße auf den Schreibtisch fallen", kommentiert wurden.

    Bei Herrn Bush war es sein Lieblingsbuch "Die Raupe Nimmersatt", ein Bilderbuch für Kinder, das erschien als er weit jenseits der dreißig war.

    An Herrn J. F. Kennedy beeindruckten mich seine magischen Fähigkeiten, die dazu führten, das zwar gelegentlich jungfräuliche Fräulein das oval Office betraten, keine solchen es aber wieder verließen.

    Ps.:
    Nach seiner Zeit als POTUS spielte Herr Nixon eines Abends im Ostberliner Caffe Budapest das Piano. Er war leicht frustriert, als, selbst nachdem er sich zu erkennen gab, das niemanden sonderlich interessierte.
    Ich bin überzeugt davon, dass, täte Herr Trump dasselbe, er nicht erst erklären müsste, wer er ist.
    Er schlägt locker den dicksten Elefanten im jedem Porzellanladen und ist lustiger als Dick und Doof zusammen.
    "Musiker sind dumm, faul und habgierig!"
    ~Frank Zappa~



  5. #8905
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    Standard AW: Joe Biden - 46th POTUS

    Zitat Zitat von Neben der Spur Beitrag anzeigen
    In Australien gibt es eine Mäuseplage.
    ABERMILLIONEN! Kannst auf YouTube gucken.
    Die Bauern stellen die Bettpfosten in Wassereimer,
    damit die nachts nicht ins Bett krabbeln.
    Die beissen Menschen !
    Wenn die alles Getreide aufgefressen haben, kannibalieren sie sich.
    Also :
    * Wassergraben um Getreidesilo
    * Ausserhalb einzäunen, 100m weg, damit keine Dummen-Jungen-Streiche gespielt werden können, und Mäuse über die Einzäunung geworfen werden können
    * Wassergraben mit glatter Wand (Glas) beidseitig einzäunen
    * Schlangenzucht aufmachen, die die Mäuse, sollten sie doch 'rübermachen, verspeisen
    * Brückenlegepanzer für den Wassergraben
    * Mehrere Hydranten, die m³ machen

    * Bei Menschen keine Schlangen, sondern Brennnessel- und Brommbeerstrauch-Meere
    .....all in a mouses night. Lustig aber auch irgendwie befremdlich im Kontext mit der mexikanischen Grenze. Neben der Spur sozusagen.

  6. #8906
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    Standard AW: Joe Biden - 46th POTUS

    Zitat Zitat von Haspelbein Beitrag anzeigen
    Das war weder Zufall noch irgendein Nebeneffekt.
    Das ist der entscheidende Punkt. Man kann das bei Trump sehen, auch letztens bei Erdogan( als er von der Leyen vor der Weltöffentlichkeit lächerlich gemacht hat), mitunter bei Putin, Orban, Duterte oder Bolsonaro, innnenpolitisch in Deuscthland auch bei der einen oder anderen Provokation von Frau Dr. Weidel oder Herrn Höcke, wieder und wieder kreischt die westliche Medienlandschaft auf und legt ihren Lesern dar, warum dieser oder jener Anführer Politik und Etikette nicht verstehe, politische Mechanismen nicht durchschaue und so weiter. Meistens sind nur diese Journalisten, Kommentatoren und Feuilletonschreiber selber eher nicht denkende und reflektierende Wesen und verstehen nicht, dass ihre Reaktionen und Artikel zum Erfolg gerade derjenigen beitragen, die sie damit zu bekämpfen versuchen und diese politischen Akteure spielen dann doch strategisch in einer Liga, die diese Experten nur von unten zu beurteilen versuchen. Diese ungebliebten Führer spielen mit ihnen ein Spiel und gewinnen fast immer. Die Verlierer schieben es dann drauf, dass sie das Spiel nicht verstehen und alles falsch machen. Ein wenig wie jemand, der fortwährend Schachpartien gegen dich verliert und die in Analysen erklärt, wie schlecht du gespielt hast.

    Natürlich mag es unter den o.g. Politikern auch mal einen Idioten geben, der einfach nur Glück hat. Das ist aber, wie die Wahrscheinlichkeit 12 mal im Casino auf die richtige Farbe zu setzen und damit Millionär zu werden extrem selten und kann wohl nicht o.g. Muster erklären.


    Ich habe hier einmal ein tragikomisches Beispiel aus dem Jahre 2016 herausgekramt: [Links nur für registrierte Nutzer]
    Amerikanische Medien sprachen von einer Bombenexplosion im Wahlkampf, von der Trump sich nicht mehr erholen könne. Soso ...

  7. #8907
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    Standard AW: Joe Biden - 46th POTUS

    Zitat Zitat von Praetorianer Beitrag anzeigen
    Das ist der entscheidende Punkt. Man kann das bei Trump sehen, auch letztens bei Erdogan( als er von der Leyen vor der Weltöffentlichkeit lächerlich gemacht hat), mitunter bei Putin, Orban, Duterte oder Bolsonaro, innnenpolitisch in Deuscthland auch bei der einen oder anderen Provokation von Frau Dr. Weidel oder Herrn Höcke, wieder und wieder kreischt die westliche Medienlandschaft auf und legt ihren Lesern dar, warum dieser oder jener Anführer Politik und Etikette nicht verstehe, politische Mechanismen nicht durchschaue und so weiter. Meistens sind nur diese Journalisten, Kommentatoren und Feuilletonschreiber selber eher nicht denkende und reflektierende Wesen und verstehen nicht, dass ihre Reaktionen und Artikel zum Erfolg gerade derjenigen beitragen, die sie damit zu bekämpfen versuchen und diese politischen Akteure spielen dann doch strategisch in einer Liga, die diese Experten nur von unten zu beurteilen versuchen. Sie spielen mit ihnen ein Spiel und gewinnen fast immer. Die Verlierer schieben es dann drauf, dass sie das Spiel nicht verstehen und alles falsch machen. Ein wenig wie jemand, der fortwährend Schachpartien gegen dich verliert und die in Analysen erklärt, wie schlecht du gespielt hast.

    Natürlich mag es unter den o.g. Politikern auch mal einen Idioten geben, der einfach nur Glück hat. Das ist aber, wie die Wahrscheinlichkeit 12 mal im Casino auf die richtige Farbe zu setzen und damit Millionär zu werden extrem selten und kann wohl nicht o.g. Muster erklären.
    Ich stimme dir zu, dass die Medien versuchten, Trump als Idioten darzustellen. Dabei machte er es ihnen z.T. recht leicht. Aber man darf die Obama-Administration nicht vergessen, unter der in den Medien alles schön und gut war, obwohl er als Präsident seine Mehrheiten zu Amtsbeginn nicht sonderlich gut nutzte, und es ihn mehr oder weniger einen Dreck interessierte, dass der Mittelwesten den Bach runterging.

    Es ist kein Wunder, dass die schöne Passivität durch "einen Macher" ersetzt wurde. Leider war dieser Wechsel jedoch auch keine rationale oder kompetente Kritik, und es folgte ein Berufspolitiker. Ich stimme ebenfalls zu, dass die Medien diese Abhängigkeiten nur sehr begrenzt darstellen, besonders was die Presse ausserhalb der USA angeht, die sich weniger auf die Innenpolitik konzentriert. Jedoch denke ich, dass es diesen Medien eher schadet, und sie sich selbst in ihrem Einfluss beschränken. Ihre Korrespondenten wirken fast wie Touristen, die sich ständig über Dinge wundern, die sie nie erwartet hätten.

  8. #8908
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    Standard AW: Joe Biden - 46th POTUS

    Zitat Zitat von Haspelbein Beitrag anzeigen
    Ich stimme dir zu, dass die Medien versuchten, Trump als Idioten darzustellen. Dabei machte er es ihnen z.T. recht leicht.
    Klar, macht er es ihnen leicht. Dieser Typus Politiker braucht die Feindschaft der Medien wie die Luft zum Atmen, daher macht er es ihnen leicht. Ich denke aber, er ist es in der Regel nicht (ohne auszuschließen, dass das auch mal passieren kann), sondern spielt im Gegenteil das Spiel strategisch weitsichtig und klug.


    Aber man darf die Obama-Administration nicht vergessen, unter der in den Medien alles schön und gut war, obwohl er als Präsident seine Mehrheiten zu Amtsbeginn nicht sonderlich gut nutzte, und es ihn mehr oder weniger einen Dreck interessierte, dass der Mittelwesten den Bach runterging.
    Ich weiss nicht, wie schlecht es dem mittleren Westen tatsächlich unter der Obama-Administration ging und wir reden hier ja über eine ganze Reihe Bundesstaaten. Kannst du für einen Außenstehenden erklären, was du meinst, wo es deiner Meinung nach für den Präsidenten angemessen gewesen wäre, einen Hebel umzulegen?

    Die Obamaadministration kam mir so ein wenig vor wie eine, die erst die Linke, teils radikale Linke mitnehmen konnte und in ihrer ersten Amtszeit deswegen mit grotesken Vorschusslorbeeren überhäuft wurde (Höhepunkt Friedensnobelpreis bei Amtsantritt) und dann zumindest diese Klientel spätestens in der zweiten Amtszeit enttäuschte. Ab da war er in den Medien nicht mehr wirklich wohlgelitten hatte ich den Eindruck, obwohl das heute in der "Wir-gegen-Trump"-Rückschau niemand mehr eingestehen will.

    Es ist kein Wunder, dass die schöne Passivität durch "einen Macher" ersetzt wurde. Leider war dieser Wechsel jedoch auch keine rationale oder kompetente Kritik, und es folgte ein Berufspolitiker. Ich stimme ebenfalls zu, dass die Medien diese Abhängigkeiten nur sehr begrenzt darstellen, besonders was die Presse ausserhalb der USA angeht, die sich weniger auf die Innenpolitik konzentriert. Jedoch denke ich, dass es diesen Medien eher schadet, und sie sich selbst in ihrem Einfluss beschränken. Ihre Korrespondenten wirken fast wie Touristen, die sich ständig über Dinge wundern, die sie nie erwartet hätten.
    Ja, wobei ich zu bedenken gebe, wie so etwas wie ein Auslandskorrespondenz an Relevanz verloren hat. Zu Zeiten als Peter Scholl-Latour aus Vietnam berichtet hat, war der damit eben Deutschlands Fenster zur Welt. Heute kann jeder, der die Landessprache beherrscht, im Internet sich mehr Informationen zusammentragen als 10 Peter Scholl-Latours ihm liefern könnten. Wenn es dich interessiert, kannst du dich mit Spanischkenntnissen über jeden einzelnen Frontabschnitt im mexikanischen Bürgerkrieg (der verniedlichend immer Drogenkrieg genannt wird - ich halte den Begriff für falsch angesichts von gut ausgebildeten Soldaten und Söldnern mit schwerem Gerät im locker fünfstelligen, eher sechsstelligen Bereich) informieren, du brauchst dazu nicht einen CNN-, BBC- oder ARD-Fuzzie. Der Verlust an Macht und Bedeutung ist umumkehrbar, aber ein denkender Kopf als Auslandskorrespondent wäre zumindest mal eine kluge Maßnahme, dass man die noch ernst nehmen kann. Die tausenden Meldungen "Diesmal ist Trump zu weit gegangen - Anfang vom Ende der Ära-Trump" konnte man jedenfalls nicht mehr ernst nehmen.

  9. #8909
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    Standard AW: Joe Biden - 46th POTUS

    Zitat Zitat von Praetorianer Beitrag anzeigen
    Klar, macht er es ihnen leicht. Dieser Typus Politiker braucht die Feindschaft der Medien wie die Luft zum Atmen, daher macht er es ihnen leicht. Ich denke aber, er ist es in der Regel nicht (ohne auszuschließen, dass das auch mal passieren kann), sondern spielt im Gegenteil das Spiel strategisch weitsichtig und klug.
    Er spielte ein recht riskantes Spiel, dass er im Jahre 2016 gewann. Er erkannte aber nicht, dass diese Aussenseiterposition als US Präsident nicht vermittelbar ist, d.h. ein amtierender Präsident wird primär an seinen Erfolgen im Amt gemessen. Wenn man dem System vorsteht, so kann man nicht glaubhaft gegen das System argumentieren.

    Ich weiss nicht, wie schlecht es dem mittleren Westen tatsächlich unter der Obama-Administration ging und wir reden hier ja über eine ganze Reihe Bundesstaaten. Kannst du für einen Außenstehenden erklären, was du meinst, wo es deiner Meinung nach für den Präsidenten angemessen gewesen wäre, einen Hebel umzulegen?
    Die Region hatte sich von der Finanzkrise nicht erholt, es gab eine Drogenepidemie, und die Lebenserwartung von weissen Männern sank. Nicht dass Trump hierauf letztendlich eine Antwort hatte, aber er gestand das Problem wenigstens ein.

    Die Obamaadministration kam mir so ein wenig vor wie eine, die erst die Linke, teils radikale Linke mitnehmen konnte und in ihrer ersten Amtszeit deswegen mit grotesken Vorschusslorbeeren überhäuft wurde (Höhepunkt Friedensnobelpreis bei Amtsantritt) und dann zumindest diese Klientel spätestens in der zweiten Amtszeit enttäuschte. Ab da war er in den Medien nicht mehr wirklich wohlgelitten hatte ich den Eindruck, obwohl das heute in der "Wir-gegen-Trump"-Rückschau niemand mehr eingestehen will.
    In den USA hatte Obama die Unterstützung der Medien nie verloren. Die Show war auch perfekt, d.h. er konnte mit den Medien hantieren, und wurde m.E. in der Hinsicht nur von Bill Clinton übertroffen. Klar, er wurde in der 2. Amtszeit nicht mehr als Heilsbringer gesehen, was auch daran lag, dass er immer noch wie ein Teil der Legislative wirkte. (Das ist bei Biden ebenfalls so.) Obama ist aus meiner Sicht mental nie wirklich im Amt des Präsidenten angekommen, d.h. er agierte lieber als Teil einer Gruppe, obwohl man als US-Präsident eine Sonderstellung einnimmt, die z.B. ein Putin als selbstverständlich erachtet.

    Ja, wobei ich zu bedenken gebe, wie so etwas wie ein Auslandskorrespondenz an Relevanz verloren hat. Zu Zeiten als Peter Scholl-Latour aus Vietnam berichtet hat, war der damit eben Deutschlands Fenster zur Welt. Heute kann jeder, der die Landessprache beherrscht, im Internet sich mehr Informationen zusammentragen als 10 Peter Scholl-Latours ihm liefern könnten. Wenn es dich interessiert, kannst du dich mit Spanischkenntnissen über jeden einzelnen Frontabschnitt im mexikanischen Bürgerkrieg (der verniedlichend immer Drogenkrieg genannt wird - ich halte den Begriff für falsch angesichts von gut ausgebildeten Soldaten und Söldnern mit schwerem Gerät im locker fünfstelligen, eher sechsstelligen Bereich) informieren, du brauchst dazu nicht einen CNN-, BBC- oder ARD-Fuzzie. Der Verlust an Macht und Bedeutung ist umumkehrbar, aber ein denkender Kopf als Auslandskorrespondent wäre zumindest mal eine kluge Maßnahme, dass man die noch ernst nehmen kann. Die tausenden Meldungen "Diesmal ist Trump zu weit gegangen - Anfang vom Ende der Ära-Trump" konnte man jedenfalls nicht mehr ernst nehmen.
    Ich sehe schon noch eine Rolle, nur ist es eben nicht mehr so, dass wenn ein Sack Reis in China vor laufender Kamera umfällt, dies noch berichtenswert wäre. Die Zusammenhänge der Auslandspolitik sind immer noch interessant, aber dann kann man sich in der Hauptstadt eines Landes bleiben, und Interviews mit Politikern führen. Oder um Mexiko als Beispiel zu nehmen: Kaum jemand könnte einem das Wirtschaftssystem des Landes plausibel erklären, obwohl die Informationen in ihren Details existieren.

  10. #8910
    GESPERRT
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    Standard AW: Joe Biden - 46th POTUS

    Zitat Zitat von Haspelbein Beitrag anzeigen
    Er spielte ein recht riskantes Spiel, dass er im Jahre 2016 gewann. Er erkannte aber nicht, dass diese Aussenseiterposition als US Präsident nicht vermittelbar ist, d.h. ein amtierender Präsident wird primär an seinen Erfolgen im Amt gemessen. Wenn man dem System vorsteht, so kann man nicht glaubhaft gegen das System argumentieren.
    Ich fand eigentlich sogar, dass ihm das mit "Ich gegen das System" noch ganz gut vermitteln konnte. Letztlich glaube ich, dass die Coronakrise nen denkbar schlechter Zeitpunkt für seine populistische Agitation war, vor allem, dass da, wie du schon schreibst, die Bilanz nicht stimmte. Er hat auch nicht alles falsch gemacht, der Fokus auf die Impfstoffproduktion war sicherlich eine gute Entscheidung, aber die kam gemessen an den Umständen zügig in Gang, aber für eine Wiederwahl zu spät. Die für ein Land wie die USA unverhältnismäßig hohe Zahl der Toten gemessen an ihren technologischen und finanziellen Möglichkeiten und seine Blockadehaltung zahlreichen Lockdowns gegenüber könnte ihn hier die schmale Basis an Wählern gekostet haben, die die Totalpolarisierung ignoriert und sich nach Sachfragen entschieden hat. Zumindest zuviele von denen.

    Es waren ja beides letztlich ziemlich knappe Wahlen, 2016 und 2020, die von nicht allzuvielen Stimmen in einer bis zwei handvoll Bundesstaaten entschieden wurde.

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