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Thema: Die CDU muss wieder "konservativer" werden. Was bedeutet das?

  1. #101
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    Standard AW: Die CDU muss wieder "konservativer" werden. Was bedeutet das?

    Zitat Zitat von stefan75 Beitrag anzeigen
    Es macht fast Spass mit Unschlagbarer, man kann es schulmäßig aufziehen. Ein Lehrbuchexempel, das zur Einführung in das dienen kann, was Ideologie und ideologisches Denken ist: Denken, das nicht von der Erfahrung ausgeht, sondern begriffliche "Vorwirklichkeiten" an die Erfahrung heranträgt und das Leben "passend" zum Begriff macht. Deshalb sind auch alle, die der Ideologie nicht folgen, dann überhaupt nicht "diskursfähig". O-Ton:
    Das ist jetzt wirklich bemerkenswert. Argumentierer X versucht den Argumentierer Y mit denselben Argumenten unglaubwürdig zu machen, die umgekehrt ihm selbst und der von ihm vertretenen Ideologie nachgewiesen werden.

    Wer nicht aufpasst, fällt leicht auf Argumentierer X herein.
    (X ist hier der christliche, Y der atheistische Argumentierer.)

    1. Christliche Religion ist - wie jede andere Religion auch - selbst nichts anderes als Ideologie. (Man schaue im Wörterbuch nach, was Ideologie ist.)

    2. Kein Christ hat wirklich persönliche Erfahrungen mit dem von ihm nur in seiner erlernten Vorstellungswelt vorhandenen Glaubensinhalten, nicht einmal vom chef du ciel, von Gott. (Es ist nicht von den Grundsätzen des christlichen Glaubens die Rede, die sind nichts anderes als allgemein-humanistische Lebensgrundsätze auch.)

    3. Alle, die der christliche Ideologie nicht folgen, sind nicht diskursfähig, sind auf dem falschen Weg, haben die "Wahrheit" nur noch nicht "erkannt", noch nicht "erfahren".

    Es ist also nichts anderes als die ewige Auseinandersetzung der entgegengesetzten Weltanschauungen.

    Von den sog. "Werten" sollte im Zusammenhang mit Ideologien überhaupt nicht gesprochen werden, besonders nicht innerhalb religiöser Ideologien. Allein schon deshalb nicht, weil andere Leute ganz andere "Werte" haben. Redet eine Religionsgemeinschaft von ihren Werten, will sie damit nur suggerieren, dass nur ihre "Werte" gut und richtig sind, alle anderen demzufolge nicht.

    Die CDU-Leute wollen offensichtlich mit ihrer Forderung nach Konservatismus ebenso nur suggerieren, dass sie damit etwas Gutes und Richtiges möchten. Was sie eigentlich bewahren möchten (außer vielleicht den "C"-Werten), bleibt weiter im Dunkel verborgen.
    .

  2. #102
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    Standard AW: Die CDU muss wieder "konservativer" werden. Was bedeutet das?

    Zitat Zitat von stefan75 Beitrag anzeigen
    Es geht bei "Erfahrungen" um menschliche Grundkonstellationen, nicht um das, was einem Menschen so alles "widerfährt" oder was er in Erfahrung bringt, also sich als Wissen aneignet. Da steht an erster Stelle die Kontingenzerfahrung: Es gibt keinen vernünftigen Grund, das ich hier bin und nicht dort, nicht in einer anderen Zeit lebe, als gerade jetzt. (Wie Pascal so schön gesagt hat). wer hat mich hierher gestellt? Oder bin ich gänzlich zufällig und damit als Person auch gänzlich austauschbar? Wenn jemand behauptet, den Mut zu haben diese Frage mit "Ja" beantworten zu können, ist es ein rein rhetorischer Mut. Oder er ist sich über sich selbst nicht im Klaren. Dann kommen noch andere Existenzerfahrungen hinzu: Liebe, Leben geben, Krankheit, Tod. Aber das führte jetzt hier zu weit. Wohlgemerkt: Was aus diesen erfahrungen hervorgeht, ist noch nicht glauben im christlichen Sinn, denn der bedeutet ganz konkretes Vertrauen in das Handeln Gottes an mir und mit mir. Aber es ist zumindest die "natürliche Religion".
    Naja, das reden sich Gläubige eben so ein, weil sie in Wirklichkeit keine diesbezüglichen Erfahrungen haben.

    Die menschliche Grundkonstellation haben doch alle mehr oder weniger ausgeprägt, dann macht man eigene Erfahrungen, und das ist eben nicht das, was man sich einbildet, das ist doch schlicht Mumpitz. Man muss die Wirklichkeit von der Einbildung trennen, sonst bleibt es alles nur Palaver. Es geht nicht "zur Sache". Und die "Es muss doch einen Grund geben..."-Argumentation der Gläubigen ist ebenso Palaver, genausio fragt der Atheist: "Weshalb muss es denn einen Grund geben?" etc.

    Zur Sache dieses Themas trägt das auch nicht bei, wohin die Diskussion jetzt geht. Deshalb also

    Frage an Stefan75:

    Was glaubst du, was die Konservationismus-Leute der CDU eigentlich meinen?
    Könnten wir endlich mal darüber schreiben? Hast du Insider-Informationen?
    .

  3. #103
    Subversiv Benutzerbild von Silencer
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    Standard AW: Die CDU muss wieder "konservativer" werden. Was bedeutet das?

    Zitat Zitat von Unschlagbarer Beitrag anzeigen
    ....
    Von den sog. "Werten" sollte im Zusammenhang mit Ideologien überhaupt nicht gesprochen werden, besonders nicht innerhalb religiöser Ideologien. Allein schon deshalb nicht, weil andere Leute ganz andere "Werte" haben.

    ....

    .
    Und dennoch bin ich ein "christlich" angehauchter Atheist. Meine "Werte" haben ihren Ursprung im Christentum, dieses hat es mir erlaubt andere Gedanken zu haben und daraus Schlüsse zu ziehen die zum Atheismus führten.
    Das ist bei Menschen die in islamischer Umgebung aufgewachsen sind schon schwieriger, eigentlich kenne ich keine Atheisten die vorher Muslime waren. Gibt es hier im Forum vielleicht welche?
    Nur noch AfD

  4. #104
    Mitglied Benutzerbild von NationalDemokrat
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    Standard AW: Die CDU muss wieder "konservativer" werden. Was bedeutet das?

    Seit Jahren sprechen namhafte Verfassungsrechtler wie Hans-Herbert von Arnim davon, daß sich die etablierten Parteien den "Staat" längst zur Beute gemacht haben. Im Volk werden Parteipolitiker im Berliner Bundestag sowie in allen Landtagen nicht grundlos als Bonzen bezeichnet. Auch die NPD hat stets und ständig unlauteres Finanzgebaren der Altparteinen von CDU, SPD, FDP über Grüne bis Die Linke an das Licht der Öffentlichkeit gezerrt.


    Jüngst wurde in einer Reportage von „Report Mainz“ berichtet, daß Einkommenszulagen an Abgeordnete mit besonderen parlamentarischen Funktionen nach wie vor gezahlt werden, obwohl das Bundesverfassungsgericht bereits in einem Urteilsspruch vom 21. Juli 2000 diese „Gepflogenheit“ als rechtswidrig erkannte. Stellvertretende Fraktionsgeschäftsführer, parlamentarische Geschäftsführer oder Arbeitskreisleiter dürften demnach nicht Extra-Zulagen für ihre parlamentarische Tätigkeit neben der Ausübung ihres Landtagsmandates erhalten.

    Wo kein Kläger, da kein Richter

    Auch in Mecklenburg-Vorpommern ignorieren die Fraktionen der Blockparteinen den Karlsruher Rechtsspruch einfach – und dies kontinuierlich seit zehn Jahren. Im Gegensatz zur NPD zahlen sich nach wie vor die selbsternannten „demokratischen“ Mitglieder des Landtages von CDU, SPD, FDP und Die LINKE Extra-Zulagen zu ihren üppigen Abgeordnetendiäten, wenn sie eine der oben genannten besonderen fraktionsinterne Funktionen ausüben.

    So lagen die Funktionszulagen für parlamentarische Geschäftsführer zwischen 1.800 und 3.000 Euro und für stellvertretende Fraktionsvorsitzende zwischen 500 und 1.200 Euro. Die Linke zahlt als einzige Fraktion zwei Arbeitskreisleitern zudem 500 Euro.


    Diese Praxis, sich über ein Verfassungsgerichtsurteils hinwegzusetzen und sich zusätzliche Pfründe zuzuschanzen, ging solange gut, bis die NPD-Fraktion diese schamlose Selbstbedingung zum Gegenstand eines Organstreitverfahrens vor dem Landesverfassungsgericht machte. Bereits in der letzten Woche erhielten die Fraktionen der etablierten Parteien Post vom Verfassungsgericht mit der Aufforderung zur Stellungnahme – Tage bevor die Reportage von „Report Mainz“ ausgestrahlt wurde. Diesen Umstand erwähnte die Sendung mit keinem Wort.

    Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus

    Erinnert sei hierbei an vereinzelte mediale Aufschreie, wenn „investigative Journalisten“ versuchten, der NPD eine Zweckentfremdung von Fraktionsgeldern zu unterstellen und dies bestätigt sahen, wenn in einem Fall irrtümlich über ein Faxgerät der NPD-Landtagsfraktion eine Demonstration für den NPD-Landesverbands angemeldet wurde. Wenige Cent eines NPD-Faxes stehen demnach offensichtlich hunderttausende Euros an mißbräuchlich verwendeten Fraktionsgeldern der Altparteien gegenüber. Diese verfassungsrechtlich illegalen Zulagenzahlungen an Fraktionsfunktionäre werden wiederum auch noch verteidigt, wie in der heutigen Ausgabe der Ostsee-Zeitung geschehen. Da sieht nämlich ein Schreiberling namens Jörg Köpke allen Ernstes die Extra-Zulagen als gerechtfertig an und spricht den Versagerparteien auch noch ein gutes Leistungszeugnis aus: „Wer integre, vorzeigbare Volksvertreter will, muß sie angemessen bezahlen.“ Solche Verharmlosungen legen den Verdacht nahe, daß die sprichwörtliche Krähe der anderen eben kein Auge aushackt.

    Der NPD-Landesvorsitzende und parlamentarische Geschäftsführer der NPD-Fraktion Stefan Köster sagte heute in Schwerin hierzu: „Ohne die NPD im Landtag hätten die Steuergeld-Abzocker von CDU bis Die Linke weiterhin ungestört die staatlichen Kassen für ihr persönliches Wohlergehen schröpfen können. Damit wird jetzt hoffentlich Schluß sein – und dies ist mit Sicherheit nicht den sonst sich so kritisch gebenden Medien zu verdanken. Nebenbei erwähnt, hielt es die Presse wieder einmal nicht für nötig, in ihrer Berichterstattung festzuhalten, daß die NPD in Mecklenburg-Vorpommern als einzige Fraktion keine Extra-Zulagen zahlt.

    Im Gegensatz zu allen anderen Landtagsfraktionen in Mecklenburg-Vorpommern hielt sich nämlich die nationale Opposition an den Urteilsspruch der Verfassungsrichter. Während NPD-Abgeordnete die Diätenerhöhungen wieder an das Volk zurückgeben und beispielsweise kostenlose Kinderfeste veranstalten oder Schulmaterial kostenlos an Eltern und Schulkinder abgeben, bezeichnet der SPD-Fraktionsvorsitzende in der Tagespresse das von der NPD angestrengte Organstreitverfahren als Populismus. Wenn Nieszery also die Mahnung der NPD, geltende Rechtsprechungen einzuhalten, als Populismus bezeichnet, so beweist dies nur, welch` Geistes Kind die selbsternannten Gralshüter des Grundgesetzes sind. Vielleicht sollten sich die SPD und die anderen gleichgeschalteten Blockparteien einmal selbst fragen, ob sie noch auf den Boden der Grundgesetzes stehen. Dies tun sie in Bezug zum Karlsruher Urteilsspruch seit dem Jahr 2000 schon nicht mehr.“
    [Links nur für registrierte Nutzer]
    -------------------------------------------

    Bevor man über konservativer werden daher schwurbelt..möchte ich hinzufügen.

    Gruss ND

  5. #105
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    Standard AW: Die CDU muss wieder "konservativer" werden. Was bedeutet das?

    Zitat Zitat von Silencer Beitrag anzeigen
    Und dennoch bin ich ein "christlich" angehauchter Atheist. Meine "Werte" haben ihren Ursprung im Christentum, dieses hat es mir erlaubt andere Gedanken zu haben und daraus Schlüsse zu ziehen die zum Atheismus führten.
    Das ist bei Menschen die in islamischer Umgebung aufgewachsen sind schon schwieriger, eigentlich kenne ich keine Atheisten die vorher Muslime waren. Gibt es hier im Forum vielleicht welche?
    Natürlich sind wir alle mehr oder weniger von den 2000 Jahren Christentum beeinflusst. Ich ebenfalls, ich leugne es nicht. Das heißt nicht, dass ich etwa die Märchen der christlichen Glaubenslehre glauben würde, ich zweifle längst nicht einmal mehr daran, dass es keine Götter gibt.

    Es ist auch höchst selten, dass sich jemand von der CDU christlich äußert. Man schwört noch auf die Bibel, aber selbst das kann man als Politiker ablehnen.

    Jetzt, wo das Christentum hier mächtig an Bedeutung verloren hat, kann ich mir ehrlich gesagt auch nicht vorstellen, dass eine Mehrheit, selbst der CDU nicht, sich für eine engere Verzahnung von Politik und christlicher Religion einsetzen würde.

    Selbst bei der zunehmenden Angst vor dem Islam wäre dies eine Dummheit sondersgleichen. Die Leute müssen doch eigentlich wissen, dass die Mehrheit des Volkes nicht für den katholischen, und auch nicht für den evangelischen Glauben eingestellt ist. Entweder man ist kathelisch oder man ist evangolisch.

    Bei der zunehmenden Zahl der Moslems in Deutschland sucht die Politik derzeit ja sogar nach Möglichkeiten, auch diese Religion gleichzubehandeln, so etwa einen islamischen Religionsunterricht anzubieten. Mit Konservationismus hat das wohl nichts zu tun.
    .

  6. #106
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    Standard AW: Die CDU muss wieder "konservativer" werden. Was bedeutet das?

    Zitat Zitat von zoon politikon Beitrag anzeigen
    Aufklären schön und gut, aber worüber?
    Denkst Du ernsthaft, seine Argumente werden auch nur einen Gläubigen zum Atheismus bringen?
    Beruhige dich doch endlich, z.p., das hat "ER" auch gar nicht vor. So dumm, wie manche "IHN" andauernd hinstellen möchten, ist er nicht.

    Worüber aufklären? Über die Erkenntnisse der Naturwissenschaft, darüber, dass es Religionen gibt und welchen Schaden bzw. Nutzen sie für die Menschen bringen und vor allem gebracht haben.
    Religionsunterricht ist keine Aufklärung, sondern religiöse Indoktrinierung, permanente Fehlinformation über die tatsächlichen Zusammenhänge der Welt.

    Es geht nicht darum, und den Parteien der BRD schon gar nicht, und "IHM" auch nicht, irgendjemanden zu irgendeiner Weltanschauung zu bringen. Jeder halbwegs aufgeklärte Mensch weiß heute, dass die Wurzeln für den Glauben oder Nichtglauben eines Menschen meist bereits in frühen Jahren gelegt wurden und dass diese nicht auszureißen gehen, wenn derjenige nicht selbst dahinterkommt, dass er einer falschen Ideologie auf den Leim gegangen ist.

    Die Parteien haben das Grundgesetz zu respektieren und da steht drin, dass jeder das glauben darf was er mag und dass keiner deswegen persönlich benachteiligt werden darf. Es steht nicht darin, dass man Religionen nicht kritisieren und nicht auseinandernehmen darf, und auch nicht, dass man sich nicht darüber lustig machen darf.

    Bei uns sind Karikaturen und Kabarett erlaubt. Ein konservativer CDU-Politiker meint vielleicht, dass jede Religionskritik und jedes Kabarett, jede Satire über Religion verboten gehört. Nur das wäre ein Trugschluss.
    .

  7. #107
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    Standard AW: Die CDU muss wieder "konservativer" werden. Was bedeutet das?

    Vielleicht lüftet die CDU heut abend [Links nur für registrierte Nutzer] das Geheimnis, was sie mit ihrer neuen/alten Konservativismus-Debatte eigentlich bewahren will.

    Wenn ich so nachdenke, ich bin auch "konservativ". Ich werde mir kein e-Book kaufen, lese noch richtige Bücher, auch alte Autoren wie Hemingway, Zola oder die Russen, nehme nicht an Twitter, Facebook oder sonstwas für sozialen Netzwerken teil, höre noch richtige Barockmusik und lege Wert auf eine einigermaßen gute Rechtschreibung und Grammatik. Die Neue lehne ich bis auf das Doppel-s ab und schreibe als einzige Neuerung "dass" statt "daß".
    .

  8. #108
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    Standard AW: Die CDU muss wieder "konservativer" werden. Was bedeutet das?

    Man könnte durchaus fragen, wovon die "Konservativen" denn eigentlich träumen. Träumen sie vielleicht von den "guten alten Zeiten"?

    Und was heißt: "Wir müssen alle mitnehmen"? Wohin bitte?
    Gysi fragt im Bundestag die CDU: "Was wollen Sie eigentlich?"

    Westerwelle: "Es steht noch viel mehr auf der Tagesordnung, was geschaffen werden mus." Aber was eigentlich?

    Die CDU ist die "Partei des ländlichen Raums", meint einer.
    Oder ist konservativ nicht doch einfach nur "rückwärts gewandt"?

    Und dann kommen da noch die Christen, die bibeltreuen Evangelikalen zu Wort. Der Pastor sagt einiges recht deutlich:

    Das Richtige soll bewahrt werden und weitergetragen werden, nicht jedem Zeitgeist nachzulaufen, das Richtige ist für ihn natürlich die originale Bibel, die den Menschen (angeblich) hilft, und die (seiner Meinung nach) überlebenswichtig wäre.
    Also doch die Bibel, Religion und christlicher Glaube. Und wenn ich mich in die Gefühle eines jeden Christen hineinversetze, so müssten die sich eigentlich über die Ansichten dieser Evangelikalen freuen.

    Und wieder diese "Leitkultur". Und die ist selbstverständlich "christlich geprägt". Und diese Leitkultur dürfe nicht verändert werden.

    Da ham wir es weder, das Rückwärtsgewandte.
    Daher darf ein Bundespräsident auch nicht die Wahrheit sagen, denn seine Feststellung, dass es inzwischen auch den Islam in Deutschland gibt, ist nichts als die Beschreibung der Realität.


    Und dann lässt der evangele Priester die Katze aus dem Sack:
    Es muss eben klar gesagt werden, dass man christliche Werte vertritt. Dabei beantwortet er die von ihm selbst gestellte Frage, was denn diese Werte seien, nur mit dem Wort "christlich".

    Das also ist doch offensichtlich das Hauptmotiv christlicher Parteigenossen im Bemühen um Konservativismus.

    Dieser Pastor hinderte übrigens mal eine weibliche Pastorin, auf der Kanzel einer Kirche in Bremen zu sprechen. Er beruft sich auf die "eindeutige Rolle der Frau in der Bibel". Um dem die (Dornen-)Krone aufzusetzen, bezeichnet er dieses biblische Bild der Frau als "sehr positiv"! Und gleich werden auch noch "alle Menschen" als Sünder bezeichnet. Und die homosexuelle Veranlagung wird ebenfalls verurteilt, nicht geduldet. Dafür stünde auch die Bibel.

    So sieht es also auch aus, das konservative Festhalten an Althergebrachten Denkweisen. Ich danke dafür bestens. Es wird gelogen, verbogen und verdreht, dass sich die Kirchenbalken biegen.

    Soweit zur DLF-Sendung, die auf der Suche nach dem Konservativen war.
    .

  9. #109
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    Standard AW: Die CDU muss wieder "konservativer" werden. Was bedeutet das?

    Zitat Zitat von stefan75 Beitrag anzeigen
    Es macht fast Spass mit Unschlagbarer, man kann es schulmäßig aufziehen. Ein Lehrbuchexempel, das zur Einführung in das dienen kann, was Ideologie und ideologisches Denken ist: Denken, das nicht von der Erfahrung ausgeht, sondern begriffliche "Vorwirklichkeiten" an die Erfahrung heranträgt und das Leben "passend" zum Begriff macht. Deshalb sind auch alle, die der Ideologie nicht folgen, dann überhaupt nicht "diskursfähig". O-Ton:
    Das ist jetzt wirklich bemerkenswert. Argumentierer X versucht den Argumentierer Y mit denselben Argumenten unglaubwürdig zu machen, die umgekehrt ihm selbst und der von ihm vertretenen Ideologie nachgewiesen werden.

    Wer nicht aufpasst, fällt leicht auf Argumentierer X herein.
    (X ist hier der christliche, Y der atheistische Argumentierer.)

    1. Christliche Religion ist - wie jede andere Religion auch - selbst nichts anderes als Ideologie. (Man schaue im Wörterbuch nach, was Ideologie ist.)

    2. Kein Christ hat wirklich persönliche Erfahrungen mit dem von ihm nur in seiner erlernten Vorstellungswelt vorhandenen Glaubensinhalten, nicht einmal vom chef du ciel, von Gott. (Es ist nicht von den Grundsätzen des christlichen Glaubens die Rede, die sind nichts anderes als allgemein-humanistische Lebensgrundsätze auch.)

    3. Alle, die der christliche Ideologie nicht folgen, sind nicht diskursfähig, sind auf dem falschen Weg, haben die "Wahrheit" nur noch nicht "erkannt", noch nicht "erfahren".

    Es ist also nichts anderes als die ewige Auseinandersetzung der entgegengesetzten Weltanschauungen.

    Von den sog. "Werten" sollte im Zusammenhang mit Ideologien überhaupt nicht gesprochen werden, besonders nicht innerhalb religiöser Ideologien. Allein schon deshalb nicht, weil andere Leute ganz andere "Werte" haben. Redet eine Religionsgemeinschaft von ihren Werten, will sie damit nur suggerieren, dass nur ihre "Werte" gut und richtig sind, alle anderen demzufolge nicht.

    Die CDU-Leute wollen offensichtlich mit ihrer Forderung nach Konservatismus ebenso nur suggerieren, dass sie damit etwas Gutes und Richtiges möchten. Was sie eigentlich bewahren möchten (außer vielleicht den "C"-Werten), bleibt weiter im Dunkel verborgen.
    .

  10. #110
    Quo vadis? Benutzerbild von heide
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    Kool AW: Die CDU muss wieder "konservativer" werden. Was bedeutet das?

    Zitat Zitat von Unschlagbarer Beitrag anzeigen
    Und solche krummen Fantasien willst du also wohl bewahren?

    Viel Spaß dabei! Ich hab's übrigens gerne wärmer. Und dass du nicht bei unserer Hinrichtung dabei sein möchtest, glaub ich dir auch nicht wirklich. Für blutige und grausame Sensationen und Volksbelustigungen waren die Christen immer auch schon zu haben. Alles im Namen irgendeines Gottes. Und das soll also wohl bewahrt werden? Schöne alte Zeit...
    .
    Wann endlich kommst Du gedanklich eigentlich einmal aus dem MA heraus?
    Ja, vergiss nur, dass es Menschen gibt...

    Hölderlin



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