Die CDU muss nach Ansicht einiger CDU-Politiker wieder "konservativer" werden.
Was bedeutet das in Wahrheit?

Ich persönlich habe den Eindruck, dass die "Konservativen" in der CDU damit vor allem etwas ganz Bestimmtes meinen, nämlich die erneute Ausrichtung ihrer Partei am christlichen Glauben, an den sog. "christlichen Werten".

Da nicht einmal klar ist, was diese sog. "christlichen Werte" in Wahrheit bedeuten, erscheint mir diese ganze Forderung ziemlich diffus. Weshalb also benennen diese konservativen Meinungstreiber nicht klar und unmissverständlich, was sie eigentlich wollen.
Losgetreten hat die Steinbach mit ihrer Reaktion auf angeblich mangelnden Rückhalt in der CDU diese Debatte, aber an dieser Person ist das Ganze nicht festgemacht, genausowenig wie die Emigrationsdebatte an der Person Sarrazin festgemacht ist. Beide haben durch ihre Aktionen nur etwas in Gang gebracht, Sarrazin die Emigrations- und Eingliederungsdebatte, Steinbach die rechte "Konservativ"debatte innerhalb der CDU.

Der sächsische CDU-Mann Steffen Flath sprach es wenigstens aus, er sprach von den sog. "christlichen Werten", erklärte aber auch nicht, was er damit meinte. Meinte er vielleicht, dass die Religiösen wieder mehr Einfluss auf die Politik unsres Landes gewinnen müssten? Es ist doch bekannt, dass die Christen dieses unbeweisbare Argument mit den "christlichen Werten" immer nur bringen, um ihre eigene religiöse Überzeugung in den Vordergrund zu schieben und damit deren Berechtigung "beweisen" möchten.

Ich will hier nicht die ganzen Negativa der Religionen und vor allem der sie organisierenden und verwaltenden Kirchen aufzählen, aber ein zunehmender Einfluss der Religionen auf die staatliche Politik muss auf jeden Fall verhindert werden. Es muss im Gegenteil erreicht werden, dass die Trennung von Staat und Kirche, von staatlicher Politik und religiösem Märchen- und Wunderglauben noch viel deutlicher und radikaler vollzogen wird.

Der zeitliche Zusammenklang dieser Debatte mit der Eingliederungsdebatte ist sicher nicht zufällig. Vielleicht will man mit der neuen CDU-Debatte nur das Christentum durch die intensivere Verflechtung ihrer Ideologie mit der Politik ein besseres Bollwerk gegen den im Grunde und bei vielen Christen verhassten Islam errichten? Unmöglich ist nichts.
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