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Thema: "Betonkrebs" auf Autobahnen

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Sommelier
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    Standard "Betonkrebs" auf Autobahnen

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    Im Osten, wo viele Autobahnen nach dem Ende der DDR mit gewaltigen Investitionen von Grund auf erneuert oder neu gebaut wurden, gibt es relativ viele Betonfahrbahnen und auch mehr Probleme mit Betonkrebs. Befallen sind oder waren nach Angaben des Bundesverkehrsministeriums neben der A 9 der Berliner Ring A 10 sowie Abschnitte der A 14 Magdeburg–Dresden, der A19 Rostock–Dreieck Wittstock und der A 24 Berlin–Hamburg. Im Westen ist Hessen am stärksten betroffen. Bundesweit sind oder waren nach derzeitigen Erkenntnissen rund 350 Kilometer „erkrankt“. Der erste Verdachtsfall wurde 1995 aus Brandenburg von der A 24 gemeldet.
    Unter Betonkrebs ist eine Alkali-Kieselsäure-Reaktion zu verstehen. Wenn sich bestimmte Kiessorten in feuchter Umgebung nicht mit dem Bindemittel Zement vertragen, kommt ein chemischer Prozess in Gang, der den Beton zersetzt. Wie lang die „Inkubationszeit“ ist, bis Schäden sichtbar werden, weiß niemand so genau. Das FEhS-Institut für Baustoff-Forschung in Duisburg geht von fünf bis zehn Jahren aus.

    Für Asphaltdecken gilt eine durchschnittliche Lebenserwartung von zwölf Jahren. Dann müssen sie neu aufgelegt werden. Betondecken gelten als langlebiger und widerstandsfähiger. Ingenieure gehen von 30 Jahren Haltbarkeit aus, allerdings nur, wenn die Betonmischung in Ordnung ist.
    Existiert so ein Problem auch bei Brücken und Tunneln?
    Wenn die Regierung verkündet, "es wird wärmer", heißt das für Menschen gesunden Verstandes: "Leute, zieht Euch warm an!" (Edgar L. Gärtner)

    "Absence of evidence is not evidence of absence." (Kerry Emanuel)

  2. #2
    Mitglied Benutzerbild von romeo1
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    Standard AW: "Betonkrebs" auf Autobahnen

    Ich habe gehört, daß es bei verschiedenen Brücken z.B. auf der A 14 zw. Leipzig und Dresden zu Problemen mit dem Betonkrebs gekommen ist.

    Dieses problem war aber vorhersehbar. Zu DDR-Zeiten hatte man das Problem der zerfallenden Betonschwellen für Bahngleise. Es wundert mich schon, daß man bei Autobahnbau nichts aus dieser Problematik gelernt hatte.

  3. #3
    Preuße aus Vernunft Benutzerbild von Stechlin
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    Standard AW: "Betonkrebs" auf Autobahnen

    Zitat Zitat von romeo1 Beitrag anzeigen
    Ich habe gehört, daß es bei verschiedenen Brücken z.B. auf der A 14 zw. Leipzig und Dresden zu Problemen mit dem Betonkrebs gekommen ist.

    Dieses problem war aber vorhersehbar. Zu DDR-Zeiten hatte man das Problem der zerfallenden Betonschwellen für Bahngleise. Es wundert mich schon, daß man bei Autobahnbau nichts aus dieser Problematik gelernt hatte.
    Man wusste von dem Problem, es gab auch genug Experten, die darauf energisch hingewiesen haben. Der Punkt: Das waren ja nur blöde Ossis, was wissen die schon.

    Es lebe die "deutsche Einheit".
    "Wir sind nicht in die Welt gekommen, um glücklich zu sein,
    sondern um unsere Pflicht zu tun."

    Otto von Bismarck. Schmied des Deutschen Reiches

  4. #4
    Mitglied Benutzerbild von romeo1
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    Standard AW: "Betonkrebs" auf Autobahnen

    Zitat Zitat von NITUP Beitrag anzeigen
    Man wusste von dem Problem, es gab auch genug Experten, die darauf energisch hingewiesen haben. Der Punkt: Das waren ja nur blöde Ossis, was wissen die schon.

    Es lebe die "deutsche Einheit".
    Ja, so war es.

  5. #5
    Preuße aus Vernunft Benutzerbild von Stechlin
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    Standard AW: "Betonkrebs" auf Autobahnen

    Im Sachsenfunk (MDR) lief darüber mal ein Beitrag.

    Burkhard Zscheischler vom Autobahnamt Sachsen zufolge war während des Baus der A14 noch nicht bekannt, dass viele Baustoffe anfällig für die Alkali-Kieselsäure-Reaktion sind.

    Problem schon zu DDR-Zeiten bekannt


    Dem widersprechen aber Ingenieure, die schon zu DDR-Zeiten auf den Betonkrebs aufmerksam wurden und Mittel dagegen gesucht haben. Denn die Alkalischäden traten an Plattenbauten, der Nord-Autobahn und auch an Eisenbahnschwellen auf. Geologe Gerhard Hempel hat die schädlichen Reaktionen mitteldeutscher Baustoffe im Beton jahrzehntelang untersucht und bereits 1992 das Bundesverkehrsministerium gewarnt. Das Unternehmen DEGES, das im Auftrag des Bundes Autobahnen baut, reagierte darauf allerdings zurückhaltend. Nur an einem Objekt konnte Hempel nach einer von ihm entwickelten Prüfmethode Beton verbauen, der auch nach 15 Jahren noch intakt ist. Bei FAKT erklärt die DEGES, man habe in jeder Zeit nach den gültigen Vorschriften und den anerkannten Regeln der Technik geplant und gebaut.
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  6. #6
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    Standard AW: "Betonkrebs" auf Autobahnen

    Bei uns gibt es am Waldrand eine 70 Jahre alte Betonplatten-Straße.
    Das Bitumen ist leider nicht mehr vorhanden. Diese Straße bringt es immerhin auf 500 Meter und endet in einem Feldweg. Die Franzosen haben dort immer Manöver gemacht. Auf der anderen Talseite war der Feind
    Hallo LEUTE
    Hiermit möchte ich klarstellen das ich ein Hauptschüler bin, und in Fächer wo Einstein vorkam nie bestanden hab.

  7. #7
    Chevaliere
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    Standard AW: "Betonkrebs" auf Autobahnen

    Zitat Zitat von romeo1 Beitrag anzeigen
    Ich habe gehört, daß es bei verschiedenen Brücken z.B. auf der A 14 zw. Leipzig und Dresden zu Problemen mit dem Betonkrebs gekommen ist.

    Dieses problem war aber vorhersehbar. Zu DDR-Zeiten hatte man das Problem der zerfallenden Betonschwellen für Bahngleise. Es wundert mich schon, daß man bei Autobahnbau nichts aus dieser Problematik gelernt hatte.
    Man hat es ja auch nicht beim Gleisbau gelernt.
    Die Strecke Hamburg - Berlin ist so ein Beispiel .

    Es ist übrigens nicht unüblich das gleich nach Erstellung von Betonbauwerken,diese in die Sanierung gehen .

    Abgesehen vom hier behandelten Alkalitreiben ( Betonkrebs)
    gibt es dafür viele Gründe ,auch Pfusch .
    Eine der Hauptgründe aber ist die hohe Belastung HEUTE durch CO2

    Beton braucht als karbonatisch ausreagierender Baustoff CO2
    in seinen ersten 28 Tagen .
    Die wirkliche Frage ist aber wieviel .
    Früher war nicht so viel CO2 unterwegs ,und die alten Betone
    entwickelten erstaunliche Nutzungsalter

    Nach den 28 Tagen wird CO2 für den Beton und wenn eingebaut ,für seine
    Bewehrung zum Problem .
    Da wo sich CO2 hin diffundieren kann,kann es auch Wasser .

    Was nun wenn schon die ersten Millimeter überfrachtet sind ...Heute

    Vor 20 Jahren lernte ich das die Karbonatisierung im Mittel 1 mm pro
    Jahr fortschreitet ,Heute können wir von 3 mm ausgehen .

    Dazu kommen Abbindebeschleuniger und andere Zusätze die auch seltsame Reaktionen auslösen können .....

    Oder wie am Beispiel des Holocaustmahnmals zu Berlin ....
    die Reaktion des Anmachwassers .......


    Betone im Öffentlichen Bereich unterliegen nicht nur der DIN ,
    die eh meist hinter den Anerkannten Regeln der Technik
    herläuft ( ohne diese gäbe es heute eh keine Änderung der DINen)

    Da gibt es auch eine BAST-Liste

    Die Bundesanstalt für Straßenwesen stellt Listen von geprüften Produkten und Institutionen zusammen für die Bereiche Brücken- und Ingenieurbau, Straßenausstattung, Straßenbau sowie Straßenbetrieb.

    Und hier geht es oft mehr politisch als technisch zu ,eine wahre Geldmaschine

    Hier kann nur der kann (auch wenn die Produkte nicht viel können,ausser
    Prüfungen zu bestehen ... )
    Armageddon war gestern ,mit wirklichen Problemen
    befasst man ich immer im Heute !
    (gelesen auf dem T-Shirt von Lisbeth Salander)

  8. #8
    ehem. Paul Felz Benutzerbild von Paul Felz
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    Standard AW: "Betonkrebs" auf Autobahnen

    Alkalische Reaktion ist kein Problem, im Gegenteil. Es hindert den Stahl am weiterrosten. Das Problem ist die Kieselsäure. Die ist natürlich das Gegenteil von alkalisch.

    Und es ist auch nicht soviel mehr CO/CO2 in der Luft, als daß es was ausmachen würde. Von 1959 bis 1992 stieg er ca. von 316 ppm auf 355 ppm. Von 1995 bis 2002 stieg der CO2-Gehalt in der Luft über Mitteleuropa um 3,3%. Sorry, kein Link, das Heft liegt vor mir.

  9. #9
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    Standard AW: "Betonkrebs" auf Autobahnen

    Ich kenn mich ja nicht aus, aber es kommt aufs Rütteln drauf an.
    Diese komischen Flaschenrüttler oder eben jemanden der mit einem Stecken stundenlang rüttelt. Wenn dann obendrauf das Wasser grünlich ist, dann ist es perfekt gerüttelt :hihi:
    Hallo LEUTE
    Hiermit möchte ich klarstellen das ich ein Hauptschüler bin, und in Fächer wo Einstein vorkam nie bestanden hab.

  10. #10
    ehem. Paul Felz Benutzerbild von Paul Felz
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    Standard AW: "Betonkrebs" auf Autobahnen

    Zitat Zitat von dZUG Beitrag anzeigen
    Ich kenn mich ja nicht aus, aber es kommt aufs Rütteln drauf an.
    Diese komischen Flaschenrüttler oder eben jemanden der mit einem Stecken stundenlang rüttelt. Wenn dann obendrauf das Wasser grünlich ist, dann ist es perfekt gerüttelt :hihi:
    Das Rütteln hat ja keinen Einfluß auf die chemischen Bestandteile des Kieses. Das holt nur die Luftblasen raus.

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