In einem zeitgleich im "Tagesspiegel" und in der "Zeit" nahezu textgleich erschienenen Artikel wird püntlich zum Beginn des Mordprozesses gegen zwei Täter von einer Schmierenjournalistin namens Claudia Keller versucht, dem Getöteten unterschwellig die Schuld an seinem Tod zuzuweisen, indem sie die Tatsache auswalzt, daß er gelegentlich Zuschauer in einem Kickbox-Verein war:
vollständige Artikel:Das Heldenbild Brunner wird unheimlich
Er ist der "Held von Solln" – Dominik Brunner, der Kinder beschützen wollte und dafür starb. Kurz vor Prozessbeginn wird manchem die Verehrung zu viel.
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Aber woher nahm ausgerechnet Dominik Brunner den Mut einzuschreiten, wo so viele wegsahen? Was hat ihn geprägt, und hat sein Einsatz etwas mit seinem Interesse am Kickboxen zu tun? Was macht einen Helden zum Helden?
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Zenith-Halle München, bei "Steko’s Fight Night" geht es auf Mitternacht zu, jetzt kämpfen zwei Frauen gegeneinander. Sie haben zarte, schmale Gesichter, eine ist blond, die andere dunkelhaarig. Wie Bögen sind ihre Körper gespannt und bewegen sich doch geschmeidiger als die der Männer, vor und zurück, vor und zurück, und, zack, wieder klatscht ein Treffer mitten ins Gesicht. Bei einem Schlag knackt es leise in einem der Boxhandschuhe. Ein Auge ist dicker jetzt als vor 20 Minuten. Die Kämpferin schüttelt sich kurz, schnellt zum Gegenangriff nach vorne und knallt der Gegnerin eine Kombination aus Faustschlägen auf Kopf und Brust.
Macht es den Helden zu einem, der mit schuld ist an seinem Tod, weil er solchen Kämpfen hier zugeschaut hat?
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Wieder einmal machen sich Schreiberlinge der (ehemals) großen Zeitungen zu Helfershelfern von kriminellen Gewalttätern.
In einem Bericht des Deutschlandfunks konnte sich der Korrespondent heute gar nicht fassen, als er beschrieb, wie schmächtig und unscheinbar die beiden Angeklagten beim Prozeßauftakt auf ihn gewirkt hätten.