Nachdem Polen als einziges Land in Europa ohne konjunkturellen Schaden durch die Finanzkrise gekommen ist, dürfte die Wirtschaft auch in Zukunft kräftig wachsen. So rechnet das Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche (WIIW) in seiner Prognose, die am Donnerstag vorgestellt wurde und der FTD vorliegt, dass die Wirtschaft in diesem Jahr um 2,7 Prozent zulegt. 2011 dürfte sie sogar um 3,5 Prozent wachsen. Zum Vergleich: Das Plus in den zehn neuen osteuropäischen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU) liegt in diesem Jahr im Schnitt bei rund einem Prozent. (...)
"Die Wirtschaft ist nicht so stark von seinen Exporten abhängig", sagte Leon Podkaminer, Ökonom am WIIW. Tatsächlich liegt der Anteil der Ausfuhren am BIP nur bei 40 Prozent. In Ungarn, Tschechien und der Slowakei beträgt der Anteil bis zu 80 Prozent. (...)
Auch in Deutschland ist der Exportanteil größer als in Polen. Hinzu kommt, dass die Standards der Kreditvergabe nach Einschätzung von Gunter Deuber, Ökonom bei der Deutschen Bank, höher sind als in anderen Ländern der Region. "Die private Verschuldung ist damit relativ gering", so der Experte. Daneben gilt die polnische Wirtschaft als breit aufgestellt. "Die Wirtschaft ist nicht so stark spezialisiert", sagte Podkaminer vom WIIW. (...)
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