Hochzeit im schwedischen Königshaus

[Berwick]

Na klaro!

Endlich mal ein Ehrlicher! :]

[Leila]

Als ich den Namen und Beruf des Verlobten von Prinzessin Viktoria das erste Mal hörte, meinte ich mich verhört zu haben: Daniel Westling, Fitnesslehrer.



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[Berwick]

Von wem die Braut sich zum Altar führen lässt– vom zukünftigen Gatten oder vom Herrn Papa –, ist wohl ihre eigene Sache, sollte man meinen. Wenn die Ehewillige aber Victoria heißt und Schwedens Kronprinzessin ist, wird gleich eine Staatsaffäre daraus. Victoria möchte am 19. Juni von ihrem Vater, König Carl Gustaf, durch Stockholms Storkyrka geleitet werden.

„Sie hat wohl zu viele amerikanische Filme gesehen“, ätzen Kritiker. Frauenrechtlerinnen, Kirchenfürsten und Traditionalisten sind sich einig, dass Victoria schon beim Gang zum Altar an die Seite ihres Verlobten Daniel Westling gehöre. Auch der konservative Premier Fredrik Reinfeldt lässt wissen, dass er dieser Meinung sei. Seine sozialdemokratische Gegenspielerin Mona Sahlin sieht dies gelassener: „Das müssen Daniel und Victoria selbst bestimmen. Schließlich sind sie es, die heiraten.“

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Auch wenn es 10 mal "ihre eigene Sache" ist, ich finde es dennoch blöd.

Sich vom Vater zum Altar führen lassen, signalisiert doch:

"Schaut her - ich gehe nun vom Besitz des einen Mannes (Vater) in den Besitz eines anderen Mannes (Ehemannes) über. Warum auch nicht? Schließlich hat er ja auch 100 Kamele bezahlt ... oder Kühe ... oder Ziegen ... oder so ...."

[Lilly]

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Auch wenn es 10 mal "ihre eigene Sache" ist, ich finde es dennoch blöd.

Sich vom Vater zum Altar führen lassen, signalisiert doch:

"Schaut her - ich gehe nun vom Besitz des einen Mannes (Vater) in den Besitz eines anderen Mannes (Ehemannes) über. Warum auch nicht? Schließlich hat er ja auch 100 Kamele bezahlt ... oder Kühe ... oder Ziegen ... oder so ...."

Angesichts des Alters der Braut finde ich es auch etwas eigenartig. Ansonsten aber halte ich es für eine schöne Geste, die für mich nichts mit Besitzübergabe zu tun hat, sondern eher mit der symbolischen Übergabe eines "schützenswertes Objektes" an einen anderen "Beschützer", vielleicht auch mit der Übergabe der Verantwortung.

Ich war eine sehr, sehr junge Braut und ging mit meinem Mann zum Altar. Aber mein Vater sagte mir nach der Hochzeit: "Du hast jetzt einen Mann und da gehörst du hin!" Ich habe Jahre gebraucht, um zu kapieren, was er meinte.

[Berwick]

Ansonsten aber halte ich es für eine schöne Geste, die für mich nichts mit Besitzübergabe zu tun hat, sondern eher mit der symbolischen Übergabe eines "schützenswertes Objektes" an einen anderen "Beschützer", vielleicht auch mit der Übergabe der Verantwortung.

Ich halte diese Geste für taliban-haft.

[Lilly]

Ich halte diese Geste für taliban-haft.

Ich glaube nicht, dass man das so ernst sehen sollte, es ist ja mehr eine symbolische Geste.

[Berwick]

Ja, und es ist das falsche Symbol .....

[Lilly]

Und wieso?

[Berwick]

Muss eine Frau heute noch "geführt" werden?

Wie ein Kind?

Oder wie ein Lamm ... zur Schlachtbank?

[Lilly]

Muss eine Frau heute noch "geführt" werden?

Wie ein Kind?

Oder wie ein Lamm ... zur Schlachtbank?

Ich wusste schon, was du meinst, aber ich wollte unbedingte eine erneute "Emanzipationsdiskussion" vermeiden.

Ich möchte fast sagen, Frauen, die sich "führen" lassen (können), sind die wahrhaft emanzpierten, weil sie es nicht nötig haben, immer wieder darauf hinzuweisen.