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Thema: Entsendegesetz ausweiten?

  1. #1
    a.D. Benutzerbild von Gärtner
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    Standard Entsendegesetz ausweiten?

    Ob mir vielleicht jemand von der politischen Linken (oder den WASG-Fans) den Sinn des Entsendegesetzes verklaren könnte?

    Worin soll die Weisheit liegen, den Tarifpartnern einen Mindestlohn zu oktroyieren? Seit zehn Jahren waltet diese Regelung in der Baubranche und soll nun republikweit auf alle Branchen ausgedehnt werden.

    Allerdings sind die Erfahrungen im Bau doch wirklich nur als desaströs zu bezeichnen. Dazu zwei Zahlen:

    1990 arbeiteten in der deutschen Baubranche 1,4 Mio Menschen.

    2005 sind es noch 800.000.

  2. #2
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    Standard

    Das Entsendegesetz dient ausschließlich der Ruhigstellung der Bevölkerung. Die Arbeitgeber in der Baubranche haben diese Regelungen findig umgangen (stillschweigende Verlängerung der Arbeitszeit, 30,- Euro Miete täglich für ein Bett in der Baubaracke, Überweisung des vollen Lohnes in das Heimatland und gleichzeitige Kontoeinzugsermächtigung, um einen Teil wieder zurückzuholen etc. pp), andere Branchen werden das Entsendegesetz ebenso "clever" umgehen.

    Sinnvoll wäre es nur, den ausländischen Arbeitsplatzdieben ordentlich auf die Fresse zu geben, dass die sich gar nicht erst hertrauen. Nur - das ist verboten! Also bleibt uns lediglich, auf den blauen Brief vom Arbeitgeber zu warten, und wenn man den Polen am eigenen Arbeitsplatz einarbeiten soll, sich krank zu melden. Als Arbeitsloser hat man dann ja genug Zeit, sich bei radikalen Parteien zu engagieren.
    Geändert von gothmania (28.04.2005 um 05:01 Uhr)
    Gutmenschentum - das Trend-Hobby der Besserverdienenden!

  3. #3
    Eiskalter Engel Benutzerbild von Roter engel
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    Standard

    Zitat Zitat von Der Gelehrte
    Ob mir vielleicht jemand von der politischen Linken (oder den WASG-Fans) den Sinn des Entsendegesetzes verklaren könnte?

    Worin soll die Weisheit liegen, den Tarifpartnern einen Mindestlohn zu oktroyieren? Seit zehn Jahren waltet diese Regelung in der Baubranche und soll nun republikweit auf alle Branchen ausgedehnt werden.

    Allerdings sind die Erfahrungen im Bau doch wirklich nur als desaströs zu bezeichnen. Dazu zwei Zahlen:

    1990 arbeiteten in der deutschen Baubranche 1,4 Mio Menschen.

    2005 sind es noch 800.000.
    Die Erfahrungen im Bau sind konjunkturell-bedingt

    Jeder Mensch mit Hirn erkennt die Notwendigkeit von Mindestlöhnen, nur Arbeitgeber und Wirtschaftswissenschaftler(lobbying) nicht.

  4. #4
    Keynesianer Benutzerbild von Kalmit
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    @Gelehrter: Angenommen, wir haben 2 Millionen in D sozialversicherungspflichtig und Lohnsteuer zahlende Beschäftigte in der Schlachter-Branche... nun werden die EU-Außengrenzen erweitert und es werden mit Schleuser-Methoden von modenen Sklavenhändlern Arbeiter aus Osteuropa in Deutsche Barracken eingepfercht - und arbeiten nun für sagen wir mal 2 Euro die Stunde - was in der Heimat immer noch viel Geld ist. Die 2 Millionen regulär, mit normalem deutschen Tariflohn bezahlten Arbeitskräfte werden nun einer nach dem anderen durch die Billigkonkurrenz ersetzt. Letztere Pumpen ihr Geld zu Hause zur Familie, das Geld entgeht dem deutschen Wirtschaftskreislauf. Die entlassenen deutschen Arbeiter sind arbeitslos, zahlen somit keine Lohnsteuern und auch keine Sozialabgaben mehr - liegen dem Staat somit auf der Tasche! Insofern machen Mindestlöhne doppelt Sinn - Einnahmen durch SV und Lohnsteuer (sowie allen weiteren Massen- und Konsumsteuern) bleiben dem Staat erhalten - und die Menschen können sich und Ihrer Familie mit einem gerechten Lohn in Deutschland ein einigermaßen würdiges Leben finanzieren!

    Und was bitte, Gelehrter - hat der Arbeitsplatzabbau in der Baubranche direkt mit der Einführung des Entsendegesetzes zu tun? Schlicht die Konjunktur und daraus resultierender fehlender Auftragsmangel könnten nicht auch daran Schuld sein?
    "Natürlich werden jetzt alle bei uns zur Kasse gebeten. Entscheidend ist nur, ob man abhebt oder einzahlt." (Volker Pispers)

    "Es genügt nicht, keine Meinung zu haben. Man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken." (Wolfgang Neuss)

  5. #5
    Werbeträger Benutzerbild von LuckyLuke
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    Zitat Zitat von Der Gelehrte
    Ob mir vielleicht jemand von der politischen Linken (oder den WASG-Fans) den Sinn des Entsendegesetzes verklaren könnte?

    Worin soll die Weisheit liegen, den Tarifpartnern einen Mindestlohn zu oktroyieren? Seit zehn Jahren waltet diese Regelung in der Baubranche und soll nun republikweit auf alle Branchen ausgedehnt werden.

    Allerdings sind die Erfahrungen im Bau doch wirklich nur als desaströs zu bezeichnen. Dazu zwei Zahlen:

    1990 arbeiteten in der deutschen Baubranche 1,4 Mio Menschen.

    2005 sind es noch 800.000.
    1990 war der Aufbau Ost im vollem Gange, seit '96 ist die Bauwirtschaft in der Krise, baut Stellen ab und Firmen gehen reihenweise Pleite.

    Mittlerweile sind aber viele Firmen z.B. in der Fleischindustrie auf dem Tripp ganze Arbeitsbrigaden aus dem Ostblock ankarren zu lassen, während die deutschen Arbeitnehmer ihre Jobs verlieren.

    Insofern halte ich die Regelung schon für sinnvoll, wer zu Billiglöhnen arbeiten lassen will, soll mit seiner Firma nach Polen gehen.
    MfG LL

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  6. #6
    Graf Benutzerbild von Grossmeister
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    Ich würde das Entsendegesetz begrüßen, mit der Hoffnung das die Regelungen nicht zu unflexibel sind und der Kampf gegen die Schattenwirschaft erhöht wird. Das das Entsendegesetz den Abau von Arbeitsplätzen in der Bau-Branche nicht verhindert hat ist ja offensichtlich. Aber ich vermute mal das ohne das Entsendegesetz er schneller von statten gegangen wäre.

  7. #7
    Foren-Veteran Benutzerbild von Gothaur
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    Zitat Zitat von Roter engel
    Die Erfahrungen im Bau sind konjunkturell-bedingt

    Jeder Mensch mit Hirn erkennt die Notwendigkeit von Mindestlöhnen, nur Arbeitgeber und Wirtschaftswissenschaftler(lobbying) nicht.
    Oh, es lebe wieder einmal das Dumpfgeblähe, in der Tat.
    Konjunkturell bedingt, aha, im Sommer kommen wohl mehr Polen, und weiter Ostlinge rüber und schaffen schwarz am Bau, oder was? Wo lebst Du eigentlich?
    Deine Mindestlöhne sorgen im übrigen dafür, daß immer mehr ausgelagert wird, bzw Unternehmen schlichtweg pleite gehen. Schonmal überlegt, wenn kaum Aufträge da sind, oder keine, wie sich das dann auswirkt. Aber dann kann ja der üble, ausbeuterisch-kapitalistische mittelständige Ausbeuter seinen fetten Palast verkaufen, nicht wahr? X(
    Gothaur
    Islam --> Jihad --> Islamisten Terror
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    Hurra, wir verblöden, für uns bezahlt der Staat!

  8. #8
    Foren-Veteran Benutzerbild von Gothaur
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    Zitat Zitat von Lucky Strike
    1990 war der Aufbau Ost im vollem Gange, seit '96 ist die Bauwirtschaft in der Krise, baut Stellen ab und Firmen gehen reihenweise Pleite.

    Mittlerweile sind aber viele Firmen z.B. in der Fleischindustrie auf dem Tripp ganze Arbeitsbrigaden aus dem Ostblock ankarren zu lassen, während die deutschen Arbeitnehmer ihre Jobs verlieren.

    Insofern halte ich die Regelung schon für sinnvoll, wer zu Billiglöhnen arbeiten lassen will, soll mit seiner Firma nach Polen gehen.
    Aha, dolle, und wenn sie alle weg sind, dann schaun wir mal, wer noch Arbeitsplätze schafft, oder was?
    Wie stellst Du dir das denn praktisch vor? Zudem, ist das Entsendegesetz die einzige Auflage hier in Deutschland, oder besser Hürde? Gibt es all die anderen Steine nicht, die Unternehmern und Existenzgründern in den Weg gelegt werden????
    Gothaur
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  9. #9
    Werbeträger Benutzerbild von LuckyLuke
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    Standard

    Zitat Zitat von Gothaur
    Aha, dolle, und wenn sie alle weg sind, dann schaun wir mal, wer noch Arbeitsplätze schafft, oder was?
    Wie stellst Du dir das denn praktisch vor?
    Ganz einfach, Unternehmen die hier die vom deutschen Steuerzahler bereitgestellte Infrastruktur nutzen, aber mit Billigarbeitern aus dem Osten mit Dumpingpreisen Mitbewerber aus dem Markt schubsen, sollen das doch lieber von Polen aus machen, mit polnischer Infrastruktur...

    Zudem, ist das Entsendegesetz die einzige Auflage hier in Deutschland, oder besser Hürde? Gibt es all die anderen Steine nicht, die Unternehmern und Existenzgründern in den Weg gelegt werden????
    Gothaur
    Welche wären das? Los erzähl! (bis auf den Meisterbrief, das kenne ich schon)
    MfG LL

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  10. #10
    Foren-Veteran Benutzerbild von Gothaur
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    Standard

    Zitat Zitat von Lucky Strike
    Ganz einfach, Unternehmen die hier die vom deutschen Steuerzahler bereitgestellte Infrastruktur nutzen, aber mit Billigarbeitern aus dem Osten mit Dumpingpreisen Mitbewerber aus dem Markt schubsen, sollen das doch lieber von Polen aus machen, mit polnischer Infrastruktur...
    Sagtest Du schon, aber beantwortet dennoch nicht meine Frage, oder willst Du eine Mauer ziehen und enteignen?
    Wie willst Du es verhindern?
    Nebenbei, selbst in den "grünen" Vorzeigebereichen, wo ja angeblich für Arbeitsplätze gesorgt wird, Windenergie, Fotovoltage, z.B. wird die Produktion auf Grund der Kosten auch immer mehr ausgelagert. Aber darüber reden sie natürlich nicht so gerne.
    Welche wären das? Los erzähl! (bis auf den Meisterbrief, das kenne ich schon)
    Aha, und deshalb also irrelevant, weil schon bekannt, oder was? Aber das meinte ich noch nichtmals, obwohl dies ebenfalls ein wichtiger Grund ist.
    Aber wie sieht es denn in zahlreichen Bereichen aus, auf Grund der Flut an Auflagen, die sich zudem tagtäglich mehren, - wenn es nicht die EU ist, dann ist es der Bund, das Land oder die Kommunen, die zumindest in dem Bereich "steigern", wieviel Auflagen müssen denn in aller Regel erfüllt werden, und wie lange dauert es, bis man schließlich an den Start kann?
    Alles unerheblich hier, oder?
    Da mach ich doch in der Tat rüber nach Polen, gründe und nimm aus der Ukraine Billigstarbeiter, und biete mich dann entweder in Deutschland für kleines Geld an, oder exportiere billigst.
    Warum so überheblich, Lucky, sind das alles Hirngespinste????
    Ich sehe eher in Deiner Aussage das theoretische Hirngespinst.
    "Wenn nicht...., dann aber....., und wenn dann nicht....., ja aber dann....!
    :rolleyes:
    Alles so theoretische Aufforderungen, die sich zwar ganz dolle anhören, aber in Wirklichkeit nun mal Luftschlösser sind.
    Wie stark war denn die Regierung an der jetzigen Entwicklung involviert, und jetzt springen sie wieder klassenkämpferisch an, weil es an Zustimmung für Wahlen in diesem Land mangelt?
    Gothaur
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