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Thema: Münteferings »Kapitalismuskritik«

  1. #171

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    Zitat Zitat von Manfred_g
    Meinst Du wirklich? Wenn das eintritt, lad ich Dich auf ein Gläschen Moet ein :]
    Frischer Traubensaft wäre besser.

    Dabei will ich den sozialen Staat gar nicht abschaffen, ich habe nur eine gänzlich andere Vorstellung von sozial als Du offensichtlich.
    Aha, dann sag se mal.
    Die herrschende Politik ist nicht Sachzwang-geleitet, sondern Interessen-diktiert. Sie hat Profiteure. Deren Einfluss allerdings begründet sich nicht in Wählerstimmen, sondern in wirtschaftlicher Macht.

  2. #172
    Wüstensohn Benutzerbild von Manfred_g
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    Zitat Zitat von Roter Amboss
    Frischer Traubensaft wäre besser.
    Von mir aus, aber den besorgst Du! Bin ja nicht Onkel Dittmeier!


    Aha, dann sag se mal.[/QUOTE]

    Das tue ich in einer Tour. Ich halte es für sozial, wenn jeder Mensch möglichst sein Dasein so genießen kann, wie er einen Fähigkeiten und Vorstellungen entspricht. Daß bei einigen Menschen die Zielvorstellungen ihrer Existenz und ihre Wünsche weit bis unerreichbar über ihrem Potential liegen dies zu erreichen, muß nicht die Sorge derjenigen sein, die es vermögen ausgewogener zu planen.
    (Ausgewogen = Lebensziele und Lebensrealität soweit in Einklang zu bringen, daß man ein gutes Maß an Zufriedenheit erreicht)

    Das Soziale beschränkt sich für mich daher darauf, dem Schwachen der die Kraft haben sollte sich selber weiter zu bringen, nur soviel Unterstützung zu geben, daß er wieder die Mittel zur Verfügung hat, die es ihm ermöglichen, sich aus seiner schlechten Lage zu befreien.

    Ich habe kein Problem, einem Schwerkranken oder Behinderten, der niemals die Chance hätte, auf dem freien Markt zu bestehen, darüberhinaus soviel zu geben, daß er ein (was die finanzielle Ausstattung betrifft) normales Leben führen kann.

    Umgekehrt gesagt: es zieht mir die Schuhe aus, wenn ich sehe wie Leute, die das Potential und die Möglichkeit zu arbeiten haben, über jahre hinweg vom Staat durchgebracht werden.

    Wäre unser Arbeitsmarkt liberaler (auch im kleinen Maßstab, Gewerbe, freie Berufe, Handwerk, Vorschriftendschungel etc.) dann hätten auch viel mehr Menschen dieses Potential !!
    Es ist also zu einem großen Teil der Staat selbst, der viele Leute in die Sozialhilfe zwingt, indem er ihnen unbürokratische Möglichkeiten zu einem Kleinerwerb durch seine Regelungswut vorenthält.
    "Free your mind - and your ass will follow"
    (George Clinton, 1970)

  3. #173
    graue Maus Benutzerbild von Crazyliza
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    Zitat Zitat von Skorpion968
    Demokratie ist aber auch die Staatsform, die es ermöglicht, das vom Volk Gewünschte zu erhalten, z.B. den Sozialismus.

    Aber ansonsten ist dein Gedanke ganz interessant.
    Aber wenn die Menschen bemerken, dass ihnen der Sozialismus nicht gefällt, gibt es dann ein zurück in eine andere Staatsform? Schließlich mußte man sie vorher enteignen um zum Sozialismus zu kommen. Die Produktionsmittel wie man sagt, sind dann staatlich. Können die Machthaber eines Sozialismus je riskieren die Macht wieder herzugeben?
    Das hat doch nur Gorbachov geschafft und das war ein Sonderfall, weil die Leute wohl wussten, daß er für den Kommunismus nicht verantwortlich war.
    Aber sogar er geriet in Todesgefahr wegen Unruhen und muß heute noch hören er habe die USSR verraten.

  4. #174
    graue Maus Benutzerbild von Crazyliza
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    Zitat Zitat von Modena 360
    Selbstverständlich hat er die. Aber auf freiwilliger Basis. Jeder Mensch möchte sich diejenigen, mit denen er solidarisch ist, selbst aussuchen, und nicht von anderen zu Solidarität mit Individuen gezwungen werden, die er verabscheut oder gar haßt.
    Das ist wahr. Und weißt du was noch so schlimm ist an Zwang? Man kann sich gar nicht freuen wenn man etwas Gutes tut, weil es immer heissen wird, du hast es nur getan weil du es tun mußtest. Wenn man Menschen sich nicht darüber freuen läßt wenn sie gutes tun, dann werden sie bald nur nocht das tun was sie muessen. Mehr aber nicht.

  5. #175
    Vater der Drachen Benutzerbild von Skorpion968
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    Zitat Zitat von Modena 360
    Das ist ein Trugschluß. Es käme durch das Ausscheiden leistungsunwilliger Elemente sogar zu einer Bereinigung und damit Höherentwicklung des Erbmaterials. Die Vielfalt bliebe groß genug, und die natürliche Mutation sorgt für immer neue Varianten des Erbguts.

    10.000 Menschen reichen aus, um unser Überleben zu sichern: Nach einer großen Naturkatastrophe in der Urzeit lebten weltweit gerade einmal 10.000 Menschen, von denen wir nachweislich alle abstammen. Und ich bin sicher, daß es auch heute noch deutlich mehr als 10.000 Leistungswillige auf der Erde gibt.
    Es ist keineswegs ein Trugschluss. Du musst den Selektionsgedanken in Bezug auf den Kapitalismus nur mal konsequent zu Ende denken. Was passiert denn mit den restlichen 10000 Menschen? Stellt sich dort plötzlich ein Gleichgewicht ein? Oder haben diese 10000 Menschen dann doch solidarische Ziele?

    Nicht anzunehmen! Da diese 10000 Menschen ja auch wieder unterschiedlich leistungsfähig und leistungsbereit sein werden, wird es auch hier weiteren Ausschluss geben. Der Stärkere wird den Schwächeren zurückdrängen, weil er auch in dieser Situation nichts von seinem Anteil abgeben möchte. In letzter Konsequenz hast du dann vielleicht noch die Spitze von 5 Menschen, die sich in der Selektion durchgesetzt haben. Das hat einerseits zwar die besten Gene herausgespült, auf der anderen Seite wird es aber hier durch die mangelnde Vielfalt an Genen wieder zu Rückschritten in der weiteren Vererbung kommen.

    Wie du es auch drehst und wendest: es bleibt letztlich unerlässlich, auch die weniger Leistungsfähigen zu erhalten, um die Vielfalt des Genmaterials zu sichern. In der Evolutionsgeschichte hat sich bisher noch keine Spezies dadurch erhalten oder weiterentwickelt, indem ihr Bestand derart reduziert wurde. Und diese Reduktion bleibt die stringente Konsequenz deiner Sichtweise! Auch in Darwins Theorie ist die Variation und nicht die Reduktion der entscheidende Faktor der Evolution!

  6. #176
    Vater der Drachen Benutzerbild von Skorpion968
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    Zitat Zitat von Crazyliza
    Aber wenn die Menschen bemerken, dass ihnen der Sozialismus nicht gefällt, gibt es dann ein zurück in eine andere Staatsform? Schließlich mußte man sie vorher enteignen um zum Sozialismus zu kommen. Die Produktionsmittel wie man sagt, sind dann staatlich. Können die Machthaber eines Sozialismus je riskieren die Macht wieder herzugeben?
    Das hat doch nur Gorbachov geschafft und das war ein Sonderfall, weil die Leute wohl wussten, daß er für den Kommunismus nicht verantwortlich war.
    Aber sogar er geriet in Todesgefahr wegen Unruhen und muß heute noch hören er habe die USSR verraten.
    Ich denke der Wechsel von der einen extremen Wirtschaftsform in die andere ist immer schwierig. Entscheidend ist die Staatsform der Demokratie, wo diese Entscheidung von der Basis und nicht von der Machtspitze ausgeht.

    Außerdem ist der Kommunismus - per definitionem die Gleichverteilung der Produktionsmittel - doch genau die Wirtschaftsform, in der der Einfluss der Machthaber noch am geringsten ausgeprägt sein sollte. Einen Wechsel vom Kapitalismus zum Kommunismus stelle ich mir daher wesentlich schwieriger vor als den umgekehrten Schritt.

  7. #177
    Demokrat Benutzerbild von StH
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    Franz Münterfering kritisiert also den Turbokapitalismus, dem die Regierung seit sie am 27. Oktober 1998 die Macht übernommen hat, auf besondere Art und Weise politisch den Weg geebnet hat. Es gibt politische Mittel gegen den Marktradikalismus, gegen den Turbokapitalismus, den wir derzeit haben, aber man will sie gar nicht anwenden, denn wir erleben hier einen letzten verzweifelten Versuch, die Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen doch noch zu gewinnen. Man muß sich erstmal klarmachen, daß in dem SPD-Stammland schlechthin, in Nordrhein-Westfalen, nach 39 Jahren demnächst aller Voraussicht nach, eine Koalition aus CDU und FDP an die Regierung kommen wird, und das nichtmal mit einem überdurchschnittlich beliebten Politiker, sondern mit Jürgen Rüttgers, der sich wesentlich schlechter verkaufen kann als (Noch-)Amtsinhaber Peer Steinbrück. Also verfällt man in alte Klassenkampfklischees zurück, nicht daß er inhaltlich unrecht hätte, aber die Menschen glauben es ihm nicht, insbesondere auch, weil es keinerlei politische Ansätze gibt, den Turbokapitalismus zu bremsen.

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