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Thema: 13. Februar Dresden - alles zum Thema - Sammelstrang

  1. #91
    Mitglied Benutzerbild von [HC]KROPOTKiN
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    Standard AW: Dresden, 30.000 Opfer, oder 250.000 Opfer

    Zitat Zitat von Roberto Blanko
    Die Geschichte hat doch in eindeutiger Weise bewiesen, daß Deutschland nicht ausreichend geschwächt wurde.

    Gruß
    Roberto
    Für einen Krieg gegen den Großteil der Welt, ja. Aber das Deutsche Reich blieb als "kompakte Einheit" erhalten, trotz der Gebietsabtretungen. In Mitteleuropa stand das Reich sogar besser da als 1914: Österreich-Ungarn war in Mittel- und Kleinstaaten zerfallen (die sich früher oder später an eine Großmacht anlehnen würden) und Russland als Zarenreich war untergegangen.
    Für eine Beilegung des Konfliktes gab es nur zwei Möglichkeiten, die beide nicht durchgeführt wurden: die völlige Zerschlagung des Deutschen Reiches (Preußischer Rumpfstaat, Südwestdeutschland etc.), also die Revision von 1871 oder ein nachsichtiger Friedensvertrag mit Deutschland als gleichberechtigtem Partner.
    Jetzt sind die guten alten Zeiten, nach denen wir uns in zehn Jahren zurücksehnen werden ... (Peter Ustinov)

  2. #92
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    Standard AW: Dresden, 30.000 Opfer, oder 250.000 Opfer

    Zitat Zitat von Roberto Blanko
    Die Geschichte hat doch in eindeutiger Weise bewiesen, daß Deutschland nicht ausreichend geschwächt wurde.

    Gruß
    Roberto
    Man hat Deutschland auch nicht zu schwächen. Auch nur zu versuchen, Deutschland als seinerzeit zivilisatorisch, technologisch und wissenschaftlich höchstentwickeltes Land der Geschichte der Menschheit zu schwächen, war schon blasphemisch. Ein solches Land schwächt an nicht, man ordnet sich ihm zum Wohle des Fortschritts unter.

  3. #93
    food for thought Benutzerbild von houndstooth
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    Standard Widerlegung 'Neutralers' Behauptungen

    Zitat Zitat von Neutraler
    “Es waren nicht Nazis, sondern neutrale Zeitungen, wichtige Zeugen, verschiedene Institute, die diese Zahlen nannten.”
    Du willst den Eindruck erwecken , dass verantwortliche Experten nach nuechterner, kompetenter Ausarbeitung vorhandener, gepruefter und beglaubigter Datenmaterial auf ‘diese [ hohen ] Zahlen kamen.

    ‘Mark Mallokent’ gab Dir die korrekte Antwort :
    “Es ging um die Ursprünge dieser Zahlen. Weder zu Nazi- noch zu DDR-Zeiten waren seriöse Forschungen in und über Dresden möglich” .

    Bleiben wir in Dresden zur Nazizeit : chaotische Zustaende inmitten rauchender Truemmer , die Menschen in Schock , auslaendische Korrespondenten, selber im Schock , die versuchen im Chaos irgendeinen Beamten ausfindig zu machen der irgendwie einen Durchblick hat. Sicher wird’s wohl welche gegeben haben , uebermuedet , ausgemergelt und ueberarbeitet mit seinen eigenen Sorgen , der seine Privatmeinung seufzend und hastig von sich gab. Und das Resultat davon ?


    G B ;[*] Seite 214 :
    “ Als Quelle stand ein einziger Augenzeuge zur Verfuegung”

    G B ;[*] Seite 215 :
    “ > Svenska Morgonbladet< [...] Gegenwaertig spricht man von 100.000 Toten.” {Quelle: Svenska Morgenbladet, 17.2.1945, aaO.}

    G B ;[*] Seite 215-216 :
    “ > Svenska Morgonbladet< [...]...nach Angaben .... liegt die Zahl naeher bei 200.000 als bei 100.000...”
    {Quelle: Svenska Morgenbladet, 25.2.1945, aaO.}

    G B ;[*] Seite 216 :
    “Die Schweizer Zeitschrift ‘Flugwehr und Technik’ schreibt dagegen : * [...] von zuverlaessiger Seite mit 100.000 angegeben. * ”

    G B ;[*] Seite 216 :
    “Der stellvertretende Leiter des Propagandaamtes { Dresdner Gaupropagandaamt – H.} diktierte seiner Sekretaerin in einem Bericht nach Berlin woertlich :
    * Die Zahl der schaetzungsweise bei den Angriffen ums leben gekommenen Menschen wird mit 350.000 bis 400.000 Menschen geschaetzt * ”.
    [...]

    “ Der >> woertlich diktierte<< Bericht des stellvertretenden Leiters des Propagandaamtes Sachsen ist als Quelle in keinem Archiv greifbar ; er wurde gleichwohl von anderen Authoren fuer bare Muenze genommen”

    G B ;[*] Seite 217 :
    “ [...] F.J.P. Veale , ‘Der Barbarei entgegen’ , gibt die Toten von Dresden mit 300.000 bis 500.000 an, [...]”

    1975 , zum 30.sten Jahrestag traten deutsche Medien noch mal auf’s Gaspedal , so berichtete DIE WELT unter Berufung auf , dah dahhh : ‘David Irving’ und seine schon erwaehnte magische Zahl 202.000
    “... 250.000 oder gar 400.000 Todesopfer “ , bei den Fluechtlingen ging’s dann auf Volltouren : “600.000 bis 800.000” .

    Das wollte ein saechsischer ehemaliger Verwaltungsbeamter aber nicht so stehen lassen : die von der Polizei angegebenen Zahlen repraesentierten ‘nur’ die gezaehlten Opfer denn nach ‘ner Weile habe man die Toten einfach in den Kellern liegengelassen und die Truemmer eingewalzt worden. Aus diesem Grund habe sich die Zahl “ nach vorsichtiger Ueberpruefung nicht unter 300.000” ergeben .
    { Quelle: G B ;[*] Seite 228 ; Freiherr von Fritsch-Seerhausen ; Leserbrief an DIE WELT ; Hamburg 25.2.1975}

    Konnte sich der freie Fritsch nicht vorstellen , dass eine solche Luege buchstaeblich gen Himmel stinkt ?

  4. #94
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    Standard Widerlegung 'Neutralers' Behauptungen # 2

    Siehe auch ‘Neutraler’ :
    “Zudem wurde die Trümmerberge so schnell wie möglich beseitigt und keiner gab sich dabei Mühe, sie genau nach Toten zu untersuchen.”
    Wozu die Eile ?
    Komisch , aber vorher machte man sich angeblich Muehe sie zu sortieren :
    Zitat Zitat von ’Neutraler’
    “ Die Dresdner Urkundenstelle gibt an, dass 9000 unbekannte Tote auf dem Altmarkt verbrannt worden sind.
    Du behauptest , dass eine ‘Leichensortierung’ durchgefuehrt wurde , Unbekannte auf den Scheiterhaufen und Bekannte runter in’s Grab? :
    'Neutraler :
    “Demnach müssten die identifizierten Opfer bestattet worden sein.”
    Und woher die runde Zahl ‘9000’ ‘Unbekannte’ ?

    Auf diese Ungereimtheiten kommen wir noch einmal zurueck.

    Die letzte offizielle Zahlenangabe ist die Lagemeldung Nr. 1414 vom Chef der OP Berlin vom 3.April 1945 : Zahl der Gefallenen 22.096 Personen.

    “Die Bergung und Registrierung der Opfer wurde bis zum Kriegsende fortgesetzt , aber ab Mitte April liess die Intensitaet nach , weil immer weniger Arbeitskraefte zur Verfuegung standen.” { Seydewitz und Weidauer}

    Das macht Sinn, ausserdem , wer war fuer die Arbeit vorhanden? Doch hauptsaechlich physisch und psychisch ausgemergelte Frauen und Kinder und Alte die mit blossen Haenden Stein fuer Stein wegtrugen aber fuer schwerere Quader nicht geeignet waren. Wurden bei der Entbergung noch Opfer gefunden? Sicher , man geht dabei “ nach allgemeinen Erfahrungen” von 3000 Opfern aus { Seydewitz und Weidauer} = 25.100.
    G B ;[*] Seite 217 :
    “ Czesany hat in seinem Buch ‘Nie Wieder Krieg Gegen Die Zivilbevoelkerung’ 1961 und 1964 repetiert , was Rodenberger und Veale geschriebe hatten :
    * Die Schaetzungen bewegen sich zwischen 100.000 und 400.000 Toten...* Er bezog sich auf einen 1960/61 erschienenen Prospekt des Referats Fremdenverkehr beim Rat der Stadt Dresden , in dem von 35.000 identifizierten Toten die Rede ist , und folgerte , dass die Gesamtzahl ein Mehrfaches betragen habe.
    { Quelle: ‘Nie Wieder krieg Gegen Die Zivilbevoelkerung’ aaO., S. 141f. }
    [...]
    Tatsache ist, dass die Dresdner Behoerden sonst ausnahmslos von etwa 35.000 Toten als Gesamtverlust berichten , das heisst identifizierte, nicht identifizierte und vermisste Personen

    Nochmal g-a-n-z langsam fuer den lieben 'Neutralen' :
    "Dresdner Behoerden berichten von einem Gesamtverlust von 35.000 Toten Gesamtverlust , das heisst identifizierte, nicht identifizierte und vermisste Personen

    Inwieweit diese auf Geruechte und Spekulationen basierenden Angaben uebliche Gaubwuerdigkeitskriterien der Behauptung von ‘Neutraler’ >> neutrale Zeitungen, wichtige Zeugen, verschiedene Institute,<< entsprechen , mag dem Leser ueberlassen bleiben.
    [*]= Goetz Bergander ; Dresden im Luftkrieg., 1994 Boehlau Verlag

  5. #95
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    Standard Widerlegung 'Neutralers' Behauptungen # 3

    Zitat Zitat von ’Neutraler’
    Daher gibt es auch viele glaubwürdige Schätzungen verschiedenen Sachverständiger, Zeugen oder internationaler Organisationen nach der Katastrophe. Ich hatte bereits in mehreren Beiträgen daraufhingewiesen.
    Glaubwuerdig fuer wen?
    Du hast weder diese ‘Sachverstaendigen’ + ‘internationaler Organisationen’ beim Namen genannt , noch ihre ‘Credentials’ , noch bei welcher Methode sie zu ihren ‘Schaetzungen’ gekommen sind.

    Zitat Zitat von ’Neutraler’
    “. Es hat sich damit nicht getan, die Zahl einfach auf 25.000 oder 35.000 gefundene und beerdigte/verbrannte Tote festzulegen und die Schätzungen, die auch bei Auschwitz und Hiroshima die in den Geschichtsbüchern festgelegten Opferzahlen, bestimmen { herausgehoben von ‘N’} einfach zu ignorieren, sie als "Dunkelziffer" abzutun, obwohl damalige Schätzungen höher waren ...
    Eine Schaetzung ist keine Dunkelziffer.

    Auch gibt es emotionelle oder auch ‘ueber den Daumen gepeilte’ ‘Schaetzungen’ , aber es gibt auch vorsichtig, nach vorhandenen Daten bewaehrten Kriterien ausgearbeitete Schaetzungen und Vergleiche . Du scheinst der ersten Variante mehr Glaubenwuerdigkeit zu geben.

    Ein Schaetzungsvergleich mit Auschwitz ist allein schon deswegen absurd , weil fuer Auschwitz ganz andere Abwaegungsparameter angewendet werden.

    Mit Hiroshima hast Du Dich total vertan :die Bevoelkerungsdichte vor dem Abwurf war genau bekannt ( anders als in D.) ebenso der Prozentsatz der totalen Zerstoerung durch Auswertung von detailliierten Luftaufnahmen , man konnte den Schaden gut extrapolieren. Wenige Tage nach Nagasaki kapitulierte Japan , Stunden darauf waren bereits schon , streng geheim gehalten damals, grosse Auswertungsteams der Army , des Manhattan Projects , Photographen , Doktoren, Wissenschaftler etc auf dem Boden beider Staedte. Der damals erfasste sofortige Schadensumfang hat sich nicht geaendert , ausser eben , was mit Dresden ja nicht der Fall gewesen war, spaetere Strahlenschadensopfer.
    ( Dass Hiroshimahaeuser aus viel mehr organischem Material bestand , als deutsche Backsteinmiethaeuser und die Schaeden einer A-Bombe sich aus gaenzlich anderen Ursachen als konventionellen Bomben kumulieren , laesst keinen Vergleich mit Dresden , Hamburg oder sogar Tokio zu)
    Btw. Die U.s. Kalkulationen hatten sich als recht genau bewiesen.

    Hier nun noch so ‘ne a la 'Neutraler' “glaubwürdige Schätzung Sachverständiger” :
    G B ;[*] Seite 227 :

    “ 1973 behauptete Hans Dollinger in seinem >>Schwarzbuch der Weltgeschichte<< ueber Dresden:
    Etwa eine Viertelmillion [sic] Menschen starben in diesem Inferno , das waren um vieles mehr als die rund hunderttausend Toten von Hiroshima ....
    {Quelle: Dollinger: Schwarzbuch der Weltgeschichte ; aaO.,S. 449f.}

    Wenn’s nicht so traurig waere .....


    Zitat Zitat von ’Neutraler’
    “...und die Umstände des Verbrechen deutlich machen, dass eine genaue Zahl der Opfer niemals ermittelt werden konnte, das der Großteil bis zur Unkenntlichkeit verbrannt, verstümmelt und zerfetzt worden ist.”
    [...]
    Zu glauben, dass bei einem Feuersturm und vier Angriffen zwischen dem 13.2 und dem 15.2.1945 nur 3.5% der Bevölkerung zum Opfer gefallen sind ist völlig haltlos. In einem Feuersturm verbrennt der menschliche Körper ohne größere Schwierigkeiten.
    Gegebene Bombenziele der Amerikaner , der dritten und vierten , 13 + 10 minuetigen Angriffe zur Mittagszeit mit 770 t + 463t. Sprengmaterial waren ! NICHT ! die Innenstadt , bzw. Miethausbloecke gewesen. ( Engld. insg. 2650 t + 57 min. )

    Der Grossteil ist an Sauerstoffmangel erstickt , nachdem die Warnsirenen losgegangen waren , befand sich kaum noch jemand auf der Strasse , fast alle Frauen + Kinder hatten Schutz in Kellern etc gesucht. Doch die vielen , gewaltigen Feuersaeulen saugten ihnen die Atemluft weg.
    Diejenigen Wenigen jedoch , die es trotzdem wagten mitten in der finsteren , kalten Nacht umherzugeistern , erwartete mit Sicherheit tragischerweise das von Dir beschriebene Schicksal.

    Zitat Zitat von ‘Mark Mallokent’
    Man geht aus von den nachweisbaren Toten. Daß die Nachweise lückenhaft sind, insbesondere die Flüchtlinge in Dresden nicht erfaßt sind, ist unbestritten. Dann versucht man aus einer Analyse der Angriffe und durch Vergleich mit anderen Lufangriffen eine realistische Dunkelziffer zu ermitteln und addiert diese zu den nachweisbaren Toten. Das Ergebnis ist immer noch eine Schätzung, aber einerealistische [sic] Schätzung. Und genau dadurch unterscheidet sie sich von den älteren Schätzungen.
    Sehr gut formuliert. Genauso ist’s.

  6. #96
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    Standard Widerlegung 'Neutralers' Behauptungen #4

    Zurueck zum Friedhof :


    Zitat Zitat von ’Neutraler’
    Die Dresdner Urkundenstelle gibt an, dass 9000 unbekannte Tote auf dem Altmarkt verbrannt worden sind. Demnach müssten die identifizierten Opfer bestattet worden sein.
    Die Mitteilungen der Friedhöfe an das Bestattungsamt über die Zahl der Beerdigungen sind jedoch unzuverlässig.
    Die erste Meldung datiert vom 28.Februar. Sie gibt für den Johannis-und Heidefriedhof bis dahin 10485 Bestattungen an.
    Die nächste Meldung vom 8.März - drei Tage nach Beendigung der Verbrennungen - nennt die Zahl 10640. Es sind demnach auf beiden Friedhöfen in 8 Tagen 155 "Terrorgefallene" beerdigt worden, etwa 20 am Tag - wenig mehr als in normalen Zeiten. Diese Zahlen geben umso mehr zu Zweifeln Anlass, als die Zahl für den Heidefriedhof abnimmt von 9275 am 28.Februar auf 9239 am 8.März.
    Anderseits teilt die Bauverwaltung in einem Schreiben vom 19.Februar, einen Tag vor dem Beginn der Verbrennungen, dem Oberbürgermeister mit: "Die vorsorglich für die Gefallenbestattung bei einem starken Luftangriff vorbereiteten Bestattungsflächen (für rd. 2000 Tote auf dem Johannisfriedhof und rd. 100000 auf dem Heidefriedhof) wird aller Voraussicht nach im Hinblick auf das ungeheure Ausmaß an Toten nicht ausreichen, so das entsprechend der Überführung der Leichen Zug um Zug die erforderlichen weiteren Bestattungsflächen herzustellen sind." Am 21.2 trifft ein Bagger zum Aushub weiterer Gräber auf dem Heidefriedhof ein.
    Zur Klärung der Frage über den Verbleib der identifizierten Toten vom Altmarkt sind die Meldungen von den Friedhöfen aber unergiebig.
    Die Fotos, die Walter Hahn von den Verbrennungen auf dem Altmarkt von den Verbrennungen auf dem Altmarkt gemacht hat, gelangten später in die "Sammlung Zapf". Auf der Rückseite eines Fotos kommentierte Zapf: "Ca. 1200 Menschen wurden aufgeschichtet und verbrannt. Die Verbrennung dauerte Tage - Tag und Nacht, es sollen 15000 verbrannt worden sein, in Wirklichkeit 80000. Gesamtverluste 150000-200000 Tote." "Ca.800 Menschen werden mit Rohöl übergossen, in 4.Std. ist alles vorbei."
    Ein anderer Zeuge, der nach den Angriffe in den Ruinen der Wilsdruffer Straße 7 als Hausmeister bei Kaiser & Co. beschäftigt war, berichtet: "Es sind ca.9000 Leichen, welche identifiziert werden konnten, verbrannt worden. Die Gesamtzahl ist bedeutend höher, da unbekannte Tote, einzelne Körperteile, auch Köpfe, nicht gezählt wurden. [/] Die letzten Tage wurde überhaupt nicht mehr gezählt. [/b] ( Betonung durch ‘Neutraler’ – H.)
    Ein unbekannter Zeuge gibt 1948 an: "26000 Menschen verbrannt." Elgering berichtet: "Am Anfang wurde noch versucht, die Toten ordnungsgemäß zu identifizieren."
    Schaarschmidt, Dresden 1945, S. 114-115
    Zum Vergleich sei der bezuegliche Passus von Bergander gegenuebergestellt:

    G B ;[*] Seite 226 :

    “ Seydewitz und Weidauer bringen Zahlen der identifizierten und nicht identifizierten Toten , die auf den Dresdner Friedhoefen, meist in Massengraebern , beigesetzt sind .

    Diese Angaben der Friedhofsverwaltung zugrunde gelegt , kam eine von der neuen Stadtverwaltung eingesetzte Untersuchungskommission 1946 zu dem Ergebnis , dass man bis zum 8.Mai mit etwa 32.000 (zweiunddreissigtsd. –H.)Luftkriegstoten zu rechnen habe.

    Nach allgemeinen Erfahrungen schaetzte man , dass bei der Enttruemmerung noch 3.000 ( dreitsd. –H.) weitere Tote zu finden seien.
    { Quelle : Weidauer , aaO., S. 118 – 121. }

    Als Basis galten folgende Angaben: Der Friedhofsobergaertner Zeppenfeld nannte 28.746 ( achtundzwanzigtsdkommasieben-H.) auf dm Heidefriedhof beigesetzte Tote.

    Er nahm an , die Asche von 9000 (neuntsd. –H.) auf dem Altmarkt eingeaescherten Toten sei darunter gewesen; tasaechlich wurden auf dem Altmarkt 6.865 ( sechstsdkommaacht –H.) Leichen verbrannt , so dass die Zahl entsprechend niedriger sein muesste.

    Gezaehlt wurden die Koepfe der Todesopfer. Seydewitz berichtet , dass Leichen ohne Kopf nicht mitgezaehlt wurden konnten, auch nicht die im Feuersturm verbrannten, von denen nichts als ein Haeufchen Asche uebrig geblieben war. Weidauer bezog sich anfangs ebenfalls auf die Angaben Zeppenfels, meinte jedoch 1977 , diese haetten sich durch inzwischen aufgefundene Dokumente als sehr stark uebertrieben herausgestellt , ohne jedoch diese Dokumente offenzulegen .

    3.666 ( dreitsdkommasechs-H.) wurden auf dem Johannisfriedhof beerdigt und auf anderen Friedhoefen etwa 1.000 ( eintsd –H.) Opfer der amerikanischen Angriffe , ohne den auf Freital “ { Quelle : Weidauer , aaO., S. 118 – 121. }
    Wir sehen , dass hier sich zwei diametrisch liegende Positionen gegenueberstehen , die eine ist durchaus logisch und macht Sinn , die andere bewegt sich in mehreren Punkten im Bereich der Phantasie und des Widerspruchs :


    · Monate nach dem Krieg kommt eine speziell fuer diesen Zweck eingesetzte Kommission zu dem Ergebnis dass bis Kriegsende ~ 38 tsd ( ~29tsd + ~ 9tsd.) Bombenopfer begraben seien – ‘Neutraler’ ist zu dem Zeitpunkt schon bei “Gesamtverluste 150000-200000 Tote.” angelangt .


    · Wie wir sehen , waren die ‘9,000’ nichts weiter als eine grobe ‘Hoerensagenzahl’ die sich aber nicht wie von ‘Neutraler’ konstruiert , aus nur ‘nichtidentifizierten’ Opfern zusammensetzte – z.M. sehe ich bei drei deutschen Historikern keinen diesbezueglichen Hinweis ; diese Differenzierung fehlt. Im Gegenteil die Unterschrift auf einer Bildtafel bei G.B. sagt : “ Brennende Scheiterhaufen mit Opfern der Bombenangriffe.” Eine andere : “ Die Toten wurden in langen Reihen hingelegt, registriert und – soweit moeglich – identifiziert.” Von einer weiteren Sortierung zwecks Bestattungsarrangements auf Friedhoefen vs. Kremation auf dem Altmarkt ist nirgends etwas zu finden , auch und selbst bei Franz Kurowski nicht.


    · Dass die 9.000 ( neuntsd) sich auf eine Annahme durch Hoerensagen beruht ist durch Seydewitz und Weidauer bestaetigt : “ Er nahm an , die Asche von 9000 (neuntsd. –H.) auf dem Altmarkt eingeaescherten Toten sei darunter gewesen;...” . Kein Wort ueber identifiziert vs. Unidentifiziert.

    · ‘Neutraler’: ‘Ein anderer Zeuge, der nach den Angriffe in den Ruinen der Wilsdruffer Straße 7 als Hausmeister bei Kaiser & Co. beschäftigt war, berichtet: "Es sind ca.9000 Leichen, welche identifiziert werden konnten, verbrannt worden.” Noch so einer mit dem Geruecht von 9.000 , diesmal wurden es aber !!! identifizierte Leichen . Vorher waren es 9.000 unidentifizierte : ‘Neutraler’: “Die Dresdner Urkundenstelle gibt an, dass 9000 unbekannte Tote auf dem Altmarkt” . Chaos im Kopf ...

    · “Seydewitz und Weidauer" bringen Zahlen der identifizierten und nicht identifizierten Toten , die auf den Dresdner Friedhoefen, meist in Massengraebern , beigesetzt sind .” Auch hier kein Wort der Bestattungsdifferenzierung. Da das ein wichtiger Punkt ist , kann man kaum von einer Uebersehung sprechen.

    · Was um Himmels Willen koennte bloss die Rationale der ‘Bauverwaltung’ gewesen sein, ‘vorsorglich , vor dem Ueberraschungsangriff auf dem Heidefriedhof !!! 100.000 ( hunderttsd –H.) Bestattungsflaeche parat zu halten , wenn in keiner einzigen deutschen Grossstadt waehrend der gesamten Kriegszeit solche horrenden Zahlen zu beklagen waren?

    · ...” Bestattungsflächen (für rd. 2000 Tote auf dem Johannisfriedhof und rd. 100000 auf dem Heidefriedhof) wird aller Voraussicht nach im Hinblick auf das ungeheure Ausmaß an Toten nicht ausreichen,...” Welcher aller Voraussicht ? Nach welchen Anhaltspunkten? Ausser der ueblichen , total verlogenen Nazibandenpropaganda hatte sich aus dem noch bestehenden , qualmenden Chaos nicht mal Ansatzpunkte herauskristallisiert ,denn die mit geborgenen Leichen beladenen Pferdewagen trotteten immer noch zum Altmarkt hin ,( ein beschraenktes Areal 100 x125 Meter weit , die Haelfte mit ausgetrockneten Wasserloeschbecken verbaut ) , wo sie bis zum Briefschreibzeitpunkt 19.Feb. nicht mehr als 2000 – 3000 Opfer haetten abladen koennen.


    · Welche Qualifikationen besitzt der Herr Zapf , solchen Zapf zu verbreiten:
    “Auf der Rückseite eines Fotos kommentierte Zapf: "Ca. 1200 Menschen wurden aufgeschichtet und verbrannt. Die Verbrennung dauerte Tage - Tag und Nacht, es sollen 15000 verbrannt worden sein, in Wirklichkeit 80000.”

    Es ist muessig , auf die Logistik solchen Zapfs naeher einzugehen.


    · ‘Neutraler’ “Am 21.2 trifft ein Bagger zum Aushub weiterer Gräber auf dem Heidefriedhof ein.” Dass eine Maschine Gruben fuer Massenbestattungen gegraben hat , wird wohl richtig sein : ‘Seydewitz und Weidauer’ : “Dresdner Friedhoefen, meist in Massengraebern “ . Doch ist das belanglos zur Frage 25,000 Tote versus 250.000 Tote.

    Mit freundlichem Gruss . .. Heinz.

    P.S.
    ’79 Pluenderer festgenommen . Eine groessere Zahl bereits hingerichtet’ .

  7. #97
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    Standard 30.000 in Dresden ...

    ... in Pforzheim - in einer Nacht - aber 20.000?

    Wie paßt das zusammen?

    Erst 1944 brachen Bomber in die gespannte Ruhe des Nordschwarzwaldes. Die Bombardierung von Pforzheim mit als 20000 Toten in einer Nacht brachte schockierte die Menschen in der Region.

    Quelle: [Links nur für registrierte Nutzer]

  8. #98
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    Standard AW: Dresden, 30.000 Opfer, oder 250.000 Opfer

    Zitat Zitat von Neutraler
    Auch der spätere englische Premierminister Winston Churchill äußert sich in seinen Memoiren zu Versailles:
    Die wirtschaftlichen Bestimmungen des Vertrages waren so bösartig und töricht, dass sie offensichtlich jede Wirkung verloren. Deutschland wurde dazu verurteilt, unsinnig hohe Reparationen zu leisten. … Die siegreichen Alliierten versichern nach wie vor, sie würden Deutschland ausquetschen, bis die „Kerne krachen“. Das alles übte auf das Geschehen der Welt und auf die Stimmung des deutschen Volkes gewaltigen Einfluss aus.“[Churchill Weltkrieg, Seiten 13 f]


    So viel zu diesem lächerlichen Fazit
    Die Geschichte hat eindeutig gezeigt, daß Deutschland nicht genug geschwächt wurde. Da kannst du mir noch soviele am Thema vorbeigehende Zitate bringen.

    Gruß
    Roberto

  9. #99
    GESPERRT
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    Standard AW: Dresden, 30.000 Opfer, oder 250.000 Opfer

    Zitat Zitat von Roberto Blanko
    Die Geschichte hat eindeutig gezeigt, daß Deutschland nicht genug geschwächt wurde. Da kannst du mir noch soviele am Thema vorbeigehende Zitate bringen.
    Gruß
    Roberto
    Wer zu feige ist, sich dazu zu bekennen, daß er Deutschland nicht nur zerstören sondern vernichten will, und sein Volk ausrotten möchte, versucht sich hinter dem Versailler "Vertrag" zu verstecken.

    Wenn ich so was lese, zum zweiten Mal in diesem Strang, werden mir Morgenthau, Kaufman, Nizer, Hootton, Ehrenburg, Jabotinsky, Clemenceau, Roosevelt, Churchill und Butcher Harris regelrecht sympathisch. Die hatten wenigstens das Rückgrat, zu ihrer eigenen Schäbigkeit zu stehen.

  10. #100
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    Standard Re: Pforzheim ...

    .... Hamburg , Koeln , Berlin etc etc... Alles furchtbar schrecklich - darueber gibt es wohl auch keine Meinungsverschiedenheit.

    Wir sollten uns aber keine Zahlenschlachten liefern .
    Es stimmt , Pforzheim erlitt einen hohen Prozentsatz der Zerstoerung . Es ist nicht noetig, die Variablen des Wetters und der abgeworfenen Tonnage und Uhrzeit auszuspielen.

    Schauen wir uns lieber an , wo die Gemeinsamkeiten in allen deutschen bombardierten Staedten lagen : diese Gemeinsamkeit ist in der Charakteristik deutscher Staedtezentren zu finden , deren geballte Wohnmietshaeuser . Erinnern wir uns an die hier gepostete britische Karte deutscher Staedte : sie zeigt das deutsche zentrale Wohnballungszentrum als 'Zone I' ; 'Zone II' und 'Zone 2 a' . Diese Bau- oder vielleicht besser Besiedlungscharakteristik traf mehr oder minder auf die meisten deutschen Staedte zu.

    Um 'Enzo's Frage zu beantworten, der Stadtname spielt aus diesem Grunde keine so grosse Rolle : bei so-und- so-vieler abgeworfener Tonnage konnte man mit so-und-so-viel Zerstoerung und dementsprechenden Opferzahlen rechnen.
    Und wie wir sehen koennen , bewegte sich Enzo's genannte Zahl mehr oder weniger in vergleichbarer Dimension . Und darum dreht es sich in der Dresden- >100.000 -Luege .

    ( Uebrigens wurde das von einem Prof. Zuckerman in Britain ausgearbeitet - dies , nachdem die Briten ein schlechtes Ratio zwischen Aufwand/Tonnage/Pilotenverlust versus vollbrachte Schaeden in DEU {Bremen z.B.} verbuchten. So konnte es fuer Britain nicht weitergehen , daher die Taktik 'Aufbrechen-Verbrennen-Spaetzuenden'. Besonders die Bomben mit Spaetzuendern sind gemein. Sie wurden nur aus einem Grund gebaut , und der bestand darin, dass man gewusst hatte, dass Feuerwehr und anderes Hilfspersonal zu den Bombenbrandplaetzen eilen wuerden - waehrend diese sich nun um die Bombardierten und Feuerloeschen kuemmerten , ging/en die Verzoegerungssprengbombe/n los um das dortige zivile Hilfspersonal zu toeten - damit es weiteren Zivilpersonen nicht mehr helfen konnte und der weiteren Flaechenbrennung keine Loeschzuege mehr im Wege standen. Ja , Krieg ist scheusslich!)

    Mit freundlichem Gruss ... Heinz

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