Knut Mellenthin
"Alan Dershowitz ist laut Internetlexikon Wikipedia »zur Zeit einer der bekanntesten US-amerikanischen Rechtsanwälte«. Seinen extremen Bekanntheitsgrad weit über die Grenzen der Vereinigten Staaten hinaus verdankt der stramme Zionist freilich weniger seinen juristischen Leistungen als seinen verbalen Ausfällen jenseits rechtsstaatlicher und humanistischer Grundsätze. So plädiert er für die Anwendung der Folter nicht nur in Israel, sondern auch in den USA, und für rechtswidrige Kollektivstrafen wie das Zerstören von Häusern und ganzen Dörfern, falls dort ein Attentäter gelebt hat.
...
Juden, die nicht auf seiner Linie sind, verfolgt Dershowitz mit besonderem Haß. Am vorigen Sonntag traf es den aus Südafrika stammenden Richter Richard Goldstone."
Und nun lese und staune man:
"Zurück zu Dershowitz: Am 7. Februar 2010 bezeichnete er in einem Interview mit dem israelischen Armee*rundfunk Goldstone als »bösen, bösen Menschen«, der diffamierenden Behauptungen über Israel eine Art rituelles Reinheitszeugnis ausgestellt habe. »Das wäre so«, wetterte Dershowitz, »als hätte der Zar, als er die Protokolle der Weisen von Zion schrieb, einen prominenten Juden darum gebeten, sie herauszugeben und zu unterzeichnen, um ihre Glaubwürdigkeit zu demonstrieren.«
Der interviewende Razi Barkai fragte daraufhin:
»Wollen Sie damit andeuten, daß Goldstone ein ›Moser‹ ist, also jemand, der sein eigenes Volk verrät?«– Dershowitz bejahte diese Frage mit großer Entschiedenheit: »Absolut. Es gibt ein Gebet, das man jeden Tag über Leute wie ihn spricht: La-malshinim al t’hi tikvah. Er ist ein Mann, der seine Sprache, seine Worte gegen das jüdische Volk einsetzt. Ich betrachtete ihn als Freund. Jetzt sehe ich in ihm einen absoluten Verräter.«
Zahlreiche Journalisten kritisierten Dershowitz wegen dieser Reaktion. Sie wiesen darauf hin, daß der Begriff des »Moser«, der traditionell hauptsächlich einen Denunzianten und Verleumder bezeichnet, aber heute auch allgemein für angebliche Verräter am Staat Israel und an der jüdischen Gemeinschaft gebraucht wird,
sowohl in geschichtlicher Sicht als auch aktuell-politisch einem Todesurteil gleichkommt. Einige einflußreiche religiöse Autoritäten Israels billigen und ermuntern explizit die Tötung eines »Moser«. Der rechtsextreme Attentäter, der am 4.November 1995 Yitzhak Rabin ermordete, berief sich zur Rechtfertigung seiner Tat darauf, daß der damalige Ministerpräsident ein »Moser« gewesen sei. Für diese Behauptung gab es viel Zustimmung aus der israelischen Rechten.
Dershowitz antwortete seinen Kritikern mit der geradezu tollkühnen Ausrede, er sei arglos in eine »Falle« getappt, die ihm Barkai absichtlich gestellt habe. Ihm sei dabei die Bedeutung des hebräischen Wortes »Moser« unbekannt gewesen. Das ist per se unglaubwürdig für jemand, der eine Jeschiwa, eine Talmudhochschule, besucht hat, fließend Hebräisch spricht und seit vielen Jahren mit der israelischen Tagespolitik bestens vertraut ist..."
[Links nur für registrierte Nutzer]