Schön, wie du dir die Welt zurechtbiegst.
Das Heimtückegesetz besteht übrigens aus mehr als den von dir zitierten §1, der in der Tat "nur" 2 Jahre Haft vorsieht.
Lesen wir §3 nach:
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Im übrigen wurde viel häufiger nach der '39 erlassenen "Volksschädlingsverordnung" oder dem „Verordnung zur Ergänzung der Strafvorschriften zum Schutz der Wehrkraft des Deutschen Volkes“ geurteilt, die beide die Todesstrafe für manigfaltige, oft sehr geringe Vergehen vorsah und deren gummiparagraphenartigkeit durch die Berufung auf "das gesunde Volksempfinden" nicht zu überbieten ist.
Aber das sind jursitische Spitzfindigkeiten und Details, angesichts der doch wieder und wieder durchgekauten Opferzahlen des NS-Regimes.
Himmel Herrgott, wie kann man sich allen Ernstes erblöden, ein System, das in gerademal 12 Jahren 33.000 Todesurteile verhängte, als milder darzustellen, als das heute so oft für ihre Kuscheljustiz gescholtene...
Es kennzeichnet die Deutschen, dass bei ihnen die Frage »was ist deutsch?« niemals ausstirbt.
Friedrich Nietzsche
Laut Wikipedia sind keine Todesurteile ausgesprochen worden, und wenn, war es im Krieg. Der Lissabon-*Vertrag* geht in dem Punkt noch viel weiter als Adolf Hitler, indem Todesurteile bereits bei *drohender Kriegsgefahr* möglich sind.
Wieviele Todesurteile haben Hitler und Freisler gegen Dissidenten ausgesprochen, und wie hoch waren die Gefängnisstrafen, vor dem Krieg, wohlgemerkt, damit die Vergleichbarkeit gegeben ist? Vielleicht nochmal zum Wikipedia-Arikel zurückklicken, da steht's drin.
Es gab im Kaiserreich keinen Reichsrat; der hieß damals schon Bundesrat. Gesetze konnten nur mit Zustimmung des Bundesrats verabschiedet werden, in dem die Bevollmächtigten der deutschen Länder saßen. Die wurden von den (adligen) Oberhäuptern der Staaten bestellt. Außerdem waren die Verhältnisse dort so, dass Preußen das Übergewicht hat. Auch wenn letztlich die Kontrolle des Staates und die Sicherung alter Pfründenherrschaft durch den Bundesrat nicht funktionierte, war er genau so intendiert.
Freiheit oder AfD!
"nothing bad in your life is your fault its all those damn dirty minorities and you don't have to work to make things better just hate them enough and that will magically fix everything" - ein kluger Redditor
Warum eigentlich nicht? Hier schreibe ich ja keine Dissertation oder Abhandlung, sondern einen Forenbeitrag.
In der irischen Geschichte kenne ich mich leider nicht aus, deswegen weiß ich nicht genau, worauf du hinauswillst., auch wenn ich dir in letzter Konsequenz Recht gäbe. Eamon de Valera etablierte in Irland ein bis heute recht umstrittenes Regime und dennoch wird kein Ire diese großen Ereignisse unter sein politisches Klein-Klein unterordnen. Wie kommt es, daß du dieses im Falle deutscher Reichsgründung tust (womit du leider für so viele stehst)
Aber hier meine Erklärung:
Die Reichsgründung war meines Erachtens dadurch belastet, dass zu sehr darauf geachtet wurde, die alten Pfründenaristokraten in Ehren und vor allem Amt belassen zu haben, die schon dem späten alten Reich und dem Deutschen Bund so geschadet hatten. Dies führte dazu, dass an der Spitze eines hochmodernen Staatswesens eine anachronistische Herrschaftsschicht stand. Unter Wilhelm II. drifteten diese Schicht und der Reichstag immer mehr auseinander, was letztendlich im politischen Versagen während des Ersten Weltkrieges und den harten Auseinandersetzungen im Herbst 1918 gipfelten.
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Ja, wobei andererseits die Paulskirchenparlamentäre - die es immerhin schafften, tatsächlich eine Verfassung auszuarbeiten - ziemlich reingelegt wurden von den Regierungen der Länder, die ja aus taktischen Gründen zunächst Kooperationsbereitschaft signalisierten. Am Ende stand die schlimmste Repressionswelle des 19. Jahrhunderts, die selbst die Zeit nach den Karlsbader Beschlüssen übertraf.
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Mitglied der nationalbolschewistischen Front
"Der Prinz fürchtet lediglich, nun habe er eine Revolution am Hals. Lasst uns ihm zeigen, wie furchtbar er uns unterschätzt..."
-Harald, Brujah Primogen von New York City, zu Beginn der Zweiten Feuernacht
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Hallo, lieber Ausonius, ich finde ja, du liegst in der Sache nicht so falsch, doch es ist die Frage, warum man das Haar in der Suppe suchen muß, Was du aufzählst, sind alles harmlose Petitessen im Vergleich zu dem Blutvergießen oder Massenmord der französischen Revolution. Und doch wird der durchschnittliche Franzose trotz aller Schattenseiten eher Stolz empfinden für das Entstehen eines Nationalstaates.
Ebenso mein Vergleich mit Irland, Helden gibt es eben im realen Leben nicht und es ist die Frage, wie wir zu Menschen stehen. Und ich kann ohne jeden Hauch eines Zweifels sagen, daß dies eines der zentralen Ereignisse für das deutsche Volk gewesen ist, auf das ich mit Dankbarkeit zurückschaue, ohne mir Illusionen machen zu müssen, daß hier nicht alles Gold war, was glänzte. Dies gilt ebenso für die deutsche Teilwiedervereinigung 1990.
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