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Thema: Heinrich Heine der Revolutionär

  1. #91
    Mitglied
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    Standard AW: Heinrich Heine der Revolutionär

    Zitat Zitat von NITUP Beitrag anzeigen
    Das liegt doch auf der Hand: Die Pflicht läge einzig darin, alles zum Wohle des Staates zu tun, ohne zu fragen, was dafür zu erwarten wäre oder gar welcher Vorteil sich für den einzelnen ergäbe. Das heißt, das Gemeinwesen kompromisslos am Funktionieren halten. Darüber hinaus soll jeder machen, was er will.
    Auch hier stellt sich die Frage: Funktionieren in Bezug auf was? Was macht einen Staat aus, weshalb existiert er? Die Aufklärungsphilosophie verschleiert viele Zusammenhänge und naturalisiert oder idealisiert sie. Wenn ich eine Funktion benötige, die ihren Zweck in einem Selbstzweck findet, unterstelle ich den Menschen, dass es ein abstraktes Ideal benötigt, das sich die Menschen selber schaffen, um sich ihm wiederum unterzuordnen. Der Mensch kann sich nur über seine Pflicht zum Staat vermitteln, sein bloßes Mensch-Sein reicht nicht aus. Das ist aber das, was wir als klassische Entfremdung bezeichnen. Mit einer wirklich menschlichen Gesellschaft hat das wenig zu tun.

    „Das materielle Leben der Individuen, welches keineswegs von ihrem bloßen Willen abhängt, ihre Produktionsweise und die Verkehrsform, die sich wechselseitig bedingen, ist die reelle Basis des Staats und bleibt es auf allen Stufen, auf denen die Teilung der Arbeit und das Privateigentum noch nötig sind, ganz unabhängig vom Willen der Individuen. Diese wirklichen Verhältnisse sind keineswegs von der Staatsmacht geschaffen, sie sind vielmehr die sie schaffende Macht.“ (Marx-Engels-Werke Bd.3, S. 311)

    ---

    „Alle Emanzipation ist Zurückführung der menschlichen Welt, der Verhältnisse, auf den Menschen selbst. Die politische Emanzipation ist die Reduktion des Menschen, einerseits auf das Mitglied der bürgerlichen Gesellschaft, auf das egoistische unabhängige Individuum, andrerseits auf den Staatsbürger, auf die moralische Person.

    Erst wenn der wirkliche individuelle Mensch den abstrakten Staatsbürger in sich zurücknimmt und als individueller Mensch in seinem empirischen Leben, in seiner individuellen Arbeit, in seinen individuellen Verhältnissen, Gattungswesen geworden ist, erst wenn der Mensch seine »eigenen Kräfte« als gesellschaftliche Kräfte erkannt und organisiert hat und daher die gesellschaftliche Kraft nicht mehr in der Gestalt der politischen Kraft von sich trennt, erst dann ist die menschliche Emanzipation vollbracht.“
    (MEW 1, S. 370)

  2. #92
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    Standard AW: Heinrich Heine der Revolutionär

    Zur Zeit gibt es hier einige Katzenthreads.
    Auch Heinrich Heine liebte offenbar Katzen jeglicher Art.


    Mimi

    Heinrich Heine

    "Bin kein sittsam Bürgerkätzchen,
    Nicht im frommen Stübchen spinn ich.
    Auf dem Dach in freier Luft,
    Eine freie Katze bin ich.

    Wenn ich sommernächtlich schwärme,
    Auf dem Dache, in der Kühle
    Schnurrt und knurrt in mir Musik,
    Und ich singe, was ich fühle."

    Also spricht sie. Aus dem Busen
    Wilde Brautgesänge quellen,
    Und der Wohllaut lockt herbei
    Alle Katerjunggesellen.

    Alle Katerjunggesellen,
    Schnurrend, knurrend, alle kommen,
    Mit Mimi zu musizieren,
    Liebelechzend, lustentglommen...

    Brauchen keine Instrumente,
    Sie sind selber Bratsch und Flöte;
    Eine Pauke ist ihr Bauch,
    Ihre Nasen sind Trompeten.

    Sie erheben ihre Stimmen
    Zum Konzert gemeinsam jetzo;
    Das sind Fugen, wie von Bach
    Oder Guido von Arezzo.

    Das sind tolle Symphonien,
    Wie Capricen von Beethoven
    Oder Berlioz, der wird
    Schnurrend, knurrend übertroffen.

    Wunderbare Macht der Töne!
    Zaubertöne sondergleichen!
    Sie erschüttern selbst den Himmel,
    Und die Sterne dort erbleichen...

    Nur das Lästermaul, die alte
    Primadonna Philomele,
    Rümpft die Nase, schnupft und schmäht
    Mimis Singen - kalte Seele!

    Doch gleichviel! das musizieret,
    Trotz dem Neide der Signora,
    Bis am Horizont erscheint
    Rosig lächelnd Fee Aurora.

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