Unsinn! Das übliche Demokratengewäsch, mit dem ein Verbrechersystem seine Schuld zu bemänteln sucht.
Das geheime deutsch-sowjetische Zusatzprotokoll vom 23. August 1939
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Statt der bisher stets erwähnten Absicht, den Bestand der Baltenrepubliken gemeinsam mit dem Deutschen Reich zu garantieren, schlägt Molotow nun ein „spezielles Protokoll“ vor, „das einen integrierenden Bestandteil des Paktes bildet.“
Da in dem Schreiben Molotows nichts zum Inhalt dieses Protokolls gesagt wird, fragt von der Schulenburg sofort, was denn mit dem Protokoll vereinbart werden solle.
Molotow gibt dazu keine Antwort, doch – wie man heute weiß.- ist aus dem „speziellen Protokoll“ schon eine Woche später das „geheime Zusatzprotokoll“ geworden, mit dem die deutsche Reichsregierung anerkennt, daß Ostpolen, Bessarabien, Finnland und die Baltenstaaten zur Interessensphäre der Sowjetunion gehören.
So haben die Sowjets ihre Nägel für den Hitler-Stalin-Pakt vom 24. August schon eingeschlagen, als sie am gleichen Ort noch mit den Briten und Franzosen über einen Krieg mit Deutschland sprechen.
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Aus Sicht der deutschen Regierung sollte dieser Schritt den Weg zu einer Konferenz ähnlich der von München freimachen, zu der auch die UdSSR eingeladen werden sollte. Daher wurden in einem geheimen Zusatzprotokoll "für den Fall einer territorial-politischen Umgestaltung" gegenseitig respektierte Interessensphären vereinbart.
Die englische Regierung lehnte jedoch die in den folgenden Tagen von Deutschland angebotene Konferenz und die internationalen Garantien für Polen ab, wie auch die Republik Polen selbst. Dabei spielte eine Rolle, daß Stalin mit Polen ebenfalls einen Nichtangriffspakt abgeschlossen hatte, den der polnische Außenminister Beck schon 1932 als Rückversicherung für einen Angriff auf Deutschland betrachtete.
Etwas näher ans Geschehen rückte die Memoirenliteratur der 1950er Jahre. Die Aufregung war groß, als Fritz Hesse 1953 in seinen Memoiren, dem Spiel um Deutschland, öffentlich in Frage stellte, daß Hitler den Krieg gegen Polen gewollt habe. Er selbst, so Hesse, sei als Mitarbeiter der Deutschen Botschaft am Abend des 2. September 1939 im Auftrag von Hitler zum englischen Premier Chamberlain geschickt worden, um den sofortigen Rückzug der in Polen eingerückten deutschen Truppen anzubieten.
Hesse berichtet, Ribbentrop habe ihm folgendes aufgetragen: "Der Führer ist bereit, aus Polen wieder herauszugehen und Schadenersatz für den bereits angerichteten Schaden anzubieten, unter der Voraussetzung, daß wir Danzig und die Straße durch den Korridor erhalten, wenn England im deutsch-polnischen Konflikt die Vermittlung übernimmt. Sie sind vom Führer ermächtigt, diesen Vorschlag dem englischen Kabinett zu unterbreiten und sofort Verhandlungen darüber aufzunehmen" (Stefan Scheil, Kriegsbeginn 1. September, Sezession 31/August 2009, und Fritz Hesse, Das Spiel um Deutschland, München 1953).