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Thema: Wirtschaftsweiser: Wer entlässt, soll zahlen

  1. #21
    Sozialer Demokrat Benutzerbild von Thorsten83
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    Zitat Zitat von dune
    Ich denke es kommt auf die Höhe der Kosten des Rauswurfes an. Große Unternehmen handeln ja im Normalfall recht rational, mit dem Ziel der Gewinnmaximierung. Ein Rauschmiss kostet sie meistens sowieso schon, wegen Abfindungen etc. Wenn sie dann auch noch durch höhere Beiträge für die Arbeitzslosenversicherung bestraft werden, könnte es dann eben auch so sein, dass sie lieber das Gehalt weiter aus der Portokasse zahlen als ihn teuer rauszuwerfen. Dann halt nicht wegen sozialer Verantwortung oderso, sondern aus rationalen Gründen...
    Hmm ja, prinzipiell korrekt. Müsste natürlich eine genaue Vorgehensweise gefunden werden, damit dieser Effekt auch eintritt.
    Vollbeschäftigung durch Arbeitszeitverteilung!
    Konservative Allianz: Für ein neues soziales Deutschland!

  2. #22
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    @ Lucky Strike

    Das Problem, das auftaucht, ist daß die Unternehmen durch Lohnkürzungen nur kurzfristig die Gewinne steigern können. Daß jede Lohnkürzung neben Einsparungen bei den Arbeitgebern auch einen volkswirtschaftlichen Schaden darstellen, die dafür sorgen, daß die Leute kein Geld mehr ausgeben, und somit die Absatzmenge sinkt, wird wegen des kurzfristigen Denkens nicht wahrgenommen.

    Wenn das Geld, das bei Lohnkosten gespart wird, an Dividende bezahlt wird, dann ist es erstmal weg. Nur ein kleiner Teil der gezahlten Dividende fließt zurück in die Volkswirtschaft, der allergrößte Teil fließt auf irgendwelche Sparbücher und "arbeitet", d.h. es fallen Zinsen an, die auch erstmal erwirtschaftet werden müssen.

    Dieses kurzfristige Denken in der Großindustrie hat schon die ersten Opfer. Karstadt, Opel, die Telekommunikationsabteilung von Siemens und viele kleine, die jeden Tag den Gang zum Konkursrichter antreten müssen, ohne daß die Presse dabei ist. Die Spirale dreht sich nach unten, auch wenn einige kurzfristig höhere Gewinne erzielen.
    "Was erwarten Sie denn noch? Ein Volk, das sich alkoholfreies Bier aufschwatzen läßt, das greift auch zu einer kompetenzfreien Regierung."
    Volker Pispers

  3. #23
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    Zitat Zitat von Thorsten83
    Hmm ja, prinzipiell korrekt. Müsste natürlich eine genaue Vorgehensweise gefunden werden, damit dieser Effekt auch eintritt.
    Genau, die Bundesrepublik sollte am besten ein Ministerium, natürlich samt Ämtern in jeder Kommune und ca. 60.ooo Beamtenstellen neu schaffen, die sich dieser Problemstellung annimmt.

    Dafür.
    MfG LL

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  4. #24
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    Zitat Zitat von Skorpion968
    Wenn du schon so ein Endzeitszenario malen möchtest, dann denken wir die Sache doch mal konsequenter durch:

    Dann sollen sie doch alle ihre Bude dicht machen. Letztlich hat nämlich niemand mehr etwas davon, wenn das ganze labile System komplett zusammenbricht. Da rechnen sich auch Konkurse nicht mehr. Da fängt jeder bei Null an und niemand ist mehr gleicher als der andere.
    Du denkst in zu engen, nationalen Grenzen, wer hier zumacht, macht wo anders wieder auf.

    Nennt man Standortwettbewerb.

    Es würde mich schwer wundern, wenn nicht gerade die heute Bessergestellten das doch nur allzu gerne verhindern möchten. Nur sie vergessen dabei nur allzu leicht, dass sie dazu maßgeblich auf den "niederen Vasallen" angewiesen sind.
    Übrigens ein sehr interessanter Aspekt, m.E. steuern wir auf einen
    neuen Feudalismus zu, nur dass die Lehnsherren sich nicht mehr König oder Fürst, sondern Vorstand nennen.

    Und die werden sich schon die ihnen passenden Leute einkaufen, keine Bange.

    Also lasst es uns doch drauf ankommen lassen: Absoluter Konsumverzicht, macht eure Kaschemmen alle dicht. Spätestens dann werden alle sehen, wer dann das große Heulen anfängt. Freue mich schon drauf, euch demnächst mit Fackel und Hinkelstein wieder zu treffen.
    Konsumenten aller Länder vereinigt euch, ihr habt nichts zu verlieren als euren Bierbauch!

    MfG LL

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  5. #25
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    Zitat Zitat von Stefan17675
    ....wenn BASF seinen Gewinn um 150% (!) steigert und Leute rauswirft...
    Ich stimme dir zwar im Großen und Genzen zu, aber pass in Bezug auf Gewinn mit solchen Zahlen auf, da sie oft trugschlüssig sind. Mal angenommen BASF hatte im Jahr 2003 eine Rendite von 2 %. 2004 Gewinnsteigerung von 150 % also neue Rendite: 4,5 %
    Was ist aber nun, wenn BASF im Vergleich zu seine Konkurrenten trotzdem schlecht da steht, weil in der Chemiebranchen Renditen von 8 % üblich sind?
    Ein anderes Großunternehmen in der Chemiebranche, nennen wir es mal Chemie Power (was für ein scheiß Name, ich weiß ) hatte 2003 eine Rendite von 12 % und stand 2003 daher super da. Wenn es jetzt 2004 einen Gewinn einbruch von 33% hat, hat es 2004 noch eine Rendite von 8 % und liegt immernoch voll im Druchschnitt.
    Also BASF 2004: Gewinnsteigerung 150 %
    Chemie Power 2004: Gewinnsteigerung - 33 %
    Aber trotzdem wäre eine Rationalisierung bei BASF eher nachvollziehbar als bei Chemie Power...

  6. #26
    sozialliberal Benutzerbild von dune
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    Zitat Zitat von Lucky Strike
    Genau, die Bundesrepublik sollte am besten ein Ministerium, natürlich samt Ämtern in jeder Kommune und ca. 60.ooo Beamtenstellen neu schaffen, die sich dieser Problemstellung annimmt.

    Dafür.
    Ich bin bei Leibe kein Bürokttieexperte, aber du übertreibst mein Freund

  7. #27
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    Zitat Zitat von Stefan17675
    @ Lucky Strike

    Das Problem, das auftaucht, ist daß die Unternehmen durch Lohnkürzungen nur kurzfristig die Gewinne steigern können. Daß jede Lohnkürzung neben Einsparungen bei den Arbeitgebern auch einen volkswirtschaftlichen Schaden darstellen, die dafür sorgen, daß die Leute kein Geld mehr ausgeben, und somit die Absatzmenge sinkt, wird wegen des kurzfristigen Denkens nicht wahrgenommen.

    Wenn das Geld, das bei Lohnkosten gespart wird, an Dividende bezahlt wird, dann ist es erstmal weg. Nur ein kleiner Teil der gezahlten Dividende fließt zurück in die Volkswirtschaft, der allergrößte Teil fließt auf irgendwelche Sparbücher und "arbeitet", d.h. es fallen Zinsen an, die auch erstmal erwirtschaftet werden müssen.

    Dieses kurzfristige Denken in der Großindustrie hat schon die ersten Opfer. Karstadt, Opel, die Telekommunikationsabteilung von Siemens und viele kleine, die jeden Tag den Gang zum Konkursrichter antreten müssen, ohne daß die Presse dabei ist. Die Spirale dreht sich nach unten, auch wenn einige kurzfristig höhere Gewinne erzielen.
    Oh Mann, immer die selbe Leier

    Ich werde es mir auf T-Shirts drucken lassen...

    Unternehmen denken betriebswirtschaftlich!

    Etwas anderes können sie sich im Wettbewerb nicht leisten!
    (jedenfalls nicht langfristig)

    Nix Volkswirtschaft!

    Dafür ist der Staat zuständig.

    Und der bundesrepublikanische Staat steht im internationalen Standortwettbewerb, welcher bei dem Lohn- und Preisniveau nur bestehen kann, wenn entweder Produkte hergestellt werden, die kein anderer herstellen kann oder er eben für das viele Geld, welches ein Arbeitnehmer, trotz aller Lohndrückerei, im internationalen Vergleich, hierzulande kostet, einfach viel produktiver ist.

    Und beziehe in deine volkswirtschaftlichen Überlegungen bitte mit ein, dass es einem Globalplayer wie VW relativ Bockwurst ist, ob es einem Deutschen einen Golf andreht oder eben einem Wohlstands-Chinesen.
    MfG LL

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  8. #28
    Mitglied Benutzerbild von Stefan17675
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    Du sagst, daß die Unternehmen betriebswirtschaftlich denken. Okay, das sollen sie ja auch tun. Aber es ist aus betriebswirtschaftlicher Sicht äußerst kurzsichtig, kurzfristige Profitmaximierungen anzustreben. Nochmal: Entscheidend ist das Produkt aus Gewinnspanne und Absatzmenge, d.h. eine erhöhte Gewinnspanne sorgt in Kombination mit sinkender Absatzmenge für eine sinkende Gewinnsumme, am Ende bleibt weniger übrig.

    Dann sagst Du, daß es den sog. "Global Playern" egal wäre, wo sie ihre Produkte verkaufen. Auch das ist richtig. Man verkauft überall zum üblichen Preis. In Polen verkauft man ein Auto höchstens für den halben Preis, China, der Land, von dem sie alle glauben, daß es stärker ist als der Rest der Welt, hat ein Bruttosozialprodukt, das in etwa mit dem der Niederlange zu vergleichen ist. Man sollte also in allem Globalisierungswahn beachten, daß die Marktbedingungen unterschiedlich sind. In Polen kann man billiger produzieren, aber man muß die Produkte billiger verkaufen. Wenn sie alle billig in Polen produzieren und in Deutschland teuer verkaufen wollen, dann geht die Rechnung schief, weil in Deutschland kein Geld mehr da ist. Das hat etwas mit unternehmerischem Denken zu tun, das in Zeiten des Shareholder Value ausgestorben zu sein scheint.
    "Was erwarten Sie denn noch? Ein Volk, das sich alkoholfreies Bier aufschwatzen läßt, das greift auch zu einer kompetenzfreien Regierung."
    Volker Pispers

  9. #29
    obwohlschon
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    Zitat Zitat von Lucky Strike
    Hey, ich verstehe dich nicht, insoweit liegste ma' nich' daneben.


    Ich meinte die, welche Sie kritisieren.

  10. #30
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    Zitat Zitat von Kalmit
    Achso, klingt in etwa so wie die neoliberale Kündigungsschutztehorie... Dennoch: Es gibt doch Unternehmen, die trotz angespannter Wirtschaftslage keine Leute entlassen - sollten die nicht dafür belohnt werden? Und welche Bereitschaft haben denn bitteschön die großen Unternehmen in den letzten Jahren in Sachen Neueinstellungen aufgezeigt? Rekordgewinne und Entlassungen sind doch die makabere Realität!

    Und ihre Kritik ist sachlich unbegründet. Der Vorschlag zielt eben nicht auf Unternehmer ab, die aus wirtschaftlichen Gründen Menschen feuern MÜSSEN - sondern eben auf Großkonzerne, die auf Kosten der Beschäftigten Gewinne maximieren - ohne Grund! Die Hemmschwelle, Menschen einfach nach belieben "freisetzen" zu können ist inzwischen zu niedrig!!!
    Ich denke man sollte mal ein Konzern auf ein Klein- oder Mitllere Unternehmen runterrechnen, um diese Unternehmen vergleichen zu können!

    In Relation zueinander nehmen sich die Unternehmen vielleicht nicht mehr viel?!

    Aber Große Unternehmen müssen natürlich mehr soziale Verantwortung übernehmen da sie mehr in der Öffentlichkeit stehen! Ganz klar!

    Auch wenn ich mich jetzt anhöhre wie ein Neoliberaler!
    Durch neue Hürde bei der Kündigung egal in welch einer Form wird auch die Hürde für Neueinstellungen höher!

    Zwar werden in schlechten Zeiten weniger Leute entlassen, aber in guten Zeiten auch weniger eingestellt.
    Lieber lässt man dann seine Mitarbeiter Überstunden schieben, DENN man weiß ja nicht wie lange die gute Phase anhält.

    WAS BRINGT es mir für 6 GUTE Monate Leute einzustellen, wenn ich sie dann nicht oder nur sehr teuer loswerde (weil ich auf einmal 12 schlechte Monate habe) und weiß das die Gewinne die ich mit den Einstellungen erwirtschaftet habe nich mal annähernd ausreichen um die Leute über die schlechten 12 Monate zu bekommen?!!!


    Sehr wahrscheinlich bringt eine Lockerung des Kündigungsschutzes auf längere sicht mehr als größere Hürden für Entlassungen.

    Man hat in schlechten Zeiten mehr Arbeitslose dafür aber in Aufschwungphasen wesentlich weniger und im durchschnitt wahrscheinlich auch!

    WENN man aber trotzdem bei "Belohnung" (ich drücke es mal positiv aus) für Arbeiterintensive Unternehmen ansetzen will, dann finde ich den Ansatz von
    @BLAPP ganz gut!
    Dieser Ansatz ist eine Überlegung wert aber noch sehr ausbaufähig!!!

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