Wenn es soweit kommt, dass die Premier League in der jetzigen Form immer uninteressanter wird, dann kommt die radikale Kehrtwende. Dann wird die Liga nach amerikanischem Vorbild geschlossen und es folgen Maßnahmen zur Wiederherstellung der Spannung wie z. B. finanzielle Umverteilung im großen Stil, Drafts und Playoffs. Die amerikanischen Investoren arbeiten angeblich jetzt schon daran. Schließlich ist Profifußball Big Business und ein Wirtschaftszweig wie jeder andere auch.
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Ich bin kein Fan von Hoffenheim, aber den Hass, den alle gegen diesen Verein haben, versteh ich auch nicht. Was ist denn dabei, wenn Hopp den Verein mit seinen Milliarden ordentlich sponsert ? Manche Vereine kriegen ihr Geld durch Sponsoren, andere kriegen es durch Investoren oder durch Mäzene wie Hopp. Letztendlich ist nur entscheidend, dass du die Kohle kriegst. Nicht wie. So ist es überall in der Wirtschaft - auch im Wirtschaftszweig Fußball. Denn nur mit genügend Geld hast du überhaupt Chancen auf langfristigen Erfolg (ob du dann wirklich Erfolg hast, hängt dann von der Qualität der sportlichen Führung ab. Aber die Grundlage ist und bleibt Geld). Und aus wirtschaftlicher Sicht kann man Hoffenheim nur gratulieren. Die haben nicht so spießbürgerlich und kleinkariert wie die anderen Vereine gedacht, sondern gemerkt "Wir brauchen Kohle, wenn wir nach oben wollen. Die bringt uns am besten und schnellsten ein steinreicher Mann. Also Herr mit Hopp !" Denn das ganze Fußballgeschäft definierte sich SCHON IMMER über Geld. Tradition ist schön und gut, nützt dir aber allein gar nichts, wenn du kein Geld hast. Jeder dagegen, der Geld auftreiben kann, kann sich hochdienen, von der Kreisklasse bis zur Bundesliga. Hoffenheim hat das so gemacht und JEDER andere deutsche Verein (zumindest theoretisch ) kann das genauso machen. So ist das offene System mit Auf- und Abstieg nun mal ausgelegt. Wenn die sogenannten Traditionsvereine (Ab wann ist man eigentlich ein Traditionsverein ? Und ab wann ist man keiner ?) und ihre Fans unter sich bleiben wollen, dann müssen sie die Liga schließen und dürfen keine neuen Vereine mehr mit reinlassen. Ich kann aber jetzt schon sagen, dass ein solcher Versuch von vorneherein zum Scheitern verurteilt wäre, da reiche Männer iwie Hopp immer eine Möglichkeit finden würden, ihren Verein in die noble Gesellschaft einzuschleusen. Kapital sucht immer neue Wege und findet sie schließlich auch.
Ich muss ja zugeben, dass mir Vereine mit viel Tradition und Historie ja auch lieber sind als Vereine mit wenig Tradition wie Bayer Leverkusen, der VfL Wolfsburg oder die TSG Hoffenheim. Aber oft sind es ausschließlich neue Vereine, die von Männern geführt werden, die Visionen haben, die entscheidende Impulse briingen, die das ganze System positiv verändern und die Konkurrenzfähigkeit erhalten.
Ach, nicht nur Bayern, sondern JEDER Fußballverein der Welt definiert sich letztendlich über den Erfolg. Von der Champions League bis zur Kreisklasse. Ohne die Erfolge in der Meisterschaft und in der Champions League in den 1990er Jahren hätte der BVB auch keine 70 000 Fans im Schnitt, sondern nur die Hälfte.
Ja, und dieses Fahnenschwenken und schmutzige Lieder singen, das gern als "Fankultur" bezeichnet wird, ist in meinen Augen fanatisch und übertrieben. Ich hätte in den ganzen Profiligen Deutschlands - also 1. Bundesliga bis 3. Liga -gern Stadien wie in München oder England. Also reine Sitzplatzstadien. Ein paar hübsche Cheerleader und bei Abendspielen eine kleine Light-Show lassen das Herz noch weiter hüpfen. Jetzt noch ne Dose Coke und einen großen Becher Popcorn und das Spiel kann beginnen.