LINZ. Fahrscheinkontrolleure haben wahrlich keinen leichten Job. Besonders vielen Übergriffen sind sie aber in der Vorweihnachtszeit ausgesetzt, denn in der Punschzeit steigt bei vielen erwischten Schwarzfahrern die Aggressivität und fällt die Hemmschwelle, dem Kontrolleur gegenüber handgreiflich zu werden. In Linz sind bis Ende November um 30 Prozent mehr Prüfer verletzt worden als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
40 Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes Securitas machen in den Linzer Straßenbahnen und Bussen Jagd auf Fahrgäste, die ohne Ticket unterwegs sind. Es steigt aber nicht nur die Zahl der Übergriffe, sondern auch die Brutalität, mit der zugeschlagen wird, so Michael Kargl von der Firma Securitas. 28 Kontrolleure mussten im Vorjahr nach tätlichen Attacken ins Spital, im Vergleichszeitraum des heurigen Jahres waren es schon 36. Die Konsequenz: Die Kontrolleure sind nur mehr zu zweit unterwegs.
Werden Fahrgäste ohne Ticket erwischt, sind knapp 52 Euro zu berappen. Wird ein – meist jugendlicher – Schwarzfahrer aber handgreiflich und verletzt einen Securitas-Mitarbeiter, folgt eine Anzeige wegen Körperverletzung. Die wird dann bei Gericht abgehandelt und geht ordentlich ins Geld: Anwaltskosten, Gerichtskosten, Schmerzensgeld können bis zu 5.000 Euro ausmachen – und nicht selten gibt es auch noch eine Vorstrafe.
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Sieht es bei euch auch so trist aus, dass man in der Öffis nicht mehr sicher ist?