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Thema: Der freie Markt

  1. #11
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    Standard AW: Der freie Markt

    Zitat Zitat von Don Beitrag anzeigen
    ….Die Regeln denen sich ein freier Markt zu unterwerfen hat werden bestimmt durch die Parameter, die sich eine politische Mehrheit NICHT antun will...
    Zitat Zitat von BRDDR_geschaedigter Beitrag anzeigen
    Es sollte keine Grenzen für den freien Markt geben, durch Regulierungen werden indirekt bestimmte Marktteilnehmer bevorteiligt, was zu Verzerrungen führt. ...Ein 100% freier Markt ist eine Idealvorstellung, die Politik sollte aber bemüht sein möglichst nahe an diese 100% heranzukommen. …
    Zitat Zitat von Skorpion968 Beitrag anzeigen
    Das ist sehr schön verklausuliert für Egoismus + Gleichgültigkeit. :]
    Zitat Zitat von aloa5 Beitrag anzeigen
    Es lebt jemand den man im Küchenlatein als "homo vergleichikus" bezeichnen könnte. …
    Zitat Zitat von Ahab Beitrag anzeigen
    Ein freier Markt ist mit ziemlicher Sicherheit das effizienteste mögliche System zur Produktion von Waren und Dienstleistungen…Außerdem müsste man sich nochmal der Frage stellen wie man mit Kartell- und Monopolbildung umgehen soll wenn die Politik ja nicht in Wirtschaftsprozesse eingreifen darf. .

    Hallo Zusammen

    und danke für die ersten Antworten, die wunderbar Ideologie frei waren und hoffentlich zu einer weiteren nüchtern, sachlichen und “ergebnisoffen” Diskussion führen. Und um hier von vornherein Mauern einzureißen, möchte ich kurz erwähnen, dass für mich Profit natürlich kein negativ belegtes Wort ist, ich immer allen die Eigenverantwortung ins Gewissen rede und ich nichts davon halte, gleich machen zu wollen, was nicht gleich ist.

    Für mich werfen sich zwei Hauptrichtungen an Fragen auf. Zum einen, wie mit dem Spannungsfeld von Effektivität und sozialer Verantwortung umgegangen werden soll und ob der freie Markt wirklich alle Probleme löst und menschliche Bedürfnisse erfüllt.

    Ich führte den Begriff der menschlichen Bedürfnisse ein, weil wir heute eine viel höherer Stufe an wirtschaftlicher Sicherheit erreicht haben, als diese jemals erreicht war und es heute nicht mehr ums überleben geht, sondern die reine Konsummenge und die Verteilung dieser.

    Meine Bedürfnisse, und die sind ganz sicher nicht repräsentativ und auf andere zu übertragen, sind erstmal die Möglichkeit zum Überleben zu bekommen, meine Bequemlichkeit auszuleben und die Freiheit zu haben, wohin auch immer zu gehen. Lebenswert wird das Leben, wenn die Chance vorhanden ist, viel Zeit in soziale Kontakte investieren zu können. Konsum von Wirtschaftsgütern ist mir zweitrangig, da ich mich nicht über die Länge meiner Motorjacht identifiziere, dabei aber trotzdem die Freude genießen kann, gut bedient auf dem Sonnendeck im Kreise spannender Menschen den Sonnenuntergang zu erleben. Aber das genieße ich auch im Fall der Falles mit guten Cocktails auf dem Schlauchboot, solange, und an der Stelle hat die 15m Segelyacht eindeutig Vorteile gegenüber dem Schlauchboot, interessante Menschen zu treffen sind.

    Aber an dieser Stelle werden alle Diskussionen problematisch, denn die Bedürfnisse sind niemals ideologisch auf andere übertragbar oder gar bewertbar. Jede Faulheit ist ebenso wunderbar, wie die ausgelebte Kreativität, der Wunsch nach Kindern, der Suche nach Macht oder nach der Möglichkeit, sich bedienen zu lassen.

    Und unser Gesellschafts- und Wirtschaftssystem muss diesen weiten Spagat hingekommen, möglichst vielen der hier Lebenden einen guten Kompromiss zu bieten und deren Bedürfnisse zu erfüllen.

    Leider gibt es schwache, dumme, ausbeutbare, hilflose ebenso wie es kreative, selbstbewusste, selbstverantwortliche, erfolgreiche und Macht besessene Menschen gibt. Aber alle sollten hier erträgliche Bedingungen finden, dass ist zumindest mein Anspruch. Und damit kommen wir zu der wichtigen Frage, wie viel Umverteilung es geben muss, um die schwächsten der Gesellschaft nicht verhungern zu lassen und wieviel “Pflichtprogramm” , z.B. an Schuljahren, um allen auch unfreiwillig einen Mindeststandard zu geben. Natürlich ist der Gedanke, vieles als Gut und nicht als Pflicht zu sehen vernünftig, ändert aber nichts daran, dass man kurzsichtigen Menschen die Grundwerkzeuge in die Hand geben muss.

    Der freie Markt, und da sind wir uns wohl alle einig, führt in der Summe und in erster Nährung betrachtet zu den meisten produzierten Waren. Er führt im positiven zu dem größten Grad ein eigener Verwirklichbarkeit und damit Freiheit. Und nur wenn viel da ist, kann auch verteilt werden und jede Einschränkung des Marktes macht die Sau weniger fett. Aber der Markt ist nicht sozial, der Markt ist hart und lebt das Recht des Stärkeren. Und nur auf die Gnade Besitzenden angewiesen zu sein, die nach Lust, und um soziale Anerkennung zu bekommen, Armen etwas geben, steht meiner Meinung nach im Widerspruch zur Menschenwürde, dem ersten Artikel unseres Grundgesetzes.

    Darum halte ich ein minimales Grundeinkommen, weit unterhalb dem heutigen Hartz IV Satzes, auf das dann je nach Fähigkeiten und Lust Einkommen erarbeitet werden kann für eine überlegendwerte Sache in Kombination zu einem viel freierem Markt als heute. Mir gibt es im Land viel zu viele Bereiche, die alle ein wenig umverteilen sollen aber in der bürokratischen Summe viel zu viel Einschänken und behindern. Da reicht ein System völlig. Denn wenn am oberen Ende nicht durch hinreichende wirtschaftliche Freiheit ordentlich verdient und produziert werden kann, dann gibt es nichts mehr zu verteilen. Das untere Ende aber ungeschützt mit der Härte den freien Marktes zu konfrontieren wird nicht funktionieren.

    Der zweite Themenbereich ist die Frage, ob der völlig freie unregulierte Markt, und da nehme ich gerne im neutralen Sinne den Namen “Nachtwächterstaat” auf, wirklich zu mehr Wirtschaftskraft führt. Denn unserer System ist zu komplex, als das die Bedürfnisse einzelner Wirtschaftsbereiche durch diese selber erfüllt werden können und langfristige Investitionen stehen dem kurzfristigen Gewinn gegenüber.

    Über die fundamentalen Staatsaufgaben wie “Justiz, Polizei und Landesverteidigung“ halte ich eine gesteuerte Infrastruktur auf hohem Niveau für überlebenswichtig; denn genau das ist der Standortvorteil Deutschlands, der viele Unternehmer zurückkommen lässt. Nur wenn die Stromnetze stabil, die Verkehrswege gut ausgebaut, die Energieversorgung gesichert ist und die Arbeitnehmer gesund sind, kann auf dieser Basis erfolgreich im internationalen Vergleich gewirtschaftet werden. Und der freie Markt sorgt kaum für neue Autobahnen. Er sorgt nur dafür, dass diese möglichst billig gebaut werden. Denn Wegerechte durch die Republik bekommt zu vernünftigen Kosten nur der Staat. Im freien Markt würden einige Spekulanten mit Insiderwissen um geplante neue Trassen und absurden Forderungen unnötige Gewinne realisieren.

    Es gibt landesweite Systeme, die können nicht beliebig oft parallel installiert werden. Und darum sollte EIN vernünftiges Netz am obersten Ende des technisch Machbaren stehen. Z.B. sehe ich gerade in der Wartung der freien Stromnetze, dass es aus rein wirtschaftlichen Gründen natürlich blödsinnig ist, Überkapazitäten zu schaffen. Andererseits wird dabei nur die reine Stromseite betrachtet und es werden nicht die gesamtwirtschaftlichen Schäden betrachtet. Wenn der Strom landesweit einen Tag ausfallen würde, wäre der Schaden größer, als das ganze Jahr über der doppelte Strompreis.

    Und in diesen landesweiten Systemen findet der freie Markt schwer vernünftige Kompromisse. Denkbar wäre das schon, aber dagegen steht die Macht der Monopolisten bzw. Oligopolisten. Es gibt keinen Stromtarif, bei dem ich Konventionalstrafen bei Ausfall vereinbaren kann. Für meinen Haushalt brauche ich das nicht, da kann ich gut mit Ausfällen leben, aber die Industrie benötigt so etwas und setzt darum auf eigene Kraftwerke.

    Ebenso sehe ich das mit Krankenversicherungen. Warum interessiert die Optimierung eines Systems, ohne an die gesamtwirtschaftlichen Folgen zu denken? Natürlich ist es für die Krankenkassen billiger, jemanden eine Woche ins Bett zu legen, aber eine Woche Krankschreibung erzeugt bei mir mehr Ausfallkosten, als ein Jahresbeitrag der Krankenkassen.

    Ebenso unterschätzen viele die Wichtigkeit des sozialen Friedens. Ein Tag Generalstreik ist unbezahlbar in unserer heutigen auf Termintreue bedachten Welt. Und auch hier hat der freie Markt Grenzen, da jedes Unternehmen nur für sich betrachtet nichts an dem Unfrieden verändern kann. Selbst der größte Arbeitgeber ist unbedeutend im Vergleich zum Gesamtarbeitsmarkt. Und wenn ich an Zeiten wie um 1928 denke, dann bin ich froh das hier im Land über Kurzarbeitergeld lenkend eingegriffen wird.

    Der freie Markt erzeugt mir persönlich zu große Schwankungen. Der Gewinn in guten Zeiten ist enorm und nutzt allen, aber das Elend in schwachen Zeit ist ungeregelt unbeschreiblich. Darum bekenne ich mich zu unserer sozialen Markwirtschaft, die allerdings aktuell die kreativen Unternehmer eindeutig zu sehr einschränkt und hier, und genau und zuerst nur an diesem Punkt, würde ich mir viel mehr “freien Markt” wünschen.

    Liebe Grüße
    Von der Querulantin

  2. #12
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    Standard AW: Der freie Markt

    Es geht um prinzipiell unbegrenzt erweiterbare materielle Freiheitsgrade individueller Selbstverwirklichung.
    Das geht nur, indem wir uns dazu die Naturgesetze immer dienstbarer bekommen.
    Es erfordert, den Profit mental leistungsadäquat vernetzungsoptimiert zu generieren und leistungsanteilig abzuschöpfen.
    Wie man sieht, ist der Rechtsraum dazu komplett blockiert, verbarrikadiert.
    Alles muß weg, was Anbieterprofit unterbindet.

    Wir benötigen freie Märkte freier Marktwirtschaft freiheitlicher Leistungsgesellschaften.
    Arbeiten ist anbieten.
    Dazu müssen goldene Anbieternetze her.
    "Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen. Dafür müsste die weltweite Gesellschaft allerdings zur Vernunft kommen." Joseph Weizenbaum
    GmbHler sind RufmordGift, Arbeitsverträge sind Pest, Arbeitsrichter verhöhnen SozialstaatsOpfer.

  3. #13
    man kennt mich
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    Standard AW: Der freie Markt

    Zitat Zitat von Querulant Beitrag anzeigen
    Hallo Zusammen

    und danke für die ersten Antworten, die wunderbar Ideologie frei waren und hoffentlich zu einer weiteren nüchtern, sachlichen und “ergebnisoffen” Diskussion führen.
    Das ist dies hier sicher nicht. Anhand eines Wortes von Dir - nämlich "Grundeinkommen" - ist das von Dir gewünschte Ergebnis bereits vorweg genommen. Mal sehen wie lange wir in diesem Thread darum herum kommen einzig und alleine um diesen Punkt (welches ich Für Dein Ziel halte) zu debattieren (aufgrund der Erfahrung würde ich eine Wette um das Recht haben eingehen welche etwa 99:1 lautet das wir nicht allzuweit kommen. Ich warne jedoch davor. Es gibt wenige welche dabei fundiertere Gegenreden halten als meine Wenigkeit).

    Trotzdem, versuchen wir es ohne .

    Meine Bedürfnisse, ..... Lebenswert ....soziale Kontakte investieren zu können. Konsum von Wirtschaftsgütern ist mir zweitrangig,...denn die Bedürfnisse sind niemals ideologisch auf andere übertragbar oder gar bewertbar. ...
    Um dies abzukürzen verlinke ich dazu die Maslowsche Bedürfnispyramide:
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    Und unser Gesellschafts- und Wirtschaftssystem muss diesen weiten Spagat hingekommen, möglichst vielen der hier Lebenden einen guten Kompromiss zu bieten und deren Bedürfnisse zu erfüllen.
    Korrekt.

    Und Wirtschaft ist ein Teil der Gesellschaft.
    Und damit kommen wir zu der wichtigen Frage, wie viel Umverteilung es geben muss, um die schwächsten der Gesellschaft nicht verhungern zu lassen und wieviel “Pflichtprogramm” , z.B. an Schuljahren, um allen auch unfreiwillig einen Mindeststandard zu geben.
    Diese Frage halte ich für nicht ganz richtig. Ich denke wir kommen noch darauf.
    Der freie Markt, und da sind wir uns wohl alle einig, führt in der Summe und in erster Nährung betrachtet zu den meisten produzierten Waren.
    Und auch Dienstleistungen sowie andere Ebenen der Pyramide wie Sicherheit, Kommunikation (soziale Kontakte durch Telefon, Auto etc.), Gesundheit(smarkt) etc.. Eine Pille und ein Arzt sind auch "Waren", versprechen aber einen Grad der persönlichen Sicherheit welcher nur eingeschränkt mit "Konsumbefriedigung" wie Du es darstellst gleichgesetzt werden kann.
    Darum halte ich ein minimales Grundeinkommen, weit unterhalb dem heutigen Hartz IV Satzes, auf das dann je nach Fähigkeiten und Lust Einkommen erarbeitet werden kann für eine überlegendwerte Sache in Kombination zu einem viel freierem Markt als heute.
    Das ist m.E. schon einmal schiefgelaufen. Nannte sich damals "Speenhamland":
    [Links nur für registrierte Nutzer]

    Es entspricht in etwa diesen Vorstellungen und hatte Armenhäuser zur Folge.
    Der zweite Themenbereich ist die Frage, ob der völlig freie unregulierte Markt, und da nehme ich gerne im neutralen Sinne den Namen “Nachtwächterstaat” auf, wirklich zu mehr Wirtschaftskraft führt.
    Sicher nicht, denn der Markt wird durch Monopole, Oligopole, Kartelle usw. wohl immer sein eigenes Grab schaufeln bzw. sich gewissermaßen selbst beenden.
    Und der freie Markt sorgt kaum für neue Autobahnen. Er sorgt nur dafür, dass diese möglichst billig gebaut werden. Denn Wegerechte durch die Republik bekommt zu vernünftigen Kosten nur der Staat. Im freien Markt würden einige Spekulanten mit Insiderwissen um geplante neue Trassen und absurden Forderungen unnötige Gewinne realisieren.
    Der freie Markt hätte kein Interesse daran unrentable Strecken zu bauen, einen Top-Zustand zu halten oder eine niedrige Auslastung hinzunehmen.

    --> Siehe Wasserversorgung in GB und das Stromnetz in den USA. Beides offenbar marode ohne Ende, auf Verschleiß gefahren und irgendwann ein staatlicher (oder staatlich anzuordnender) Sanierungsfall.
    Es gibt landesweite Systeme, die können nicht beliebig oft parallel installiert werden. Und darum sollte EIN vernünftiges Netz am obersten Ende des technisch Machbaren stehen.
    Ja. Man muss jedoch sehen wann "ein Netz" auch wirklich zwingend ist.
    Ebenso sehe ich das mit Krankenversicherungen. Warum interessiert die Optimierung eines Systems, ohne an die gesamtwirtschaftlichen Folgen zu denken?
    Ich stimme zu.

    Der freie Markt erzeugt mir persönlich zu große Schwankungen. Der Gewinn in guten Zeiten ist enorm und nutzt allen, aber das Elend in schwachen Zeit ist ungeregelt unbeschreiblich. Darum bekenne ich mich zu unserer sozialen Markwirtschaft, die allerdings aktuell die kreativen Unternehmer eindeutig zu sehr einschränkt und hier, und genau und zuerst nur an diesem Punkt, würde ich mir viel mehr “freien Markt” wünschen.
    Und hier sind wir uns auch einig.

    Grüße
    ALOA
    Es muss doch in einer Demokratie möglich sein, für das richtige einstehen zu können, ohne, das man einer ansonsten verko(r)ksten Ideologie der "Linken", "Rechten" oder anderen zu folgen hat !!!

  4. #14
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    Standard AW: Der freie Markt

    Jeder hat mental adäquat mit anbieten zu können.
    Die SelbstverwirklichungsBedürfnisse mögen abhängig vom Intellekt schwanken, höchst heterogen ausfallen.
    Immer aber benötigen sie möglichst viel Kaufkraft.
    Sie ist mental adäquat zu generieren.
    Ein freier Markt bedingt freies Angebot und freie Nachfrage.
    Um frei anbieten zu können, wenn man keinen Betrieb hat, benötigt man eben die Managementvorgabe von user value.
    Die damit genutzten Netzwerke sind nicht staatlich, sondern von den damit Anbietenden abgabenrechtlich und aus dem Profitanteil flankiert und finanziert.
    Damit lassen sich Sozialstaat und ÖD um mind. 90 % abbauen, während goldene Netzwerke Kaufkraftmaximierung per Erwerbsphase bezwecken, wofür sich Managements entlasten zu lassen haben.
    Anbieterprofit ist Rechtsraums- und NetzwerkZweck, ist umfassend gesetzlich zu etablieren.
    Das ist jedem Gesetzgeber voll zumutbar.
    "Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen. Dafür müsste die weltweite Gesellschaft allerdings zur Vernunft kommen." Joseph Weizenbaum
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  5. #15
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    Standard AW: Der freie Markt

    Zitat Zitat von aloa5 Beitrag anzeigen
    …Anhand eines Wortes von Dir - nämlich "Grundeinkommen" - ist das von Dir gewünschte Ergebnis bereits vorweg genommen…Das ist m.E. schon einmal schiefgelaufen. Nannte sich damals "Speenhamland":…Es entspricht in etwa diesen Vorstellungen und hatte Armenhäuser zur Folge.

    Um dies abzukürzen verlinke ich dazu die Maslowsche Bedürfnispyramide:
    Hallo aloa5,

    Das Grundeinkommen halte ich nur eine Möglichkeit von vielen. Ich denke dabei immer an jene Leute, denen das Grundlegendste für die Verwirklichung von kreativen Ideen fällt. Ich denke an befreunde Künstler, für die ein bezahltes WG Zimmer, die Grundversorgung mit Essen und Arbeitsgerät, also Leinwand, Farbe und Pinsel in den ersten Jahren Gold wert wäre. Und wenn es gute Künstler würden, hätten wir alle etwas davon.

    Mir raten Freunde, die z.B. als Sozialpadagogen in der Familienhilfe mit jener unteren Gruppe zusammen arbeiten, die Bildung und Arbeit warum auch immer ablehnen, ganz massiv von solchen Ideen ab. Darum suche ich auch andere Meinungen und Erfahrungen, um das besser bewerten zu können.

    Die Bedürfnispyramide ist mir zu statisch und hierarchisch aufgebaut. Da sind wir alle zu verschieden zu und meine Freiheit zum Beispiel steht an erster Stelle für mich. Versklavt ohne Chance auf Ausbruch würde ich mich sofort umbringen. Aber das ist eben nicht übertragbar und wir haben alle andere Bewertungen unserer Bedürfnisse. Darum halte ich solche Einteilungen, auch wenn sie auf den ersten Blick vernünftig wirken, für gefährlich, da Andere im scheinbar guten Glauben mir etwas von dem Einen nehmen um viel von dem Andere zu geben.

    Ich stehe z.B. mit Betriebräten auf Kriegsfuß, die niemals bisher meine Bedürfnisse erkannt haben, aber trotzdem für mich stellvertretend relevante Bereiche wie Urlaubstage oder Wochenarbeitszeit regeln. Ich würde nie mehr in Firmen arbeiten, die einen Betriebsrat haben. Trotzdem halte ich Betriebsräte und Gewerkschaft für die Vertretung Schwacher durchaus für vernünftig. Aber mit freiwilligem Beitritt und nicht automatischer Stellvertreterfunktion.

    Liebe Grüße
    Querulantin
    Geändert von Querulantin (14.11.2009 um 15:46 Uhr)

  6. #16
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    Standard AW: Der freie Markt

    Zitat Zitat von Querulant Beitrag anzeigen
    Hallo aloa5,

    Das Grundeinkommen halte ich nur eine Möglichkeit von vielen. Ich denke dabei immer an jene Leute, denen das Grundlegendste für die Verwirklichung von kreativen Ideen fällt. Ich denke an befreunde Künstler, für die ein bezahltes WG Zimmer, die Grundversorgung mit Essen und Arbeitsgerät, also Leinwand, Farbe und Pinsel in den ersten Jahren Gold wert wäre. Und wenn es gute Künstler würden, hätten wir alle etwas davon.
    Bin zwar nicht aloa , trotzdem:

    Es ist nicht Aufgabe der Gesellschaft die Selbstverwirklichung (möglicherweise) potentieller Künstler zu gewährleisten. Niemand hindert sie daran sich ihr Grundkapital zur Verwirlklichung ihrer Ambitionen selbst zu verdienen.

    Sorry, aber das ist Vollkaskomentalität. Meines Erachtens auch ein Grund, weshalb es bei uns nur wenig erfolgreiche Künstler gibt, die zeichnen sich bei näherem Hinsehen meist auch dadurch aus daß ihnen nie jemand den Arsch hinterhertrug.

    Zitat Zitat von Querulant Beitrag anzeigen

    Die Bedürfnispyramide ist mir zu statisch und hierarchisch aufgebaut. Da sind wir alle zu verschieden zu und meine Freiheit zum Beispiel steht an erster Stelle für mich. Versklavt ohne Chance auf Ausbruch würde ich mich sofort umbringen. Aber das ist eben nicht übertragbar und wir haben alle andere Bewertungen unserer Bedürfnisse. Darum halte ich solche Einteilungen, auch wenn sie auf den ersten Blick vernünftig wirken, für gefährlich, da Andere im scheinbar guten Glauben mir etwas von dem Einen nehmen um viel von dem Andere zu geben.
    Die Bedürfnispyramide ist eine simplifizierte, verallgemeinernde Darstellung und in sich durchaus logisch. Auch für Dich. Wenn Du 5 Tage nichts mehr zu Essen hattest weißt Du weshalb.
    Selbstverständlich gibt es Überschneidungen zwischen den Stufen sowie Ausschlüsse, nicht alle wollen alles aus der nächsten Stufe. Deshalb ist es eine Pyramide, ansonsten wäre es eine Säule.

    Zitat Zitat von Querulant Beitrag anzeigen
    Ich stehe z.B. mit Betriebräten auf Kriegsfuß, die niemals bisher meine Bedürfnisse erkannt haben, aber trotzdem für mich stellvertretend relevante Bereiche wie Urlaubstage oder Wochenarbeitszeit regeln. Ich würde nie mehr in Firmen arbeiten, die einen Betriebsrat haben. Trotzdem halte ich Betriebsräte und Gewerkschaft für die Vertretung Schwacher durchaus für vernünftig. Aber mit freiwilligem Beitritt und nicht automatischer Stellvertreterfunktion.

    Liebe Grüße
    Querulantin
    Ein Unternehmen wird nicht einerseits mit einem Betriebrat, und andererseits mit einer unbekannten Anzahl von Querulanten separat über Dinge wie Urlaubstage oder Arbeitszeiten verhandeln.
    Es geht hier um Pragmatismus und nicht um die Pläsierchen eines jeden Einzelnen. Mit derselben Argumentation könnte man die Allgemeingültigkeit von Gesetzen in Frage stellen, da gefallen mir viele auch nicht.
    Leider erkennen es z.B. deutsche Gerichte nicht an wenn ich für mich die Gültigkeit von Geschwindigkeitsbegrenzungen ablehne, da sie nur von einer von mir nicht gewählten Volksbetriebratsmehrheit beschlossen wurden. Da hätte ich auch gern meine eigenen Regeln.

    Das Problem scheint mir immer daß Menschen meinen, sie könnten die Vorteile einer Gesellschaft mitnehmen ohne die Nachteile ausbaden zu müssen. Jede Medaille hat aber stets zwei Seiten.

  7. #17
    GESPERRT
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    Standard AW: Der freie Markt

    Zitat Zitat von Don Beitrag anzeigen
    …Sorry, aber das ist Vollkaskomentalität.

    …Wenn Du 5 Tage nichts mehr zu Essen hattest weißt Du weshalb….

    …Ein Unternehmen wird nicht einerseits mit einem Betriebrat, und andererseits mit einer unbekannten Anzahl von Querulanten separat über Dinge wie Urlaubstage oder Arbeitszeiten verhandeln.,,,.

    Hallo Don!

    Aktuell gibt es für jeden den Hartz IV Satz und viele andere Ermäßigungen an jeder Stelle. Das ist "Vollkaskomentalität". Anstelle dessen empfinde ich eine System mit erheblich niedrigerem Satz aber dafür ohne Hürden und Endwürdigung für diskutierfähig. Denn ich würde eine Gesellschaft ganz ohne Hilfe für die Ärmsten unerträglich ansehen.

    Es geht in der heutigen Gesellschaft nicht mehr um die Ernährung. Dafür benötige ich so wenig Geld, das die Diskussion darum unerheblich geworden. Für 30,-€ im Monat ernähre ich mich gesund und ausreichend, wenn es drauf ankommt. Aber natürlich nur innerhalb eines jetzt schon relativ freien Marktes.

    Und schön, dass sie den eigentlichen Sinn der Betriebsräte so deutlich dargestellt haben. Es geht um die Durchsetzung von Unternehmer Bedürfnissen und nicht um den Schutz von Arbeitnehmerrechten. Es ist zwar etwas überspitzt, kommt der Sache aber nahe.

    Liebe Grüße
    Querulant

  8. #18
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    Standard AW: Der freie Markt

    Der mentale %Rang ist in denselben Eink.-%Rang umzumünzen.
    Dazu ist Beides zu objektivieren, dem Souverän offen zu legen.
    Es geht also um das Leistungsprinzip einer freiheitlich marktwirtschaftlichen Gesellschaftsordnung.
    Der ÖD blockiert es im politischen Auftrag.
    Ich wüßte nicht, welche Nachteile eine Leistungsgesellschaft hätte, was an freier Marktwirtschaft nachteilig sein soll.
    Je mental adäquater man leisten kann, desto umfassender erschließen wir uns damit die Naturgesetze.
    Das geht prinzipiell grenzenlos, womit die individuellen materiellen Freiheitsgrade immer größer zu werden haben.
    Es kann also nur um AnbieterStrukturen gehen, die den Profit mental leistungsadäquat vernetzungsoptimiert generieren und laufend leistungsanteilig abschöpfen lassen.
    Damit gibts positive Rückkopplung von Anbieterprofit in Nachfragerkaufkraft und somit Villa&Porsche und immer noch weiter mehr als Netzwerkzweck mentaler Leistungsfähigkeit.

    Wie man sieht, ist alles per Arbeitsgesetzgebung sozialstaatlich verbarrikadiert.
    So bedeutet die "Diagnose" eines mentalen %Rangs >> 90 Berufsverbot.
    Es zeigt massivste Regimeverbrechen, Leistungsadäquanz und leistungsanteiligen Profit per ÖD und Arbeitsgesetzgebung rechtsräumlich zu unterbinden.

    Die Vorteilsnehmer haben damit im Schnitt 320 bis 933 mal mehr Vermögen, als andere 80 % im Schnitt haben.

    So lange man nicht mental-ökonomisch korrliert, geht man nachwuchslos in innere Emigration oder man wandert aus.
    Zuwanderer kommen aus Elendsländern, die hier rel. zu daheim weit besser dran sind.
    Hoffentlich entsorgen wenigstens die mal das "Arbeitnehmer"Konstrukt.
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  9. #19
    man kennt mich
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    Standard AW: Der freie Markt

    Zitat Zitat von Querulant Beitrag anzeigen
    Ich denke dabei immer an jene Leute, denen das Grundlegendste für die Verwirklichung von kreativen Ideen fällt. Ich denke an befreunde Künstler, für die ein bezahltes WG Zimmer, die Grundversorgung mit Essen und Arbeitsgerät, also Leinwand, Farbe und Pinsel in den ersten Jahren Gold wert wäre. Und wenn es gute Künstler würden, hätten wir alle etwas davon.
    Das kann man jedoch nicht mit einem Grundeinkommen erreichen. Selbiges gibt es nur in zwei theoretischen Varianten:
    A) Sozialismus - und damit "funktionierend" in der von Dir gewünschten Weise (aber nicht mit Markt etc. vereinbar)
    B) Kapitalismus - in selbigem mutiert das Grundeinkommen zu einem äußerst unsozialen Konzept. Zumindest so lange wir nicht Arbeitslosenquoten von 40%+x zu vermelden haben.

    Das soll es jedoch einmal dazu sein.
    Die Bedürfnispyramide ist mir zu statisch und hierarchisch aufgebaut.
    Dazu hat Don schon viel gesagt. Verkürzt sei gesagt das es eine grobe Näherung ist. Viel davon ist nachprüfbar. Nicht jeder folgt dem Muster und schon gar nicht immer. Ein Samurai stirbt lieber als das er seine Ehre verliert - das bedeutet nicht, das die Pyramide an sich nicht stimmig ist (nur das sie für ihn etwas anders aufgebaut wäre).


    Der "freie Markt" richtet es schon lange nicht mehr - kann er gar nicht. Das sieht man anhand der Arbeitslosenzahlen und auch anhand der Arbeit welche geleistet wird. Die Arbeitslosigkeit bei uns bedeuten jedoch nicht, das es nichts zu tun gäbe - gibt es sehr wohl, nur lassen Geldströme und ungleiche Marktverhältnisse nicht zu das eine optimale Auslastung stattfindet.

    Als Beispiel für einen Wandel den der freie Markt nicht befriedigend füllen könnte sei das Gesundheitswesen genannt. Dazu sei das Jahr 1960 benannt in welchem etwa 3% des BIP aus dem Gesundheitswesen kamen und 3% aller Beschäftigten in Deutschland dort tätig waren. Heutzutage sind es 12% welche direkt oder indirekt dort (oder für dort) tätig sind - und trotzdem haben wir 5-10% Arbeitslosigkeit. Obwohl der Staat bei uns recht viel Geld dort hinein pumpt, mehr als es wohl mit einem freieren Markt geschehen würde.... oder ineffizienter wenn man in die USA schielt.

    Die größte Leistung des Neoliberalismus bzw. Ordoliberalismus und in der Folge der sozialen Marktwirtschaft war die grundsätzliche Anerkennung dessen das ein Marktversagen möglich ist und aus diesem Grund ein Ordnungsrahmen her muss. Und die zweite große Leistung war bei einem Teil der Befürworter der sozialen Marktwirtschaft, das soziale Sicherungssysteme und andere (unrentablen) Dinge welche der Markt nicht leistet (wo sich "kein Investor" findet) Aufgaben des Ordnungsrahmens und des Staates sind. Daran kann und sollte man den Staat auch aufhängen.

    Das wird umso wichtiger je effizienter man produziert und damit näherungsweise immaterielle Bedürfnisse wie "Gesundheit" und "Freizeitgestaltung" in den Vordergrund rücken. Dann wird das in der Tat im Verhältnis immer "teurer", denn es nimmt einen größeren Anteil des BIP ein. Das ist jedoch gut so und bedeutet ja nicht das man weniger anderes ("normales, materielles") leistet. Dem kann ja nicht so sein, denn sonst hätten wir Vollbeschäftigung.

    Grüße
    ALOA
    Es muss doch in einer Demokratie möglich sein, für das richtige einstehen zu können, ohne, das man einer ansonsten verko(r)ksten Ideologie der "Linken", "Rechten" oder anderen zu folgen hat !!!

  10. #20
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    Standard AW: Der freie Markt

    Marktwirtschaft, anbieten, mental adäquat leisten, den Profit leistungsanteilig abschöpfen.
    Darum gehts bei Betrieben.
    Wer das nicht will, kann aus freien Stücken teilleistungsreduziert umverteilungs-marginalisierter Kostenfaktor sein, solche Verträge eingehen, auf mentale Korrelation verzichten.
    Leider machen Familie und Nachwuchs dafür erpressbar.
    Man sollte bitte keinen Nachwuchs in sowas rein manövrieren, ihm kein KostenfaktorUnwesen aufterrorisieren, ihn nicht zum "Arbeitnehmer" abrichten, nicht damit zum Bonsai verstümmeln, der dann womöglich kriminell, drogenabhängig und psychisch defekt würde.

    Zudem gehts ja um Villa&Porsche und um immer noch weiter mehr, wofür es gar nicht genug zu tun gibt.
    Wos nicht darum geht, bitte die Finger davon lassen.
    "Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen. Dafür müsste die weltweite Gesellschaft allerdings zur Vernunft kommen." Joseph Weizenbaum
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