RTL2 hat doch auch seit geraumer Zeit so ein neues Motto, um mehr Lebenslust etc. auszustrahlen. Fragt sich nur, wie glücklich die Stammglotzer von RTL2, Sat1 etc wirklich sein können.
We love to entertain you :rolleyes:
Ich habe beim googeln eine Antwort von SAT1 auf eine entsprechende Anfrage gefunden.
Immer derselbe Tenor: "Englisch steht für Jugend - deutsch ist was für Alte".
Und dazu die Globalisierungskeule
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vielen Dank für Ihre E-Mail und Ihre Reaktion auf das Angebot von Sat.1.
Gerne nehmen wir Stellung zu Ihrer Kritik bezüglich Anglizismen in unseren neuen Sat.1 Markenauftritt "Colour you life".
Sicherlich ist Ihre Kritik verständlich, allerdings spiegelt der Sprachgebrauch durchaus die gegenwärtige Situation im Deutschland des zusammen wachsenden Europas wider.
Vor allem Anglizismen haben einen unüberhörbaren Einzug in die deutsche Sprache gehalten.
Einerseits dort, wo durch englische Bezeichnungen neue Sachverhalte oder Technologien genau beschrieben und mit kontextuellen Präzisionen angereichert werden und äquivalente deutsche Bezeichnungen sich dagegen nicht mehr im gesellschaftlichen Sprachgebrauch durchsetzen (Beispiel: Catering für eine Komplett-Bewirtung als Dienstleistung auf einer Veranstaltung).
Andererseits werden vor allem in der Wirtschaft, der Werbung und den Medien englische Begriffe eingesetzt, um Bezeichnungen mit zusätzlichen semantischen Bedeutungen "aufzuladen" und dadurch den Begriffen einen emotionalen Aspekt wie z.B. 'modern', 'jugendlich' oder 'innovativ' zu verleihen.
Unsere Programme setzen hier sicher keine Bildungsmaßstäbe, aber das ist auch gar nicht intendiert.
Sehr interessant ist übrigens, dass etliche Begriffe bereits in den verschiedenen Ausgaben des Dudens gelistet sind.
Das Mannheimer Duden Institut bezieht gegenüber der zunehmenden Anglisierung der deutschen Sprache einen sehr liberalen Standpunkt:
Fremdworte habe es schon immer in der deutschen Sprache gegeben, die Auswahl verändere sich kontinuierlich mit dem Zeitgeschmack, viele werden mit der Zeit an die deutsche Grammatik angepasst und entsprechend konjugiert oder flektiert und schließlich werden etliche sogar fest in der Sprache verankert, so dass ihre fremde Herkunft mit der Zeit nicht mehr bewusst sei.
Die Wissenschaftler des Duden Instituts begrüßen grundsätzlich die Aufnahme von Fremdworten, da eine Sprache dadurch bereichert werde. Reiner Fremdwortpurismus könne nicht die Grundlage für die Empfehlungen der sprachwissenschaftlichen Institutionen, wie z.B. auch der Gesellschaft für deutsche Sprache e.V. in Wiesbaden, sein.
Die sehr interessanten Informationstexte des Duden Instituts zu diesem Thema sind übrigens über das Internet verfügbar, unter [Links nur für registrierte Nutzer], dann über den Menüpunkt links "Deutsche Sprache" und von dort zur Rubrik "Das Fremdwort - Freund oder Feind".
Die Homepage der Deutschen Gesellschaft für Sprache ist unter [Links nur für registrierte Nutzer] zu finden.
Freundliche Grüße
Kai Schmidt
Sat.1 Zuschauerredaktion
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Das zu der Logik von SAT1
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