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Thema: HSH Nordbank schenkt US-Bank offenbar Millionen

  1. #41
    Balkan Spezialist Benutzerbild von navy
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    Standard AW: HSH Nordbank schenkt US-Bank offenbar Millionen

    so ein Zufall, das war Olaf Scholz!

    Aber noch Schlimmer: wer holte wohl die ganzen Suppenkaspar von Beratern in die Bank, welche überall die Staatsbanken an die Wand fuhren mit dubiosen Geschäften. Und plötzlich waren US Hedgefunds, die Eigentümer der Wohnungen, Immobilien, Vermögen, als die Verluste der Falsch Beratung ausgeglichen werden mussten

  2. #42
    Der Klügere tritt nach! Benutzerbild von Differentialgeometer
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    Standard AW: HSH Nordbank schenkt US-Bank offenbar Millionen

    Zitat Zitat von henriof9 Beitrag anzeigen
    Darum geht es ja primär nicht.
    Wenn Goldmann Sachs den Verfall der Ansprüche hätte juristisch überprüfen lassen ist das ja ok.
    Die HSH hat aber selbst finanzielle Schwierigkeiten und da wäre es gerade angebracht gewesen diese Zahlungsverpflichtung bis zur Überprüfung auf Rechtmäßigkeit hintenan zu stellen.
    Aber warum auch, sind ja nur Steuergelder, also kein eigenes Geld. :rolleyes:
    So einfach ist das aber nicht. Wenn die HSH damals das Geld nicht bezahlt hätte, hättt Goldman das im Markt verlauten lassen und dann wären sowohl Anleihen der HSH schwer zu platzieren gewesen als auch Absicherungsgeschäfte. Denn da kam das Geld ja her: GS ist davon ausgegangen, dass die HSH bei der ISDA verrechnung von Derivaten teilnimmt.

    Im Sommer 2007 kaufte die amerikanische Investmentbank Goldman Sachs eine Anleihe von Lehman Brothers für 50 Millionen Dollar. Goldman wollte das Risiko aber nicht selbst tragen. Und in Norddeutschland fand sie einen Versicherer. Am 3. Juli 2007 übernahm die HSH das Ausfallrisiko. Wenn alles gutging, würde das der Bank im Jahr 0,16 Prozent einbringen, 80 000 Dollar. Zu wenig, als dass sich der Vorstand für den Deal interessiert hätte. So etwas machten die Trader, tagaus, tagein. Und was sollte auch schiefgehen? Der Vertrag lief bis zum 20. September 2008, da hätte ja Lehman vorher pleitegehen müssen.Am 15. September, fünf Tage bevor der Vertrag endete, ging Lehman pleite.
    Es waren die Tage des Schocks, der Panik, des Chaos. Bei der HSH Nordbank gründeten sie einen Leitstand für alle Lehman-Geschäfte. Sie versuchten, sich einen Überblick zu verschaffen, wo sie jetzt Geld verloren. Sie warteten auf die Einschläge. Einer davon: der Deal mit Goldman Sachs. Sie wussten: Aus 80 000 Dollar Plus im Jahr waren bis zu 50 Millionen Miese geworden. In den nächsten Tagen würde Goldman den Schaden melden, 14 Tage Zeit hatte Goldman dafür. Dann müsste die HSH zahlen.
    Und nicht nur die HSH. Weltweit hatten mehr als 350 Firmen und Fonds Lehman-Anleihen in dreistelliger Milliardenhöhe versichert. Und rückversichert. Und rückrück-rück-rück-versichert. Ein riesiges Durcheinander, das nun ganz schnell rückrück-rück-rück-abgewickelt werden musste, mit dem Ausgleich aller Ansprüche.
    In ihrer Not beschlossen die meisten Banken, die Sache von einem internationalen Dachverband regeln zu lassen, der ISDA. Sie ermittelte, welchen Schrottwert die Lehman-Anleihen noch hatten. Nur die Lücke zwischen dem Nenn- und dem Schrottwert mussten die Versicherer ausgleichen. Wer sich dem ISDA-Verfahren anschloss, zahlte deshalb nur noch 91,375 Prozent des Verlusts. Doch anders als bei einem Auto, bei dem die Vollkaskoversicherung nach einem Totalschaden den Schrottwagen bekommt, verzichteten die ISDA-Teilnehmer in der Regel auf die Schrottpapiere. Sie konnten sie also hinterher nicht noch selbst verramschen.
    Glaubten sie bei Goldman Sachs, die HSH Nordbank werde bestimmt beim ISDA-Ausgleich mitmachen? Meldeten sie deshalb ihren 50-Millionen-Schaden nicht schriftlich an die Nordbanker? Oder waren sie so mit sich und der Krise beschäftigt, dass sie es schlicht vergaßen? Goldman behauptet, man habe die HSH rechtzeitig angerufen, den Ausfall mündlich mitgeteilt. Das sei so üblich und auch ausreichend. Einen Nachweis, dass es diesen Anruf wirklich gab, blieb Goldman vergangene Woche auf Anfrage allerdings schuldig.
    Fest steht: Die HSH Nordbank AG machte nicht mit beim ISDA-Verfahren, sie hatte sich anders entschieden - für direkte Verhandlungen mit Goldman. Die HSH pokerte, wollte notfalls lieber mehr an Goldman zahlen, aber dafür die faulen Papiere in die Hand bekommen. Vielleicht gab es im freien Verkauf ja doch mehr Geld, als alle glaubten.
    In den verbindlichen Regeln für solche Geschäfte - ebenfalls aufgestellt von der ISDA - heißt es, dass spätestens 14 Kalendertage nach Ablauf des Versicherungsvertrags eine Schadensmeldung beim Versicherer eingehen muss. Am 20. September endete der Vertrag zwischen HSH und Goldman Sachs, Deadline für die Meldung: der 4. Oktober.
    Einer der Ersten, die merkten, dass sie bei Goldman Sachs einen Aussetzer haben mussten, war Julian Fernandes, Händler der HSH in London. »Wir könnten in die glückliche Lage kommen, dass der Vertrag nichtig ist«, schrieb er am 1. Oktober in einem Memo und schlug eine »Strategie des Stillhaltens« vor: Der Fehler von Goldman könne einen hübschen Ertrag für das vierte Quartal bringen, und »es wäre eine große Schande, wenn wir Goldman Sachs an den Deal erinnern würden«. Zwar sei die Vorstellung, Goldman könne das tatsächlich vergessen, so »lächerlich«, dass man besser nicht damit rechnen solle. Andererseits war es eine Wette ohne Risiko. Wenn Goldman sich doch noch rechtzeitig melden würde, konnte sich die HSH immer noch ins ISDA-Verfahren flüchten. Die Frist dafür lief praktischerweise erst nach dem 4. Oktober ab.
    Doch es kam keine Schadensmeldung. Bei der HSH konnten sie ihr Glück kaum fassen. Nun bereiteten sie sich auf die Attacke vor - irgendwann mussten sie bei Goldman doch aufwachen. Also erkundigte sich die Londoner HSH-Filiale schon mal bei Norton Rose, einer renommierten Wirtschaftskanzlei mit 1300 Anwälten, und auch die beruhigte nach einem schnellen Blick durch die Papiere. Grundsätzlich gelte: Wer die Frist nicht einhält, hat auch keinen Anspruch. Sollte es Ärger mit Goldman geben, könne man sich immer noch intensiver mit der Frage beschäftigen, bot die Kanzlei an.
    Und den Ärger gab es dann auch: Am 13. Oktober, neun Tage nach Ablauf der Frist, kam das erwartete Schreiben, kurz vorher hatte sich bei der HSH in London eine Dame von Goldman gemeldet und gefragt: »Darf ich wissen, warum Sie nicht am ISDA-Verfahren teilnehmen?« Kaltschnäuzige Antwort: »Nein, dürfen Sie nicht.« Damit war klar: Die Schlacht hatte begonnen.

    Undefeated Nak Muay/Kickboxer: 0W - 0L - 0D
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  3. #43
    Balkan Spezialist Benutzerbild von navy
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    Standard AW: HSH Nordbank schenkt US-Bank offenbar Millionen

    Zitat Zitat von Differentialgeometer Beitrag anzeigen
    So einfach ist das aber nicht. Wenn die HSH damals das Geld nicht bezahlt hätte, hättt Goldman das im Markt verlauten lassen und dann wären sowohl Anleihen der HSH schwer zu platzieren gewesen als auch Absicherungsgeschäfte. Denn da kam das Geld ja her: GS ist davon ausgegangen, dass die HSH bei der ISDA verrechnung von Derivaten teilnimmt.
    so wurde Kirch kaputt gemacht und andere Firmen

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