[Links nur für registrierte Nutzer]Südafrika unterstützt Klage gegen Daimler
Die Regierung von Südafrika unterstützt von nun an die Milliardenklage von Opfern des früheren Apartheid-Regimes gegen Daimler und gegen andere internationale Konzerne. Das berichtet die südafrikanische Zeitung Sowetwan.
Das Justizministerium des Landes habe dem zuständigen US-Gericht in New York diese Woche schriftlich mitgeteilt, dass sich Präsident Jacob Zuma hinter die Klagen stelle. Die Vorgängerregierung hatte die Klagen nicht unterstützt und dies mit einer Belastung der internationalen Beziehungen begründet. Die Klagen waren vor sieben Jahren eingereicht und im April eingeschränkt zugelassen worden.
Menschenrechtsgruppen in Südafrika würdigten die Entscheidung der Regierung als Erfolg für ihr Anliegen. Mehrere tausend Opfer hatten 2002 in Sammelklagen geltend gemacht, die Firmen hätten durch ihre Zusammenarbeit mit dem Apartheid-Regime Gewalt und Rassentrennung in den 1970er und 1980er Jahren in Südafrika unterstützt.
Daimler halte die Klage für unbegründet und sei zuversichtlich, den Fall zu seinen Gunsten zu entscheiden, sagte eine Sprecherin in Stuttgart. Neben seinen Wirtschaftsbeziehungen habe sich der Konzern auch gesellschaftlich sehr stark in Südafrika engagiert und deshalb bewusst dafür entschieden, auch während des Apartheid-Regimes im Land zu bleiben, um die Menschen unterstützen zu können. Außerdem habe das Unternehmen bereits 1998/99 vor der so genannten Wahrheits- und Versöhnungskommission (Truth and Reconciliation Commission -TRC) in Südafrika zu den Vorwürfen Stellung genommen. Danach seien keine weiteren Fragen oder Vorwürfe mehr an den Konzern gerichtet worden. [...]
Neben Daimler in Stuttgart und Rheinmetall in Düsseldorf sind auch die US-Autobauer Ford und General Motors sowie der Technologiekonzern IBM betroffen. Ursprünglich hatten sich die Klagen noch gegen viel mehr Firmen gerichtet.
Das es in Südafrika wirtschaftlich rapide abwärts geht, muß das Geld eben woanders her kommen.