Bin gestern net mehr dazu gekommen, das zu lesen, daher jetzt erst was dazu.
Zuerst: Das liest sich wie die Meinung eines Autors zum Werk eines anderen, wissenschaftlich gearbeitet wird dort eher sporadisch. Das erkennt man an den FNs, wo sich auf manchen Seiten KEINE EINZIGE Fußnote findet, auf manchen anderen gerade mal eine, und diese ist dann oftmals kein Beleg, sondern eine Fortführung eines Gedankens des Autors, den er in die FN klatschte, um nicht 3 Sätze in den Textfluss oben einbauen zu müssen. Zudem ahndelt es sich um einen Auszug aus einer Teilstudie (so wie ich den Autor verstehe), dh es ist eher allgemeines Stricken von Sätzen, denn fundierte Forschung, wo eine DIN A4 Seite stets rund 50% voll mit Fußnoten/Quellbelegen aufweist. Man könnte sagen, dort wird nur mit Platzpatronen geschossen - es erregt Aufmerksamkeit und macht unangenehmen Krach - verursacht eentuell bei mahcn einem einen Schock und das Nässen der Hosen - aber wird durch die tatsache abgeschwächt, dass die Schüsse nie treffen, da mit ihnen keinerlei Projektile abgefeuert werden. Dh auf dem Schlachtfeld, wo e ersnt(haft) zugeht und wo es eben nicht um ein bloßes Manöver geht (Bsp Seminararbeiten etc), ist so ausgerüstet ins Feld gezogen zu sein, eher NUR nachteil als Widerstandskraft.
Ganz kurz dazu, ich kann nicht auf alles eingehen, aber wenn Dir was fehlt, kannste ja bescheid sagen, dann guck ihc nochmal.
Also die Einführung etc kann man sich ja schenken, da wird normalerweise nur erklärt, was man behauptet und in der Folge (rest der Arbeit) belegt. LETZTERES ABER (!) GESCHIEHT HIER NICHT (vgl Einführung und Rest der "Arbeit").
Dann der Teil mit Drechsler - ich bin es wirklich Leid! Daher- wie angekündigt - lass ich das unkommentiert (NIEMAND HIER BEZIEHT SICH AUF DRECHSLER, check die beiträge + FÜR DIE FORSCHUNG IST ER WEGEN DEN QUELLEN ALS STAND.LIT. ZU WERTEN; NIEMALS WAR ER DIES (SEIT ICH LEBE) ALS FAKTENGRUNDLAGE bezüglich seiner Thesen!).
Dann das mit den Geschichtsbüchern von 1977 oder aus den 1908ern...Du vestehst, auch das hatten wir schon (Stichwort: Aktualität!!), daher auch das: unkommentiert.
Vielleicht ein Kommentar: Das mit dem "Generationene von Schülern haben sich seither blablabla" - ich BIN doch KEIN SCHÜLER MEHR - wir reden hier von Primärquellen. Also ???? Relevanz (was Schüler sich in Geschichtsbüchern reinziehen, ob damals oder heute, ist EGAL für unseren Zusammenhang hier. Nochmal: Beachte die Ausgangsfrage Genozid vs. keiner. Was den Schülern vermittelt wurde oder vermittelt wird ist VÖLLIG EGAL bei der Beatwortung dieser Frage).
Und dann sowas (S.5):
"Es kann vor diesem Hintergrund [also der Sache mit den Schulbüchern] nur geschlussfolgert werden, dass die Epigogen der neusten akademischen Forschung zur Kolonialgeschichte Namibias in einer nach den eigenen Wunschvorstellungen konstruierten Parallelwelt leben und offenbar jeglichen Bezug zur Realität verloren haben."
1. Diese Behauptung steht da einfach...toll, und jetzt? KEINERLEI BELEGE ODER AUSFÜHRUNGEN DAZU, WARUM DER AUTOR DAS EINFACH BEHAUPTET (Nicht mal in den, ohnehin spärlich vorhandenen, Fußnoten).
2. Die in den BAs liegenden Quellen, die ich anführte sind also einer Parallelwelt geschuldet, existieren also net wirklich, sondern nur in einer alternativen Realität, in der nur einige von uns leben, ja? Wie gesagt: ich ließ nur die Quellen sprechen, net mehr, Quellen wie Verwaltungsakten in unserem Fall hier, sind über Meinungen und Subjektivität grundsätzlich erhaben (dienen sie ja der Verwaltung und nicht der Geschichtsschreibung).
Quellen Fälschung bei Gewald & Co - SCHON WIEDER behauptet der Autor hier etwas, OHNE das auch nur im Gernigsten zu fundieren. Wo sind zB
1. Quellenangaben, die belegen, was er sagt (also die "unerfälschten" Quellen)
2. Stellenagaben aus Gewalds Werken, die mit der Fälscung gemeint sind (nicht einmal die gibt er an, was vermuten lässt, dass er auch keinerlei konkreten hatte).
Dann noch zum Antagonismus zw. Nama und Herero - soll unterschlagen werden (S.9)??? - Schwachsinn
Kein einziges Werk, das ich zitierte, tut dies. Ich selbst tat das auch nicht, ich hatte sogar in einem der Exkurse zu Vorgeschichte entsprechendes gesagt, auch dass Leutweins "Landfrieden" diesen Zustand erst beendete, aber auch dass Witbooi an Strafexpeditionen teilnahmen, auch noch 1904. Das erwähnte ich zuletzt indirekt, als ich auf die Deportation des Kontgents sprach. Leugnen und Verheimlich/Weglassen geht anders. Davon abgesehen fehlt mir aber ein logischer Bezug zwischen Fehden der Nama und Herero einerseits und dem dt. Genozid an beiden Völkern andererseits. ???
Dann:
Quellen, die angeblich eigenhändig manipuliert wurden - ???? wat?
Die die ich sah, gab ich hier so wieder, wie sie sind. Und Manipulation bei Verwaltungsakten entbehrt eh jeder Logik (siehe Zweck solcher Akten). Wie gesagt, prüft das ruhig.
Wegen Tagebüchern - anhand von Tagebüchern habe ich nur belegt, dass V-Krieg angeordnet und (durch)geführt (!) wurde, nicht, dass es "ein übles Land ist" blablabla. Dh die Tagebücher waren keine Fundierung einer solchen Aussage, nämlich dass das Bild der Soldaten das Bild der Realität war, sondern nur dass sie V-Befehle ausführten. Und das ist ja wohl nicht als Fälschung oder Subjektivität anzurechnen: wieso sollten Soldaten lügen, wenn es um eigenes unmoralisches Verhalten geht? Eher umgekehrt, aber wer schreibt sich in seinem Tagebuch denn absichtlich schlechter, als er war??. Für den Rest nahm ich Verwaltugsakten (!), die über solche Subjektivität erhaben sind, als dass sie einzig und allein der Verwaltung dienten, also nüchtern die Fakten zusammentrugen (zB so&so viele tot, so&so viele krank, grund: dies&das, vorschlag zur lösungies&jenes...mehr net).
Und dann noch kurz:
Das mit desolate Truppe ist irrelevant, lass ich jetzt aus (ansonsten sag, worum es Dir bei diesem Teil ging, falls überhaupt...), weil irrelevant für die eigentliche Frage.
Dann noch:
So n Beispiel wie, dass Epp das Verbot der Friedensverhandlungen als "nicht zweckmäßig" kritisiert stützt doch eher das, was ich dazu zuvor schon aufgeführt hatte. Also:
1. Es wurden von oben solche Befehle an die Truppen herausgegeben (siehe Beiträge zuvor).
2. Unzweckmäßigkeit (statt Moral) wurde der Angriffspunkt möglicher Kritik (kein Soldat will einen Krieg fortführen, den er selber austragen muss, keine Regierung will einen Krieg führen, der zum Kleinrkrieg (also Guerillakrieg - kommt von der Verniedlichung von span. Guerra, Guerilla also = "kleiner Krieg", also "Kleinkrieg" - wollt nur sagen, das ist dasselbe, weil ich hier mal dies mal das Wort benutzt hatte) mutiert und auf unabsehbare Zeit unabsehbare Kosten provoziert).
3. Dass es für Epp unzweckmäßig erscheint, heisst nicht, dass er und die Truppen dies nicht ausführten (denn das ist eine ganz andere Kiste was Du als Soldate denkst und dann tust)
Verfolgung - natürlich war die militärisch net sinnvoll umgesetzt deshalb auch abgebrochen - das ändert aber nichts an der Abriegelung bzw. dem erzwungenen Verbleib der Herero in den wasserlosen gebieten (das sagt einer hier doch sogar selber, S. 14 von deinem Link). Die Wüste sollte die verkackte Umfassuns- und Vernichtungschlacht vollenden, das Berlin bewusst so sah und anwenden ließ (Belege dafür siehe Beuträge zuvor).
Also widerspricht auch das net meiner Auslegung (vgl. Beiträge zuvor).
Die Sache mit dem Schießbefehl lasse ich jetzt aus zwei Gründen unkommentiert:
1. Wenn Du diesen Teil im Abgleich mit meinen dazu releventen Teilen nochmal ließt, wirst Du erkennen, dass es eher für meine Seite spricht, was da in Deiner "Quelle" steht, als umgekehrt.
2. Ich dachte darüber wären wir hinaus, denn (wie schon 100x gesagt) der Genozid lässt sich auch ohne Krieg anhand der Politik NACH ENDE DES KRIEGSZUSTANDES nachweisen (wie getan, vgl. Beiträge zuvor).
Und noch dazu:
Was die Häuptlinge dazu dachten (vor, während, und danach) - auch das ist falsch, dass es dazu keine Forschung und Quellen gäbe. Selbst ich habe hier genügend liegen, was jedoch für diese Frage nicht relevant war, da es WEDER kümmern, was die Deutschen, NOCH was die Herero dazu dachten. Denn das sind ja wieder nur Meinungen. Ich habe hier nie beschrieben was dazu gedacht wurde (damals), noch (heute) gedacht wird. Ich habe nur eröffnet, was die Quellen sagen, und diese lassen für uns den fundierten Rückschluss zu, den ich pben (in der Engführung) knapp zusammengefasst hatte.
Das folgende Hochziehen an zwei (!) tagebüchern (die sogar, siehe oben, gar nicht meine Position widerlegen oder auch nur konterkarieren) kann man nicht als seriösen Beitrag werten. 20 Tagebücher - vielleich - aber 2 ?? ...
Sofern gilt nach wie vor die Anhand von QUELLE ohne "fälschen, umdeuten und was sonst noch gesagt wird" (VGL. die Inhalte der Quellen - dies sind unverfälschte Verwaltungsakten, NIEMAND erfindet darin schlechtere Umstände, als gegeben, allein schon, weil die Berichte eine Reaktion aus Berlin erzielen sollen, die den Umständen entsprechend sein sollte. Umstände zu fälschen (egal ob beschönigend oder - völlig grotesk - sich selbst schlechter machend) wäre dabei unlogisch, weil man sich den ganzen Bericht sparen könnte sonst).
das, was ich zuvor aufgezeigt hatte.
Ich muss jetzt zur Tagung (morgen - wo ich über den WW2 in Museen sülzen muss - KOTZ!), daher bin ich erstmal abwesend hier (nur zur Erinnerung, wenn ich jetzt net weiter antworten werde).
Bis dann
MfG
Sniper
NACHTRAG: Der Smiley bei "Dies..." ist unabsichtlich entstanden, hat folglich keine "tiefere" Bedeutung.