Bremen. Es sollte ein Zeichen der Versöhnung werden, aber es hat Verstimmung ausgelöst: Ein bundesweit angeblich einmaliges Mahnmal, das am Dienstag in Bremen eingeweiht wurde, erinnert an den Völkermord des deutschen Kaiserreichs am Herero-Volk in Deutsch-Südwestafrika (heute Namibia). Doch eine Fraktion der Herero ist nicht einverstanden.

Die Allgemeine Zeitung in Namibia zitierte jetzt aus einer Erklärung des Ovaherero-Genozidkomitees: Die Betroffenen seien lediglich "passive Zuschauer". Es habe sich "nicht viel an der alten kolonialen, eurozentrischen Mentalität geändert, die auf die Mitbürger des afrikanischen Kontinents herabschaut". Das Mahnmal bleibe "ein Tropfen im Ozean", solange Deutschland keine Entschädigungen zahle. [...]

Bremen hatte bereits 1990 einen riesigen Backstein-Elefanten, der 1932 als "Reichskolonialehrendenkmal" eingeweiht worden war, zu einem "Anti-Kolonial-Denk-Mal" umgewidmet. Direkt daneben entstand jetzt das neue Mahnmal-Rondell - mit Steinen vom Waterberg. Dort hatten die Kolonialherren vor genau 105 Jahren den Herero-Aufstand niedergemetzelt.
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