nun (weisses) Volk steh auf und Sturm brich los
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Zunächst sieht alles nach einer ganz normalen Bürgersprechstunde aus. Der republikanische Kongressabgeordnete Mike Castle ist nach Delaware gekommen, lokale Themen stehen auf der Tagesordnung. Die Bühne in dem schmucklosen Raum ist spärlich dekoriert, Castle deutet gelangweilt auf die nächste Fragestellerin: Ja, die Dame dort drüben in Rot.
Doch dann bricht die Hölle los.
Die Frau in Rot springt auf und schwenkt eine Tüte mit einem eingeschweißten Dokument: "Ich habe hier eine Geburtsurkunde", ruft sie. Das Papier - komplett mit Siegel und allen Unterschriften, wie sie betont - belege, dass sie eine US-Bürgerin sei. Barack Obama hingegen sei kein richtiger US-Bürger, er sei in Kenia geboren. Sie redet sich in Rage, kreischt, für so etwas hätte ihr Vater nicht im Zweiten Weltkrieg gekämpft, und schließlich: "Ich will mein Land zurück". Dazu wedelt sie mit einem USA-Fähnchen.
US-Präsident Obama: Kein "echter" Amerikaner?
Der Abgeordnete Castle ist baff. "Wenn Sie sich auf den Präsidenten beziehen, er ist ein amerikanischer Bürger", stammelt er. Das Publikum buht den Politiker aus, und auch die Frau im roten T-Shirt gibt keine Ruhe. Als Castle mit der nächsten Frage fortfahren will, verlangt sie, man solle den Pledge of Allegiance aufsagen, das Treuegelöbnis an die US-Flagge. Die Zuhörer erheben sich, legen die Hand aufs Herz, schließlich folgt zögerlich auch der verwirrte Abgeordnete.
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