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Thema: Ist es moralisch zulässig oder Tabu das Holocaust-Mem zu dekonstruieren?

  1. #1
    Autonomer Consul Benutzerbild von Gawen
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    großes Grinsen Ist es moralisch zulässig oder Tabu das Holocaust-Mem zu dekonstruieren?

    Im Rahmen einer internen Diskussion über den zynischen Umgang mit Tabu-Memen kam bei mir die Frage hoch: Darf es nicht zu dekonstruierende Tabus in einer Welt geben, die ansonsten alle Werte dekonstruiert und die Dekonstruktion selbst für ein wertvolles Instrument hält?


    Als Tabu-Meme wurden Kindesmisshandlung und Holocaust genannt.

    Betrachten wir letzteres Mem mal genauer.


    Dan [Links nur für registrierte Nutzer] bringt die Tabuisierung des Holocaust-Mems ganz gut auf den Punkt:

    "So ist zu erwarten, dass eine auf Gleichheit und Gleichwertigkeit aller Opfergedächtnisse pochende, unterschiedslose Vermenschheitlichung von Leiderfahrung zu einem Schwund historischer Urteilskraft führen, gar eine Erosion von Grundbegriffen der Vernunft nach sich ziehen werde. [...]

    Angesichts des Phänomens überbordender Gleichzeitigkeit ungleichzeitiger Gedächtnisse einem Imperativ historischer Urteilskraft zu folgen ist ein ebenso schwieriges wie herausforderndes UnterfangenSo reicht für den tiefgläubigen Menschen einer sakral durchdrungenen Kultur wie der islamischen – aber nicht nur für sie – die hohe und höchste Bedeutung des Holocaust für den säkularen westlichen Menschen deshalb an ein Sakrileg heran, weil dieses Ereignis der ihm zugesprochenen Absolutheit wegen aus Sicht der Tiefgläubigen gleichsam an die Stelle Gottes tritt. So wie die Aufklärung an die Stelle Gottes getreten war, so hat nunmehr deren Negation diesen höchsten aller Ränge eingenommen.
    "

    Nach Diner hat erst die Aufklärung Gott abgelöst und das Holocaust-Mem sodann die Aufklärung von der Säule des "Absoluten" verdrängt.


    Darf es in einer rationalen Welt etwas Absolutes geben, das nicht hinterfragt und dekonstruiert werden darf?


    "Eine besondere Rolle spielt die Praxis der [Links nur für registrierte Nutzer] in sozialwissenschaftlichen Theorien, die sich mit Identitäten oder Identifizierungen beschäftigen, wie zum Beispiel [...] in Kulturtheorien, hier werden stabile Wesenheiten und Identitäten insbesondere in machtkritischem Fokus auf ihre Ermöglichungsbedingungen zurückgeführt und politische Alternativen vorgeschlagen"


    Warum sollte es unzulässig sein das Holocaust-[Links nur für registrierte Nutzer] in seiner gängigen Form machtkritisch auf seine Ermöglichungsbedingungen zurückzuführen und politische Alternativen zu diesem vorzuschlagen?
    Geändert von Gawen (18.06.2009 um 01:40 Uhr)

  2. #2
    a.D. Benutzerbild von Gärtner
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    Standard AW: Ist es moralisch zulässig oder Tabu das Holocaust-Mem zu dekonstruieren?

    ir sind beeindruckt. Maximaler Schwurbelfaktor in kürzester Zeit, nur um mal wieder das präpotente Knabenspiel "wie weit dürfen wir diesmal gehen, bis wir was auf die 12 bekommen?" zu spielen. Ein Hinweis auf Noltes Nexus hätte es auch getan, hm? Dein Sechs-Millionen-Strang ist gerade eben erst versenkt worden und du kapierst es nicht:

    Das hier ist - entgegen deiner Annahme - doch kein Kindergarten. Also troll dich, Braunbatz.
    "Die beiden Gelehrten Gabundus und Terentius diskutierten 14 Tage und 14 Nächte
    lang über den Vokativ von Ego. Am Ende griffen sie zu den Waffen."

    Umberto Eco

  3. #3
    Autonomer Consul Benutzerbild von Gawen
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    Standard AW: Ist es moralisch zulässig oder Tabu das Holocaust-Mem zu dekonstruieren?

    Zitat Zitat von Der Gelehrte Beitrag anzeigen
    Das hier ist - entgegen deiner Annahme - doch kein Kindergarten. Also troll dich, Braunbatz.
    Für einen "Gelehrten" bewegt sich Deine Kritik aber auf arsch dünnem Niveau.


    Braucht die atheistische Theologie ein neues "anti-faschistisches Absolutes", um von den Göttern freizukommen?

    Der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann.

    ([Links nur für registrierte Nutzer])
    Geändert von Gawen (18.06.2009 um 01:59 Uhr)

  4. #4
    he is a CHAR_ Benutzerbild von borisbaran
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    Standard AW: Ist es moralisch zulässig oder Tabu das Holocaust-Mem zu dekonstruieren?

    Zitat Zitat von Gawen Beitrag anzeigen
    [***]
    Setz' mal den Geschwurbel-Fucktor Faktor auf 0 und sag, was du willst. Oder bist du zu feige, wie dein vorheriger Thread, gelöschter, beweist?!
    Igno-Mülleimer: Frei-denker, politisch Verfolgter, Willi Nicke, iglaubnix+2fel, tosh, monrol, Buella, Löwe, Widder58, Piedra, idistaviso, Pythia, Freelance, navy, SLNK
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  5. #5
    Tod den Eliten Benutzerbild von Rikimer
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    Standard AW: Ist es moralisch zulässig oder Tabu das Holocaust-Mem zu dekonstruieren?

    Zitat Zitat von borisbaran Beitrag anzeigen
    Setz' mal den Geschwurbel-Fucktor Faktor auf 0 und sag, was du willst. Oder bist du zu feige, wie dein vorheriger Thread, gelöschter, beweist?!
    Den Holocaust als Ereignis zu relativieren und damit ins rechte Licht der Weltgeschichte zu rücken.

    Womit ich auch auf seiner Seite bin. Müde des Kults um des Holocaust warten andere, interessante, wichtigere und auch zeitgemäßere Felder der Beachtung der Gesellschaft.

    Singularität hin oder her, wen interessiert dies schon von den jungen Generationen und den Nachfolgenden.

    MfG

    Rikimer
    „Noch sitzt Ihr da oben, Ihr feigen Gestalten. Vom Feinde bezahlt, doch dem Volke zum Spott! Doch einst wird wieder Gerechtigkeit walten, dann richtet das Volk, dann gnade Euch Gott!“
    (Theodor Körner 1791-1813)

  6. #6
    he is a CHAR_ Benutzerbild von borisbaran
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    Standard AW: Ist es moralisch zulässig oder Tabu das Holocaust-Mem zu dekonstruieren?

    @#5
    Wenn dich das achsowenig interessiert, du den, angeblich extsierenden "Kult" (WAS auch immer du meinst oder es heißen soll, wirst du mir nicht sagen, wohl aus Angst vor einer Sperre oder der Strafverfolgung) darum und du und andere ... sagen wir mal etwas höfflich, deiner politischen ... RICHTUNG das Thema achso unwichtig finden, wieso stammen dann 99,999999999999999 % der Threads zum Thema von ihnen?!
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  7. #7
    Tod den Eliten Benutzerbild von Rikimer
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    Standard AW: Ist es moralisch zulässig oder Tabu das Holocaust-Mem zu dekonstruieren?

    Zitat Zitat von borisbaran Beitrag anzeigen
    @#5
    Wenn dich das achsowenig interessiert, du den, angeblich extsierenden "Kult" (WAS auch immer du meinst oder es heißen soll, wirst du mir nicht sagen, wohl aus Angst vor einer Sperre oder der Strafverfolgung) darum und du und andere ... sagen wir mal etwas höfflich, deiner politischen ... RICHTUNG das Thema achso unwichtig finden, wieso stammen dann 99,999999999999999 % der Threads zum Thema von ihnen?!
    Nun, ich hatte ein großes Interesse an diesem Thema. Speziell bevor wir dies in den Schulen durchgenommen hatten. Denn dann wurde es sehr aufdringlich, zu sehr propagandistisch-religiös, trommelhaft, einprügelnd in die Hirne der Schülerschaft.

    Ein mehr an weniger würde dem ganzen ganz gut tun.

    Wenn ich Kult schreibe, dann meine ich Kult. Mir ist es gleich ob jemand meint mich ob meiner Meinung verfolgen oder einsperren zu müssen. Ich sage und schreibe was ich meine.

    Ein Kult ist es dann, wenn es den Boden der Wahrheitsuche verlassen hat. Wenn schon alleine das Nachdenken darüber die Bezeichnung des Holocaustleugners zu folge hat. Ganz zu schweigen das Vergleichen mit anderen Ereignissen jene des Holocaustrelativierers. Betrachte ich das ganze nüchtern, so kann ich es nicht anders als einen Kult nennen, Religionen in Dogmen gegossen nicht ganz unähnlich.

    MfG

    Rikimer
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  8. #8
    GOTT MIT UNS Benutzerbild von McDuff
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    Standard AW: Ist es moralisch zulässig oder Tabu das Holocaust-Mem zu dekonstruieren?

    Vorsicht darauf steht Gefängnis. Also besser nichts sagen.
    "Bund der Kaisertreuen"

  9. #9
    sticht zu Benutzerbild von Würfelqualle
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    Standard AW: Ist es moralisch zulässig oder Tabu das Holocaust-Mem zu dekonstruieren?

    Zitat Zitat von McDuff Beitrag anzeigen

    Vorsicht darauf steht Gefängnis. Also besser nichts sagen.
    Das ist der Knackpunkt. Alle Verbrechen an der Menschlichkeit, sollten gleich behandelt werden.

  10. #10
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    Standard AW: Ist es moralisch zulässig oder Tabu das Holocaust-Mem zu dekonstruieren?

    Zitat Zitat von Gawen Beitrag anzeigen
    Im Rahmen einer internen Diskussion über den zynischen Umgang mit Tabu-Memen kam bei mir die Frage hoch: Darf es nicht zu dekonstruierende Tabus in einer Welt geben, die ansonsten alle Werte dekonstruiert und die Dekonstruktion selbst für ein wertvolles Instrument hält?


    Als Tabu-Meme wurden Kindesmisshandlung und Holocaust genannt.

    Betrachten wir letzteres Mem mal genauer.


    Dan [Links nur für registrierte Nutzer] bringt die Tabuisierung des Holocaust-Mems ganz gut auf den Punkt:

    "So ist zu erwarten, dass eine auf Gleichheit und Gleichwertigkeit aller Opfergedächtnisse pochende, unterschiedslose Vermenschheitlichung von Leiderfahrung zu einem Schwund historischer Urteilskraft führen, gar eine Erosion von Grundbegriffen der Vernunft nach sich ziehen werde. [...]

    Angesichts des Phänomens überbordender Gleichzeitigkeit ungleichzeitiger Gedächtnisse einem Imperativ historischer Urteilskraft zu folgen ist ein ebenso schwieriges wie herausforderndes UnterfangenSo reicht für den tiefgläubigen Menschen einer sakral durchdrungenen Kultur wie der islamischen – aber nicht nur für sie – die hohe und höchste Bedeutung des Holocaust für den säkularen westlichen Menschen deshalb an ein Sakrileg heran, weil dieses Ereignis der ihm zugesprochenen Absolutheit wegen aus Sicht der Tiefgläubigen gleichsam an die Stelle Gottes tritt. So wie die Aufklärung an die Stelle Gottes getreten war, so hat nunmehr deren Negation diesen höchsten aller Ränge eingenommen.
    "

    Nach Diner hat erst die Aufklärung Gott abgelöst und das Holocaust-Mem sodann die Aufklärung von der Säule des "Absoluten" verdrängt.


    Darf es in einer rationalen Welt etwas Absolutes geben, das nicht hinterfragt und dekonstruiert werden darf?


    "Eine besondere Rolle spielt die Praxis der [Links nur für registrierte Nutzer] in sozialwissenschaftlichen Theorien, die sich mit Identitäten oder Identifizierungen beschäftigen, wie zum Beispiel [...] in Kulturtheorien, hier werden stabile Wesenheiten und Identitäten insbesondere in machtkritischem Fokus auf ihre Ermöglichungsbedingungen zurückgeführt und politische Alternativen vorgeschlagen"


    Warum sollte es unzulässig sein das Holocaust-[Links nur für registrierte Nutzer] in seiner gängigen Form machtkritisch auf seine Ermöglichungsbedingungen zurückzuführen und politische Alternativen zu diesem vorzuschlagen?
    Ich bitte dich, der Holi ist doch kein Tabuthema. Er ist ein Thema, zwar etwas überbewertet, aber für viele doch ein Thema. Das es ihn gab, in welchem Umfang auch immer ist ebenfalls Tatsache.
    Es war Völkermord, auch wenn mit Sicherheit nicht jeder unschuldig war der inhaftiert wurde. Der größte war er allerdings nicht, auch nicht der erste, der letzte oder gar effektivste.
    Allerdings war er der mit den höchsten Wiedergutmachungsleistungen und der unterwürfigsten Nachfolgerregierung wofür man sich dann schon schämen muß.
    Und diese enormen Zahlungen sind auch der Grund warum so viel darüber geschwafelt wird, es ist eben eine Holi-Industrie geworden von welche eine menge Leute gut leben.
    An Unterhaltungswert hat das Thema für mich schon längst den Tiefstand erreicht.

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