Hoeneß verlässt Berlin
Aus und vorbei. Die Hertha-Ära von Dieter Hoeneß (56) ist beendet.
Der Manager einigte sich mit dem Präsidium auf einen Auflösungsvertrag zum 30. Juni 2009. Hoeneß kassiert eine Abfindung in Höhe von 1,2 Millionen Euro. Normalerweise wäre er noch ein Jahr im Amt geblieben.
Die endgültige Entscheidung fiel am Sonntag Vormittag. Hoeneß traf sich mit Mitgliedern des Präsidiums. Dabei wurde die Auflösung des Vertrages beschlossen und schriftlich formuliert.
Um 11.28 Uhr ist Hoeneß wieder zu Hause. Als er aus seinem Audi aussteigt, hat er den Auflösungsvertrag in einem Umschlag in der Hand.
Offiziell gibt Hertha die Trennung erst am Abend bekannt. Um 18.40 Uhr veröffentlicht der Verein eine Erklärung.
Darin heißt es: "Hertha BSC und Dieter Hoeneß haben heute freundschaftlich und einverständlich vereinbart, das Vertragsverhältnis zum Saisonende aufzulösen. Die Vereinsgremien des Clubs und der Vorsitzende der Geschäftsführung hatten zuletzt unterschiedliche Auffassung über die zukünftige Vereins- und Geschäftspolitik."
Die feine Umschreibung für einen seit Monaten tobenden erbitterten Machtkampf vor allem zwischen Präsident Werner Gegenbauer (59) und dem Manager, der 13 Jahre bei Hertha war und dem Verein erst moderne Strukturen verpasste.
Hoeneß erleichtert zur B.Z.: "Ich fühle mich gut. Ich habe auch keinen Grund, mich schlecht zu fühlen. Ich habe bis zum Schluss um eine gemeinsame Zusammenarbeit gekämpft. Dann aber habe ich gemerkt, dass es nichts mehr bringt. Dass es kein Miteinander mehr gibt. So wie es jetzt geschehen ist, ist es das Beste für Hertha BSC."
Hoeneß reist am Donnerstag mit seiner Ehefrau Gisela nach Sardinien. Sein letzter Urlaub bei Hertha. Ein Urlaub für immer. Versüßt mit einer Millionen-Abfindung. Ein bitterer Beigeschmack bleibt … Quelle BZ-Berlin
Die Berliner sind nicht traurig.