as ist wirklich eine interessante Frage. Einerseits leben wir in einer Gesellschaft, die verzeifelt versucht, noch die letzten Grenzen von Vernunft, Anstand und Kultur einzureißen, Provokation um der Provokation willen. Unter dem heiligen Banner der Dekonstruktion werden über allem, Oper, Theater, Literatur, ganze Wagenladungen Blut, Scheiße und Sperma ausgegossen.
Andererseits geriert sich die staatliche Obrigkeit bis heute als fürsorgliche Gouvernante, die armen Untertanen vor möglichem Schaden zu bewahren, der z.B. durch die heute eigentlich nur noch lächerlichen Schriften eines Adolf. H. und seiner Epigonen drohen könnte. Und auch literarische Werke fallen der Zensur zum Opfer (nein, nicht "Stahlfront"; sorry, Beißer
), wie zum Beispiel der Verbots-Fall von Klaus Manns Roman "Mephisto" um den schillernden Gustav Gründgens zeigt.
Ein typischer Fall von politischer Hirnpunktion mit der Folge partieller Ausfälle in einem ansonsten gesunden System.