Heine ist das Beste, was ich gemals gelesen habe - was ja auch nicht wirklich viel war. Für einen Juden wirklich aussergewöhnlich gut.
Heine ist das Beste, was ich gemals gelesen habe - was ja auch nicht wirklich viel war. Für einen Juden wirklich aussergewöhnlich gut.
Er mag teils recht haben. Doch geht es vorallem um den Anfang, welcher seinen Hass gegen das germanische Deutschtum ausdrückt.
„Das Christenthum – und das ist sein schönstes Verdienst – hat jene brutale germanische Kampflust einigermaßen besänftigt, konnte sie jedoch nicht zerstören, und wenn einst der zähmende Talisman, das Kreuz, zerbricht, dann rasselt wieder empor die Wildheit der alten Kämpfer, die unsinnige Berserkerwuth […] Der Gedanke geht der That voraus, wie der Blitz dem Donner. Der deutsche Donner ist freylich auch ein Deutscher und ist nicht sehr gelenkig und kommt etwas langsam herangerollt; aber kommen wird er, und wenn Ihr es einst krachen hört, wie es noch niemals in der Weltgeschichte gekracht hat, so wißt: der deutsche Donner hat endlich sein Ziel erreicht. Bey diesem Geräusche werden die Adler aus der Luft todt niederfallen, und die Löwen in der fernsten Wüste Afrikas werden die Schwänze einkneifen und sich in ihre königlichen Höhlen verkriechen. Es wird ein Stück aufgeführt werden in Deutschland, wogegen die französische Revoluzion nur wie eine harmlose Idylle erscheinen möchte.“Es zeigt lediglich, dass er den Deutschen Nationalismus, welcher einzig und allein die Einheit, Freiheit und Selbstbestimmung des Deutschen Volkes zum Ziel hatte, durch sein verqueres antideutsches Weltbild als Hass sah.Zum zweiten: mal davon abgesehen, dass er da die Wir-Form benutzt ( weil ich vorher schon schrieb, dass ich der Meinung bin, dass Heinrich Heine vor allem ein Deutscher war und Deutschland wirklich liebte), finde ich, dass die Zeilen eben nur beschreiben, was er an politischer Stimmung wahrnahm. Und- lag er daneben??
Deswegen:Dritter Text: kennst du das ganze Gedicht? Es handelt von Heimweh, von seinenGedanken an seine Familie, vor allem an seine Mutter ( in Deutschland), und diese Gedanken lassen ihn nicht einschlafen.
Vierter Text: das Gedicht ist jetzt wirklich sehr bekannt. Das Elend und die tragische Geschichte vom Weberaufstand ist auch sehr bekannt.
(Bestimmt kennst du die Weber von Gerhard Hauptmann ). Das ist berechtigte Sozialkritik. Aber wieso soll sie antideutsch sein?
Die schlesischen Weber
Im düstern Auge keine Thräne,
sie sitzen am Webstuhl und fletschen die Zähne;
Altdeutschland, wir weben dein Leichentuch.
Wir weben hinein den dreyfachen Fluch --
Wir weben, wir weben!
Ein Fluch dem Gotte, zu dem wir gebeten
In Winterkälte und Hungersnöthen;
Wir haben vergebens gehofft und geharrt,
Er hat uns geäfft und gefoppt und genarrt --
Wir weben, wir weben!
Ein Fluch dem König, dem König der Reichen,
Den unser Elend nicht konnte erweichen,
Der den letzten Groschen von uns erpreßt
Und uns wie Hunde erschießen läßt --
Wir weben, wir weben!
Ein Fluch dem falschen Vaterlande,
Wo nur gedeihen Schmach und Schande,
Wo jede Blume früh geknickt,
Und Fäulniß und Moder den Wurm erquickt --
Wir weben, wir weben!
Das Schiffchen fliegt, der Webstuhl kracht,
Wir weben emsig Tag und Nacht --
Altdeutschland, wir weben dein Leichentuch,
Wir weben hinein den dreyfachen Fluch,
Wir weben, wir weben!
Arthas, ich weiß nicht- hast du überhaupt richtig gelesen, was ich geschrieben habe?
Du kannst ihm doch nicht vorwerfen, dass er den Deutschen Nationalismus negativ bewertete, wenn er selbst darunter zu leiden hatte.
Und mit diesem Gedicht ( die schlesischen Weber)...
Diese schlesischen Weber hatten einen Aufstand gemacht, der aber niedergeschlagen wurde.
Du kannst ja mal im Internet nachsehen. Die armen Arbeiter lebten unter unerträglichen Bedingungen, Ausbeutung ist da sicher ein Begriff, den man nennen darf, ohne zu übertreiben.
Und der Weberaufstand war nur wenige Jahre vor der Märzrevolution.
Was dir vielleicht auch den verwendeten Begriff Altdeutschland erklärt.
Das Gedicht ist eigentlich, wenn man das weiß, sehr leicht zu verstehen.
Und deine Kritik daran kann ich immer noch nicht nachvollziehen.
Geändert von Mütterchen (26.03.2009 um 13:11 Uhr) Grund: vertippt
Die Lorelei
Ich weiss nicht, was soll es bedeuten,
Dass ich so traurig bin;
Ein Märchen aus alten Zeiten,
Das kommt mir nicht aus dem Sinn.
Die Luft ist kühl, und es dunkelt,
Und ruhig fliesst der Rhein;
Der Gipfel des Berges funkelt
Im Abendsonnenschein.
Die schönste Jungfrau sitzet
Dort oben wunderbar,
Ihr goldenes Geschmeide blitzet,
Sie kämmt ihr goldenes Haar.
Sie kämmt es mit goldenem Kamme
Und singt ein Lied dabei;
Das hat eine wundersame,
Gewaltige Melodei.
Den Schiffer im kleinen Schiffe
Ergreift es mit wildem Weh;
Er schaut nicht die Felsenriffe,
Er schaut nur hinauf in die Höh.
Ich glaube, die Welllen verschlingen
Am Ende Schiffer und Kahn;
Und das hat mit ihrem Singen
Die Lorelei getan.
Geändert von Mütterchen (26.03.2009 um 12:52 Uhr) Grund: vertippt
Igno-Mülleimer: Frei-denker, politisch Verfolgter, Willi Nicke, iglaubnix+2fel, tosh, monrol, Buella, Löwe, Widder58, Piedra, idistaviso, Pythia, Freelance, navy, SLNK
Mitglied der Fraktion der Liberalen
Ich mag ihn nicht. Das hat keine inhaltliche Rechtfertigung; mir mißfällt einfach der Klang seiner Gedichte.
,,Glauben Sie nicht , daß ich in Tröstungen schwimme. O nein : mein Trost hienieden ist, keinen Trost auf Erden zu haben. " - Therese von Lisieux
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Mitglied der Fraktion der Liberalen
Ich mag seine romantischen Frühlings- und Liebesgedichte aus der frühen Schaffenszeit. Allerdings missfällt mir seine Einstellung zu Deutschland und die Tatsache, dass er Sozialist war.
Wenn auch jetzt in den bezwungnen Hallen
Tyrannei der Freiheit Tempel bricht:
Deutsches Volk, du konntest fallen,
Aber sinken kannst du nicht!
Theodor Körner
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