Ich habe mir als guten Vorsatz für dieses Jahr unter anderem vorgenommen entweder politisch aktiv oder unpolitisch zu werden, weil mich der derzeitige Zustand, das politische Geschehen zwar zu verfolgen, nicht aber aktiv zu sein in keiner Weise befriedigt. Da ich keine politische Gruppierung ausfindig gemacht habe, der ich mich wirklich verbunden fühle, sofern es denn nicht um Spezialfragen geht, ist die logische Konsequenz eigentlich eine Entpolitisierung meinerseits.
Meine Frage wäre die, ob ihr dies generell für möglich haltet.
Eine offenkundige Schwierigkeit ist die, daß man auch als unpolitischer Mensch immerfort mit der Gesellschaft konfrontiert ist, sei es durch die Medien, sei es durch die Schule, sei es über persönliche Bindungen etc. pp und eine konsequente Loslösung von der Gesellschaft somit nicht allzu einfach scheint. Ein Beispiel : Heute vormittag las ich in einem Heft zum Deutschkurs, daß man seinen Sohn autoritär erziehe, weil man ihn in Wirklichkeit als erotischen Rivalen um die Mutter ansehen würde.
Kann man sich davor schützen? Was meint ihr : Ist es möglich unpolitisch und von der gesellschaftlichen Realität (, die ich auch ästhetisch abstoßend finde ) befreit zu leben, ohne daß man sich total zurückzieht?